Nach dem letztwöchigen Ausflug in die Ruck-Zuck Bäckerei, habe ich mir in dieser Woche mal wieder die Freude am Backen einer Torte gegönnt. Hach, ich liebe das einfach von Anfang bis Ende! ❤️
Am Anfang steht, wie bei allem in der Welt, die Idee. Naja, stimmt nicht ganz, denn am Anfang stand eher der Kauf eines großen Glases süßer Maronencreme1.
Wir waren bei meiner Tochter in Hamburg zu Besuch, sind durch ihr Viertel gebummelt und landeten in einem italienischen Feinkostgeschäft. Ich weiß gar nicht mehr wie es hieß 🤔 . Jedenfalls fiel mir dort die Maronencreme ins Auge und gleich danach in den Einkaufskorb 😉 .
Dieses Glas stand nun hier und wartete auf den Einsatz. Nun kommt die Idee ins Spiel.
Die meisten von euch kennen sicher den französischen Klassiker, die Mont Blanc Torte. Ich selber habe mich vor langer Zeit einmal an eine eigene, nordische Version gemacht: KLICK. Cassis bzw. schwarze Johannisbeeren sind neben Baiser und den Vermicelles „Würmchen“ typisch für Mont Blanc Torten.
Nun, meine heutige „Maronella“ Torte sollte ein bisschen anders werden, aber die schwarze Johannisbeere geblieben. Ansonsten spielen neben Maronen in Mousse und Bikuit, Orange und ein bisschen Rum mit im Aromenkarussell.
Ich bin ehrlich stolz auf diese Torte, denn sie ist exakt so gelungen, wie ich sie mir in meiner Idee vorgestellt habe. Alles passte und alle waren begeistert von ihrem großartigen Geschmack. Ich war einfach nur glücklich 🥰 !
Torte „Maronella“
Links mit * und ¹ sind Affiliate- / Werbelinks
Verwendete Formen: Silikonform Tortaflex *, Silikonform Universo*
Cassis Cremeux mit Beeren
- 85 g Cassispüree1 (schw. Johannisbeere)
- 45 g Sahne
- 45 g Milch
- 3 Eigelb
- 30 g Zucker
- 1 Blatt (1,7g) Gelatine
- 40 -50g frische Heidel- oder schw. Johannisbeeren
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Das Cassispüree zusammen mit der Sahne und der Milch in einem Topf erhitzen. Parallel das Eigelb mit dem Zucker verrühren. Die heiße Fruchtzubereitung unter das Eigelb rühren, dann alles zurück in den Topf geben und unter stetigem Rühren auf höchstens 85 Grad erhitzen. Vom Herd nehmen und die Gelatine im Cremeux auflösen. Mit einem Stabmixer durchpürieren und in die Tortaflex Form füllen. Die Beeren gleichmäßig im Cremeux verteilen und die Form in den Gefrierschrank stellen. Sobald die Creme angezogen hat, kann die Orangen-Schmandcreme zubereitet werden.
Orangen-Schmandcreme
- 100 g Schmand (Sauerrahm 24 %)
- 80 g Schlagsahne
- 30 g Puderzucker
- feiner Abrieb 1/4 Bio Orange
- 1 Teel. Orangensaft
- 1 ½ Bl. (2,3 g) Gelatine
Die Gelatine einweichen. Die Sahne mit dem Puderzucker halbsteif schlagen und beiseite stellen. Den Schmand mit dem Orangenabrieb verrühren. Ein Drittel des Schmands in einem kleinen Topf sanft erwärmen. Die gut ausgedrückte Gelatine darin auflösen. Zum restlichen Schmand geben, verrühren und die geschlagene Sahne unterziehen. Die Schmandcreme auf dem Cassis Cremeux verteilen und die Form erneut einfrieren.
Crispy Schicht
- 20 g weiße Kuvertüre
- 20 g Nougat, dunkel 1
- 37 g glutenfreie Shortbreadstreusel (Rezept hier) / alternativ zerbröselte Butterkekse
- 7 g Crêpes dentelles1
- 10 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
Kuvertüre und Nougat im Wasserbad oder der Mikrowelle schmelzen. Dann die restlichen Zutaten einarbeiten. Die Masse zwischen zwei Schichten Backpapier gleichmäßig 3 mm dick rund ausrollen (dabei sind solche Teigstäbe1 sehr hilfreich) . Der Durchmesser sollte ca. 18 cm sein. Bis zur Verwendung ins Gefrierfach legen.
Kastanienbiskuit
- 45 g Maronenpüree (aus gekochten Maronen s.u.)
