Was ich am Herbst am meisten liebe ist die Gemütlichkeit. Man darf sich wieder mit gutem Gewissen in die Sofaecke kuscheln, weil es früh dunkel wird und es draußen regnet und stürmt. Aber auch die goldenen Herbsttage liebe ich sehr. Leider lassen sich diese in diesem Jahr an einer Hand abzählen. Also bleiben wir lieber bei der Gemütlichkeit und gönnen uns eines der vorzüglichen Zitronen-Maronen Törtchen, die ich euch heute präsentiere.
Wir hier im hohen Norden sind, was Maronen angeht, leider gaaanz weit abseits vom Rest der Repubik. Nur selten findet man hier wirklich frische Esskastanien zu kaufen, geschweige denn frisch geröstete, die man in der Tüte noch herrlich dampfend in der Hand gedrückt bekommt.
Da ich für das von mir gewählte Maronenmousse Rezept Maronenpaste brauchte (das ist nur sehr leicht gesüßtes Maronenpüree), musste ich auf fertig gekochte, verpackte Ware zurückgreifen. Diese haben natürlich nicht das gleiche Aroma wie frische Maronen. Wer also an frische Esskastanien kommt, der sollte sie lieber selber kochen und dann nach unten angegebenem Rezept zubereiten. Restliche Maronenpaste kann man übrigens super einfrieren.
Die Zitronen-Maronen Törtchen sind zarte Törtchen mit sanfter Maronennote und einem spritzigen Zitronenkick.
Wisst ihr eigentlich wie toll Zitronen und Maronen zusammenpassen? So wie sie sich ihre Namen reimen 😉 , so einig sind sie sich auch bei der Aromenkombi. Dazu habe ich einen Browniebiskuit mit Pekannüssen kombiniert, damit es noch einen kleinen Gegenpol zum „Moussigen“ gibt. Nicht zu vergessen auch die zart knackige Schokoladenglasur, mit der ich nur die untere Hälfte der Törtchen überzogen habe. Ein schöner Effekt neben der Velvetschicht und zu den goldenen Schokoladenblättern.
Zitronen-Maronen Törtchen
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Verwendete Formen: Silikomart „Bloom„*, Silikomart Truffles*, Springform 18 cm Ø
Zitronencremeux
- 90 g Zitronensaft (frisch gespresst)
- Abrieb ½ Bio Zitrone
- 1 Ei Gr. M
- 50 g Zucker
- 1 Blatt Gelatine
- 40 g Butter
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Zitronensaft und -abrieb zusammen mit dem Ei und dem Zucker in einen Topf geben und unter ständigem Rühren bei mittlerer Hitze auf 84 Grad bringen. Vom Herd nehmen und die gut ausgedrückte Gelatine in der Creme auflösen. Sobald diese auf 40 Grad abgekühlt ist die Butter stückchenweise mit einem Stabmixer einarbeiten. Das Zitronencremeux in 6 Mulden der Truffles Silikonform füllen und einfrieren.
Es bleibt ein kleiner Rest, da eine noch kleinere Menge zuzubereiten schwierig ist. Dieser kann in ein kleines, sauberes Gläschen gefüllt werden und z.B. zum Frühstück auf Croissants vernascht werden oder z.B. zu Pfannkuchen oder Waffeln serviert werden.
Browniebiskuit mit Pekannüssen
- 62 g Butter
- 50 g Zartbitterkuvertüre
- 1 Eigelb
- 35 g Zucker
- 1 Eiweiß
- 35 g Mehl
- 50 g gehackte Pekannüsse, alternativ können, so vorhanden, 20 g der Nüsse durch kandierte Maronen1 ersetzt werden.
Die Butter schmelzen und Kuvertüre schmelzen und mischen. Eigelb und Zucker hellschaumig schlagen, die Schokoladenmasse unterrühren. Das Mehl darüber sieben und sachte einrühren. Das Eiweiß steif schlagen und unterheben. Zum Schluss die gehackten Pekannüsse und ggf. kandierte, gehackten Maronen unterheben. Den Teig in eine gefettete Springform mit 18 cm Ø füllen und bei 180 Grad ca. 10-15 Minuten backen. Abkühlen lassen und 6 Kreise mit ca. 4 cm Ø ausstechen. Der Rest des Brownies darf vernascht werden 😉 .
