„Ich habe lieber Rosen auf dem Tisch, als Diamanten um den Hals“
(Emma Goldman, 1869-1940)
Die Roseberry Törtchen, die ich euch heute serviere, huldigen der zur Zeit in voller Pracht blühenden Rosen in jeder Hinsicht. Sie fangen den zauberhaften Rosenduft ein und gleichen den traumhaften Blüten wie Zwillinge. Zugleich wird der Rosenduft von den Beeren des Sommers unterstützt und bekommt Gesellschaft von einem knusprigen Boden, der perfekt zu den sanften cremigen Texturen passt.
Wie in jedem Jahr im Juni geht mein Herz auf, wenn ich durch unseren Garten spaziere und die überbordende Pracht unserer Rosen betrachte. Hier im Norden hatten wir in diesem Sommer wettertechnisch perfekte Bedingungen für Rosen. Der süße Duft liegt schwer in der warmen Sommerluft und ich kann nicht umhin, immer wieder meine Nase in die Blüten der verschiedenen Rosensorten zu versenken 🥰 . Das sind glückliche Momente, die ich dankbar zu würdigen weiß.
Für die Roseberry Törtchen braucht es Rosensorten mit starkem Duft 🌸 Aber keine Sorge, zur Not geht es auch ohne Rosenblätter, dann erhöht ihr einfach die Rosenwassermenge.
Dass die verwendeten Rosen selbstverständlich ungespritzt sein müssen, versteht sich von selbst. Ihr habt selber keine Rosen im Garten? Vielleicht habt ihr liebe Nachbarn oder Verwandte, die euch ein paar Blüten abgeben.
Für die Roseberry Törtchen verwendete ich wieder die alte Sorte Rose de Resht, die sich auch für meinen alljährlich zubereiteten Rosensirup (hier findet ihr das Rezept und Etiketten zum Ausdrucken) verwende. Sie eignet sich einfach perfekt, denn unsere Rosen werden grundsätzlich nicht gespritzt.
Die Rosenblütenblätter finden im Ganzen Verwendung sowohl in der fruchtigen Beereneinlagen, als auch in der sahnigen Mousse. Ihr erkennt es an den kleinen rosa Pünktchen darin 😍 .
Wie mein Himbeerbiskuit zu einem Kirschbiskuit wurde 😂
Wir müssen unbedingt über den leckeren Boden der Törtchen reden! Ich wollte unbedingt einen fruchtigen Biskuit und einen Knusperboden. Ein Rezept für die Knusperschicht war schnell gefunden. Der ist übrigens so sensationell lecker, dass ihr dem in Zukunft ganz bestimmt noch öfter begegnen werdet. Und der Himbeerbiskuit – ach, so ein Rezept hab ich doch schon auf dem Blog. Also kein Problem! Die Masse war schnell angerührt. Jetzt nur noch die gefrorenen Himbeeren darauf krümeln … Moment, warum Herrgott lassen die sich nicht zerbröseln?! Öhm, meint ihr ich hätte begriffen, dass ich da verzweifelt versuchte, Kirschen zu zerbröseln? 🤣 Keine Ahnung, warum ich so eine lange Leitung hatte. Ich hatte nämlich kleine Reste von Kirschen und Himbeeren in Tütchen eingefroren und mich einfach nur vergriffen. Wundert euch also nicht, wenn ihr auf meinen Fotos keine Himbeeren auf dem Biskuit seht 🤭.
Roseberry Törtchen
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Verwendete Formen: Silikonform Marshmallow1, Silikonform Halbkugel 50mm*
Zutaten für 4 Törtchen à 150 ml
Beeren-Rosen Kompott
- 40 g Himbeeren
- 40 g Erdbeeren
- 40 g Lycheepüree (selbstgemacht aus Dosenfrüchten)
- 8 g frische Rosenblüten (duftend, ungespritzt!)