- 15 g weiche Butter
- 25 g Vollei
- 25 g Puderzucker
- 50 g Eiweiß
- 10 g Zucker
- 30 g Mehl Type 550
- 1 g Backpulver
- ½ gestr. Teel. Quarte-Épices Gewürzmischung1
Das Maronenpüree habe ich aus fertig gekauften, gekochten Maronen1 (gibts auch im Supermarkt) hergestellt. Einfach mit etwas Wasser fein pürieren. Fertig!
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Das Maronenpüree mit der weichen Butter glattrühren. Ei und Puderzucker hinzufügen und alles gut schaumig schlagen. Mehl, Backpulver und Gewürz mischen. Eiweiß mit dem Zucker steif schlagen. Ein Viertel des Eischnees unter den Teig rühren und die Massen angleichen. Dann das restliche Eiweiß hinzufügen und die Mehlmischung darüber sieben. Alles unterheben, dabei den Teig nicht zusammenfallen lassen. Den Teig gleichmäßig mit einem Durchmesser von 20 cm auf ein Backpapier oder eine Silikonmatte streichen und 10-15 Minuten backen. Auf einem Rost auskühlen lassen und anschließend z. B. mithilfe eines verstellbaren Tortenringes einen Kreis mit ca. 17-18 cm ausstechen. – Rezept: Jean-Pierre Godier
Maronenmousse
- 80 g Sahne
- 80 g Vollmilch
- 1 Messersp. gemahlene Vanille1
- 100 g Maronencreme1
- 3 ½ Blätter (6 g) Gelatine
- 4 Eigelb
- 20 g Zucker
- 1 El. brauner Rum (wenn Kinder mitessen einfach weglassen)
- 200 g Sahne
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Sahne und Vollmilch mit der Vanille aufkochen lassen. Eigelb und Zucker in einer separaten Schüssel verrühren. Die heiße Sahnemilch unter Rühren zur Eimasse geben. Alles zurück in den Topf gießen und auf 83-85 Grad erhitzen. Dabei immer stetig rühren. Vom Herd ziehen und die gut ausgedrückte Gelatine in der Creme auflösen, dann die Maronencreme und den Rum unterrühren. Sobald die Creme auf 28-30 Grad abgekühlt ist, die Sahne halbsteif schlagen und unter die Maronencreme ziehen.
Aufbau
Circa zwei Drittel der Maronenmousse in die Universo Silikonform füllen. Die gefrorene Cassis-Schmandcreme Einlage in die Mousse drücken. Diese mit einer Schicht Maronenmousse bedecken. Dann den Kastanienbiskuit auflegen und mit einer dünnen Schicht Mousse bedecken. Zum Abschluss aus der gefrorenen Crispy Schicht einen Kreis von 17-18 cm ausstechen und damit die Torte abschließen. Mit Folie bedeckt über Nacht einfrieren. Die restliche Maronenmousse für die Deko in sechs Mulden der Truffles Silikonform füllen und ebenfalls einfrieren.
Fertigstellung/ Garnitur
- Milchschokoladen Velvetspray*
- einen Rest weiße Mirrorglaze – siehe hier
- 50 g Schlagsahne
- 10 g Butter
- 60 g Maronencreme
- dunkler Kakao
- Schokoladendekor nach Wunsch
- Blütenblätter u. essbares Gold1
Die gefrorene Torte aus der Silkonform lösen und sogleich mit dem Velvetspray besprühen. Die gefrorenen Trufflekugeln mit 28-30 Grad warmer Mirror glaze überziehen und auf der Torte platzieren. Die Schlagsahne kurz anschlagen, dann die Maronencreme hinzufügen und dann steif schlagen. Die Maronensahne in einen Spritzbeutel mit französischer Tülle1 füllen und zwischen die Kugeln dressieren. Die restllichen 30 g Maronencreme mit 10 g weicher Butter verrühren und in einen kleinen Spritzbeutel mit kleiner Rundtülle füllen und die Torte damit dekorieren. Die Mirror glaze Kugeln ganz leicht mit Kakao bepudern und die Torte mit Blütenblättern, Schokoladenblättern und essbarem Gold ausdekorieren.
Die Torte muss nun ca. 5-6 Stunden auftauen und kann dann serviert werden.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Tipps:
Habt ihr eingefrorene schwarze Johannisbeeren? Prima! Dann könnt ihr das Cassispüree natürlich auch selber herstellen. Genauso wie das Kastanien- bzw. Maronenpüree, das ihr für den Boden braucht. Einfach gekochte Maronen mit etwas Wasser pürieren. Die gekochten Maronen bekommt man fertig zu kaufen.
Achtet darauf nicht zu viel Orangenabrieb in die Schmandcreme zu geben, denn sonst werden all die zarten Aromen zu sehr davon überdeckt.
Den Rum könnt ihr weglassen wenn Kinder mitessen, aber wenn nicht, lasst ihn drin. Ich bin kein Rumfan, aber ich fand ihn toll zur Maronenmousse. Probiert es vorsichtig aus, wenn ihr unsicher seid.