Pâte de marron – Maronenpaste
Für die Maronenmousse habe ich zuvor die dafür benötigte Maronenpaste hergestellt. Diese besteht aus gekochten Maronen mit 10 % Zucker.
- 200 g gekochte Maronen (selbstgekocht oder gekauft – gibts z.B. bei EDEKA in Bioqualität)
- 40 g Zucker
- 40 g Wasser
Zucker und Wasser zu Sirup kochen. Die gekochten Maronen in kleine Stücke schneiden und hinzufügen. Vom Herd nehmen und die Maronen im Sirup abkühlen lassen. Anschließend im Mixgerät zu einer glatten Paste verarbeiten. Ich musste etwas mehr Wasser hinzugeben, da die Konsistenz sonst zu fest geworden wäre.
Maronenmousse
- 60 g Milch
- 60 g Sahne
- 2 Eigelb
- 30 g Zucker
- 55 g süße Maronencreme1
- 3 Blätter (5 g) Gelatine
- 50 g Maronenpaste (siehe Rezept oben)
- 190 g Schlagsahne
Die Gelatine einweichen. Milch und Sahne erhitzen. In einer separaten Schüssel das Eigelb mit dem Zucker und der Maronencreme verrühren. Die heiße Milch in die Eigelbmasse gießen, verrühren und alles zurück in den Topf geben. Unter stetem Rühren auf 83 Grad erhitzen. Vom Herd nehmen und die Maronenpaste mit einem Stabmixer einarbeiten. Die Sahne halbsteif schlagen und unter die Maronencreme ziehen. – Rezept: Stephane Glacier
Aufbau
Die Mulden der Bloom Silikonform etwa zu Zweidrittel mit der Maronenmousse füllen. Die gefrorenen Zitronencremeux Kugeln aus der Form lösen und in die Mousse drücken. Mit etwas Mousse auffüllen und am Schluss mit je einem kleinen Brownieboden abschließen. Die Törtchenform gut abgedeckt am besten über Nacht einfrieren.
Fertigstellung
- Velvetspray helle Milchschokolade (selbstgemacht oder aus der Spraydose*)
- 100 g dunkle Kuvertüre
- 100 g Kakaobutter
- Zartbitter Schokoladenblätter mit goldenem Perlglanzpuder* (Anleitung hier klick)
Die Kuvertüre und die Kakaobutter schmelzen, mischen und bereithalten. Die Törtchen aus der Silikonform lösen und noch gefroren mit dem Velvetspray besprühen. (Um die Törtchen leichter aus der Form zu bekommen, empfiehlt es sich, jeweils zuvor den Rand um das Törtchen zu lösen. Dann lässt es sich leichter herauskrempeln.)
Die Kuvertüre-Kakaobutter Glasur sollte nun zum Tauchen eine Temperatur von 45-50 Grad haben! Dann in jedes Törtchen einen Schaschlikspieß stechen und mit dessen Hilfe die Törtchen zur Hälfte in die Glasur tauchen. Auf einer Platte absetzen und die Glasur anziehen lassen. Dann den Spieß herausdrehen.
Eine kleine Menge des restlichen Zitronencremeuxs in einen kleinen Spritzbeutel füllen und einen winzigen Punkt auf jedes Törtchen dressieren. Hier dann jetzt ein goldenes Schokoladenblatt aufgelegt und befestigt werden. Die Törtchen ca. 3-4 Stunden bei Raumtemperatur auftauen lassen.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Wenn ihr statt goldener Schokoladenblätter vielleicht goldene Sterne als Dekor wählt, gehen die Zitronen-Maronen Törtchen auch schon glatt als Weihnachtstörtchen weg. Oder was meint ihr? 😉
Ich werde dann jedenfalls in den nächsten Tagen mal die Weihnachtssachen sichten. So langsam kann man sich ja schon mal Gedanken um die Adventsdekoration machen. Ach ja! Kekse backen werde ich auch bald in Angriff nehmen.😅 Wie siehts bei euch aus? Seid ihr schon soweit oder habt ihr gar schon die ersten Keksdosen gefüllt?