- 30 g Zucker
- 3,0 g Pektin NH*
- 2 Teel. Zitronensaft
- 2 Teel. Rosenwasser1
Die Rosenblüten waschen und die Blütenblätter abzupfen. Die Erdbeeren würfeln, die Lychees pürieren.Himbeeren, Erdbeeren, Lycheepüree, Zitronensaft und die Rosenblüten zusammen mit der Hälfte des Zuckers in einem Topf auf 40 Grad erhitzen. Die andere Hälfte des Zuckers mit dem Pektin NH mischen und dann in die warme Fruchtzubereitung geben. Das Kompott köcheln lassen. Die Erdbeeren sollten aber nicht völlig zerfallen. Vom Herd ziehen, kurz abkühlen lassen und dann das Rosenwasser hinzufügen. Die Fruchtmasse in vier Mulden der Halbkugel Silikonform füllen und einfrieren.
Dulcey Crunch
Die Dulcey Crunchschicht besteht aus zwei Komponenten:
Streusel:
- 35 g weiche Butter
- 35 g Zucker
- 1 Prise Salz
- 20 g gemahlene Mandeln
- 20 g Kokosraspel
- 35 g Mehl Type 550
Alle Zutaten miteinander zu Streuseln verarbeiten und im heißen Backofen bei 180 Grad 12-15 Minuten auf dem Blech backen. Abkühlen lassen.
Crunch
- 100 g Streusel (siehe oben)
- 40 g Crêpes dentelles Waffelröllchen1
- 43 g Dulcey Kuvertüre*
Die Dulcey Kuvertüre schmelzen. Streusel und Waffelröllchen zerbröseln und mit der geschmolzenen Kuvertüre vermengen. Einen eckigen Tortenring 20×20 (oder eine ähnliche Form ) auf Folie oder Backpapier stellen. Den Crunch einfüllen und gleichmäßig auf dem Boden verteilen. Die Knusperschicht mithilfe einer Teigkarte oder etwas Ähnlichem gut festdrücken! – Rezept: Eunyoung Yun
Himbeerbiskuit
- 1 Ei (55g)
- 32 g gemahlene Mandeln
- 32 g Puderzucker
- 45 g Eiweiß
- 13 g Mehl
- 10 g geschmolzene Butter
- 25 g TK Himbeeren
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Butter schmelzen und leicht abkühlen lassen.
Ei, Mandeln und Puderzucker mit dem Mixgerät schaumig rühren. In einer separaten Schüssel das Eiweiß steif schlagen. Ein Drittel des Eischnees unter den Teig ziehen und die Massen angleichen. Danach den restlichen Eischnee unterheben und auch das Mehl darüber sieben. Die geschmolzene Butter ebenfalls einarbeiten. Den Teig nicht zu sehr rühren, die Luftigkeit soll erhalten bleiben! Gleichmäßig ca. 22 x 22 cm groß auf ein mit Backpapier oder -matte belegtes Backblech streichen. Die gefrorenen Himbeeren zerbröseln und auf dem Teig verteilen. Den Biskuit ca. 15-17 Minuten backen. Ein Quadrat 20×20 cm ausstechen bzw. -schneiden und den noch warmen Biskuit auf die Crunchschicht legen und leicht andrücken. Den nun fertigen Boden während der Zubereitung der Mousse in den Gefrierschrank stellen.
Himbeer-Rosenmousse
- 56 g Himbeerpüree
- 1 Teel. Zitronensaft
- 80 g Doppelrahm Frischkäse (z. B. Philadelphia)
- 2,5 Blätter Gelatine
- 110 g weiße Kuvertüre
- 2 Teel Rosenwasser
- ca. 5 g frische Rosenblütenblätter (duftend, ungespritzt!)
- 120 g Schlagsahne
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Die Kuvertüre schmelzen.
Das Himbeerpüree und den Zitronensaft mit dem Frischkäse in einem Topf verrühren und erhitzen. Vom Herd ziehen und die gut ausgedrückte, eingeweichte Gelatine darin auflösen. Die Himbeerzubereitung unter die geschmolzene Kuvertüre rühren. Das Rosenwasser und die Rosenblütenblätter hinzufügen und alles mit einem Stabmixer durchpürieren. Die Sahne halbsteif schlagen und sorgfältig unter die Fruchtcreme ziehen.
Aufbau
Die vier Mulden der Marshmallow Silikonform zu ca. Zweidrittel mit der Himbeer-Rosenmousse füllen. Die gefrorenen Halbkugeln aus der Form lösen und in die Mousse drücken. Mit einer dünnen Schicht Mousse bedecken. Aus dem leicht angefrorenen Biskuit-Crunch Boden vier Kreise mit 6 cm Durchmesser ausstechen und mit der Biskuitschicht nach unten auf die Mousse legen, sodass der Boden der Törtchen plan abschließt. Die Törtchen über Nacht einfrieren.