So, ihr Lieben, ich hoffe, ihr habt genauso viel Freude an der Maronella Torte wie ich. Hier heult dieses Wochenende der Sturm ums Haus. Da geht man es sich doch am besten in die Backstube/ Küche und gibt sich dem Glück an der Pâtisseriebäckerei hin, oder? 😊 Ich habe jedenfalls schon wieder das nächste Projekt am laufen …
Noch mehr Kastanien gefällig? Dann schaut mal diese Rezepte an:
Bis bald!
Eure Maren ❤️❤️❤️
¹Partnerlink: Als Amazon-Partner verdiene ich an qualifizierten Käufen. Am Kaufpreis ändert sich dadurch nichts.
*Affiliatelink: Beim Kauf über diese Links erhalte ich eine kleine Provision. Dein Kaufpreis bleibt für dich aber gleich.
Jasmin John sagt
Hallo Maren, das sieht ja wieder ganz hervorragend aus 🤩 mhh lecker 😋 tolle Torte 🍰
Maren Lubbe sagt
Dankeschön, liebe Jasmin! Vielleicht backst du sie ja nach 🙂
Liebe Grüße Maren
Jesse-Gabriel sagt
Cassis, Nougat und Maroni zu einer Perfektion zusammen geführt!
Ein Traum!!!
Danke und viele Grüße,
Jesse-Gabriel
Maren Lubbe sagt
Ich danke dir, lieber Jesse Gabriel! Ich freue mich sehr über deinen Kommentar 🥰
Liebe Grüße Maren
Ruth sagt
Liebe Maren
toll, toll, toll. Sieht ja sowas von ansprechend, schön, gluschtig und perfekt aus. Liebe 🇨🇭Grüsse Ruth
Maren Lubbe sagt
Dankeschön, liebe Ruth! „Glutschig“ … ein herrlicher Ausdruck!😄
Hab einen schönen Sonntag!
Liebe Grüße Maren
Najla sagt
Hallo Maren, wieder mal eine himmlische Torte.
Danke für teilen.
Wieviel Gelatine muss ich für die Orangen-Schmandcreme nehmen?
Ich danke dir und wünsche noch einen schönen Sonntag.
P.s. deine Rezepte sind wirklich super klasse, alles immer sehr strukturiert erklärt.
Maren Lubbe sagt
Vielen Dank, liebe Najla! Auch für den Hinweis. 😅 Ich habe die Gelatinemenge nun hinzugefügt .
Liebe Grüße Maren
Gertrud sagt
Liebe Maren,
was hast du nur wieder für eine zauberhafte Torte kreiert. Optisch wie geschmacklich ein Tortenträumchen. Die Idee, das Aroma von Orangen dazu zu geben, finde ich toll. Man denkt bei Mont Blanc sofort an die klassischen Zutaten, aber du machst einfach etwas ganz Besonderes daraus.
Bei euch pfeift der Wind ums Haus, bei uns ist gerade wieder viel Schnee angesagt worden. Auch wenn das perfekte Bedingungen sind, um sich in die Backstube zu verziehen, wäre es nun doch bald Zeit für Frühling oder 🤗.
Ganz liebe Grüße
Gertrud
Maren Lubbe sagt
Liebste Gertrud,
Das mit der Orange war eine spontane Idee. Und ich fand es super passend. Glückstreffer könnte man sagen 😅.
Der Wind will und will einfach keine Ruhe geben. So richtig Winter ist hier wirklich nicht. Aber Schnee? Nein, das muss auch nicht sein. Bei euch ist er da auf den Skipisten wahrscheinlich wesentlich willkommener.
Sei herzlich gegrüßt!
Maren
Bettina sagt
Liebe Maren
Ein grosses Lob an dieses Törtchen. Optisch einfach nur „waaau…“ und auch der Geschmack hinkt in keiner Weise hinterher. Wie immer führt Deine Anleitung dazu, dass bei der Zubereitung kaum etwas schief gehen kann. Die einzelnen Komponenten harmonieren perfekt untereinander. Und dann die Crispy-Schicht – die hat mich doch glatt vom Sockel gehauen. Boa…das knuspert so schön. An Stelle der Maronen-Creme habe ich direkt gesüsstes Kastanien-Püree verwendet. In der Schweiz ist Kastanien-Püree (resp. Vermicelle) schon fast ein Grundnahrungsmittel – zumindest ist es überall und das ganze Jahr über erhältlich.
Merci für das Teilen dieses tollen Rezeptes.
herzliche Grüsse
Bettina
Maren Lubbe sagt
Danke, Bettina! Danke für dieses tolle Feedback! ❤️❤️❤️