Heute habe ich gleich zwei Rezepte für euch. Gleichermaßen für’s Frühstück oder für die Kaffeezeit 🙂 . Und das Beste: Ihr braucht nicht einmal eine Kuchenform dafür. Denn das Brioche (1. Rezept) , dieses lecker zarte und buttrige „Weißbrot“ aus Frankreich, nimmt mit einer Konservendose vorlieb. Das Ergebnis? Kreisrunde Briochescheiben, die ihr entweder zum Frühstück genießen könnt oder daraus ( 2. Rezept) Bostocks backen könnt. Saftig getränkte und knusprig überbackene Briochescheiben mit leckerer Mandelschicht.
Von meiner Vorliebe für französisches Brioche habe ich euch ja bereits mehrfach erzählt. Wenn Tessa und ich in Paris sind, freue ich mich immer ganz besonders auf’s Frühstücken.Denn dann gibt’s für mich grundsätzlich ein frisches Croissant und ein Brioche au sucre. Schön mit Butter und einer heißen Tasse Tee. Mmmmh! <3 und schon bin ich im 7. Himmel! Meine Rezept für kleine Brioches au sucre findet ihr übrigens hier: klick und ein weiteres für Kokosbrioches hier: klick.
Das Backen in einer Konservendose, war auch für mich Neuland. Aber wie ihr seht, ist der Anblick des ’nackigen‘ Brioches ganz ansehnlich geworden 😉 . Da die Dose mit Backpapier ausgelegt wird, plumpst das Brioche auch problemlos dort heraus. Was die Gehzeit angeht, ist es dann doch etwas anspruchsvoller, denn es möchte sich etwas Zeit nehmen. Ich habe es nicht ausprobiert, doch da es auch mit den Brioche au sucre funktioniert, sollte es auch möglich sein, den Teig nach der ersten Ruhezeit und nachdem er in die Dose gewandert ist, über Nacht in den Kühlschrank zu stellen und erst am nächsten Morgen zu backen. Vielleicht probiert ihr es mal aus!
Frisch gebacken ist das Brioche ein flauschiger Traum und es reicht mir, einfach nur Butter darauf zu streichen. Aber auch mit Käse oder Marmelade esse ich es total gerne.
Brioche in der Konservendose gebacken
Als Backform benötigt ihr eine handelsübliche große Konservendose 10×12 cm
- 270 g Mehl Type 405 oder 550
- 30 g Puderzucker
- 1 gestrichener Teel. Meersalz
- 1 Ei Gr. L
- 100 g lauwarme Milch
- 10 g Frischhefe
- 40 g geschmolzene Butter
- 1 Eigelb und etwas Milch zum Bestreichen
- 1-2 Teel. Hagelzucker
Die Hefe in er lauwarmen Milch auflösen. Die Butter schmelzen und beiseite stellen. Mehl und Puderzucker vermischen. Salz und Ei hinzufügen und mit dem Knethaken der Küchenmaschine vermengen. Dabei die Milch mit der Hefe hinzugeben, ebenso die geschmolzene Butter. Den Teig kneten lassen bis er Blasen wirft und sich vom Schüsselrand löst. Der Teig ist relativ weich und etwas klebrig. Mit etwas Mehl bepudern und abgedeckt an einem warmen Ort 2 Stunden gehen lassen (je nach Raumtemperatur etwas länger). Die Konservendose leicht fetten und mit Backpapier auslegen. Durch das Fetten klebt das Papier gut an den Wänden der Dose. Das Backpapier sollte oben ca. 8-10 cm überstehen, weil der Teig über den Dosenrand hinaus steigt. (Bitte achtet darauf, dass ihr euch nicht am Dosenrand verletzt!) Hat sich der Teig nach der Ruhezeit verdoppelt, drückt ihr mit bemehlten Händen das Gas heraus und lasst ihn in die Dose plumpsen. Danach sollte er noch eine Stunde gehen. Dann den Backofen auf 180 Grad Ober- / Unterhitze vorheizen und die Teigoberfläche mit der Eiermilch bestreichen und mit Hagelzucker bestreuen. Im heißen Backofen, im unteren Bereich, ca. 30-40 Minuten goldbraun backen. Ggf. etwas länger, jeder Backofen ist anders! Das Brioche auf einem Rost ganz abkühlen lassen, in Scheiben schneiden und genießen 🙂 .