Fertigstellung
- Velvetspray* in weiß, rosa und gelb (oder nach Wunsch)
Die gefrorenen Törtchen aus der Silikonform lösen. Dabei zunächst den Rand lockeren und dann die Törtchen herauskrempeln. Anschließend sogleich mit Velvetspray ansprühen. Ich habe das obere Zentrum der Törtchen zunächst gelb angesprayt, die Seiten weiß und zum Schluss einen Hauch rosa, sodass sie die Färbung von (meinen) Rosen bekommen. Natürlich sind die Farben nach Wunsch anpassbar.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Eine Silikonform als Spende für die Ukraine
Sieht die wunderschöne „Marshmallow“ Silikonform nicht tatsächlich ein bisschen wie meine Rosen aus? Ihr erinnert euch vielleicht an die Apricot-Lemon-Pearls Torte, in deren Beitrag ich euch auf eine Spendenaktion für die Ukraine hinwies. Dies nun ist meine zweite Form, die von der ukrainischen Pastry Designerin Dinara Kasko kreiert wurde, und die ich im Zuge der damaligen Aktion erstanden habe.
Ich gebe zu, sie ist teuer und ich verstehe gut, wenn sie dem einen oder anderen von euch ZU teuer ist. Doch ihr wisst ja, ich werde nicht müde zu sagen, dass ihr jede andere Form verwenden könnt! Mit ein bisschen Rechengeschick könnt ihr mit dem Rezept eine Form mit abweichender Füllmenge verwenden oder es als Torte umgemodeln.
Bei der „Flockage“, also der Benetzung der Törtchenoberfläche mit Kakaobutter respektive mit Velvetspray, habe ich versucht die Färbung unserer Rosen nachzuempfinden. Auch hier sind eurer Kreativität keine Grenzen gesetzt. Vielleicht mögt ihr auch lieber rote Rosen oder Pinkfarbene? Ich war jedenfalls richtig glücklich mit meinen Roseberry Törtchen und vor allem mit dem köstlichen Geschmack. Ich bin schon sehr gespannt, wie sie euch schmecken.
Ihr liebt das Aroma von Rosen so sehr wie ich? Hier findet ihr noch weitere tolle Rezepte:
Ich wünsche euch eine rosarote und glückliche Woche
Liebe Grüße Maren
💖 💖 💖
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Anni sagt
Was ich mehr bewundere , Deine Beschreibungen ,Deine Fotos oder Deine Rezepte ? Weiß nicht .
Aber es ist alles so wunderschön ,Danke .
Maren Lubbe sagt
Hach Anni, wie lieb ist das denn!! 🥰🥰🥰 Danke von Herzen für diesen motivierenden Kommentar!
Yasmin sagt
Mensch Maren, das sieht wieder so harmonisch und gleichzeitig auch raffiniert und lecker aus! Wunderbar 🥰
Maren Lubbe sagt
Danke Yasmin! 💖 Diese Törtchen haben mir auch wirklich Freude gemacht.
Gertrud sagt
Liebe Maren,
mit diesen Törtchen hast du dich wieder einmal selber übertroffen. Die Worte von Jasmin übernehmend, sie sind raffiniert und außergewöhnlich. Etwas ganz Besonderes.
Ich selber habe leider keine Rosen, war aber unlängst in einem Garten, der deinem ähnlich sein muss. Rosen, Rosen und nochmals Rosen. Es war ein Traum. Beim nächsten Besuch weiß ich jedenfalls schon, was ich mitbringen kann: Roseberry Törtchen.
Liebe Grüße
Gertrud
Maren Lubbe sagt
Liebste Gertrud,
ich danke dir für deine lieben Worte. Diese Törtchen haben mir unendlich viel Spaß gemacht. Es war so spannend, ob mein Plan wohl aufgehen würde. Und er ging auf! Ich hab mich so gefreut, dass Geschmack und Optik genauso waren, wie erhofft.
Ganz liebe Grüße Maren