Ganz liebe Grüße Maren ❤️ ❤️ ❤️
Und hier noch zwei tolle Törtchenideen, die ich ebenfalls in der Bloom Silikonform1 zubereitet habe:
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Viorica Mwais sagt
Sehr ästhetisch und, wie ich finde, lecker.
Maren Lubbe sagt
Das freut mich, liebe Viorica! Vielen, lieben Dank! 🥰
Tina sagt
Liebe Maren,
gerade habe ich die Kerne für Deine tollen Nougat Zitronen Törtchen in den Gefrierschrank gestellt und jetzt lese ich dieses Rezept. Somit ist die Resteverwertung des Sacherbisquit und der Zitronencreme gesichert. Jetzt gibt es gleich 2x Törtchen. Werde gleich morgen losziehen und Maronen besorgen.
Liebe Grüße
Tina
Maren Lubbe sagt
Na, das hat ja super gepasst. Jetzt bin ich aber gespannt, welche Törtchen dir am meisten geschmeckt hat.
Liebe Grüße Maren
Gertrud sagt
Liebe Maren,
du meine Güte, ich habe diese wundervollen Törtchen noch gar nicht gesehen. Seit meinem Rentenantritt bin ich sehr beschäftigt :-). Das ist mir doch wirklich noch nie passiert, dass ich „tagelang“ deinen Blog nicht aufrufe.
Wir hatten wohl wieder den selben Gedanken mit den Maronen. Du hast sie jedoch um einiges einfallsreicher aufbereitet und kombiniert. Es klingt sehr verführerisch und sie sehen wie immer bezaubernd aus.
Die Weihnachtsdekoration steht, jedoch mit den Keksen hapert es bei mir noch sehr.
Schlechtes Wetter ist angesagt, vielleicht spornt mich das dann an :-).
Liebe Grüße
Gertrud
Maren Lubbe sagt
Liebste Gertrud,
Ich bin mir sicher, dass du zwischenzeitlich bereits massenhaft deiner wunderschönen Kekse gebacken hast. Dir geht’s also genau wie mir? Auch im Rentenalltag vergeht die Zeit rasend schnell 😅. Fast jeden Abend sage ich zu meinem Mann : Huch, ist es schon so spät?! Wo ist die Zeit geblieben?
Aber ich finde , das st ein gutes Zeichen, oder?
Ganz liebe Grüße Maren
Nicole Böhme sagt
Liebe Maren,
eigentlich müssen Dir am Samstag die Ohren geklungen haben. Ich war aufgrund Deines Hinweises bei Thomas Yoshida und habe einen Kurs mitgemacht. Außer mir waren noch 2 weitere Teilnehmer aufgrund Deines Hinweises auf Thomas in diesem Kurs und 4 andere „kannten“ Dich und wir waren sofort im Gespräch. Vielen Dank für alle Deine tollen Rezepte und die genauen Anleitungen und natürlich dafür, dass ich durch Dich und Deinen Blog den wirklich extrem liebenswerten Thomas kennen lernen durfte. Das war, auch wenn es viel Geld kostet, bestimmt nicht mein letzter Kurs bei ihm. Wer weiß, vielleicht lernen wir uns über Thomas sogar irgendwann mal persönlich kennen.
Ganz liebe Grüße aus Berlin
Nicole Böhme
Maren Lubbe sagt
Liebe Nicole,
Ist das wirklich wahr?! Ich bin ganz aufgeregt, wenn ich das lese und von Herzen dankbar. Thomas hat sich inzwischen auch bei mir gemeldet und mir bestätigt, was du mir geschrieben hast. Es ist schier unglaublich! 🥰
Ja, vielleicht werden wir uns in deinem der Kurse einmal begegnen. Ich habe mir den nächsten für nächstes Jahr vorgenommen.
Ganz liebe Grüße Maren