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF-Rezeptansicht:
♦♦♦
Mein lieber Mann dagegen ist kein so großer Brioche-Fan wie ich . Er isst gern unser selbstgebackenes Roggen-Dinkelbrot oder Baguettebrötchen. Soll er doch! Denn ich weiß ganz genau, was ich aus übriggebliebenem Brioche zaubere. Damit krieg ich ihn dann nämlich doch 😉 !
Habt ihr tatsächlich Briochescheiben übrig behalten?! Sind sie sogar altbacken geworden? Macht nix! – Umso besser 😉 ! Denn dann kommt der zweite Auftritt des Brioches. Als sogenannter Bostock (ich habe nicht ergründen können woher der Name stammt), erblüht eine Briochescheibe zu ungeahnter Schönheit und Genuss. Sie wird mit einem aromatischem Sirup getränkt und erhält so eine fabelhafte Saftigkeit. Anschließend wird sie mit einer Mandelcreme bestrichen und knusprigen Mandelblättchen bedeckt. Nach dem Backen folgt eine Schicht Puderzucker und dann darf genossen werden.
Im Pâtisserie Buch von William Curley habe ich noch eine Variante mit Maronen und Sesamsaat entdeckt. Maronen hatte ich leider nicht, aber hier seht ihr die Bostocks einmal im Sesamgewand.
Bostocks
Zutaten für 6-8 Brioche Scheiben
Sirup zum Tränken
- 100 ml Wasser
- 120 g Zucker
- Mark 1 Vanilleschote
- Schale einer halben Bio Orange
- optional 1 Teel. Orangenblütenwasser
Wasser mit dem Zucker in einen kleinen Topf geben. Die Vanilleschote aufschlitzen und das Mark ins Zuckerwasser geben. Ebenso die Orangenschale. Alles zusammen aufkochen und 10 Minuten leise köcheln lassen. Anschließend nach Wunsch das Orangenblütenwasser hinzufügen, die Orangenschale entfernen und den Sirup bis zur Verwendung in ein sauberes Marmeladengläschen füllen. Darin können dann Reste des Sirups noch einige Wochen im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Mandelcreme
- 50 g sehr weiche Butter
- 50 g Puderzucker
- 50 g gemahlene Mandeln
- 1 gestr. Teel. Speisestärke
- 1 Ei
- einige Tropfen Bittermandelaroma
Alle Zutaten in einer Schüssel zu einer Creme verschlagen.
Das Brioche (es darf/sollte gern altbacken sein) in ca. 2 cm dicke Scheiben schneiden und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech legen. Die Scheiben großzügig mit dem Sirup tränken. Die Mandelcreme auf den Scheiben verteilen und diese mit:
- 50 g gehobelte Mandelblättchen
- ggf. schwarze und weiße Sesamsaat
bestreuen. Den Backofen auf 180 Grad Ober- /Unterhitze aufheizen und die Bostocks ca. 20-25 Minuten goldbraun backen. Leicht abkühlen lassen und mit Puderzucker übersieben. Die Bostocks schmecken am besten frisch und noch leicht warm. Als fruchtige Abwandlung kann man auch gewürfelte, getrocknete Früchte oder Maronen unter die Mandelcreme rühren.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF-Rezeptansicht:
In Frankreich wird der Sirup zum Tränken der Bostocks häufig mit Orangenblütenwasser aromatisiert. Wenn mein Mann und ich bei Brigitte und Michel in der Provence sind, bereitet Brigitte unsere Frühstücks Crêpes ebenfalls damit zu ♥ . Für uns Deutschen ist das ein ungewohntes Aroma, doch dank unserer liebsten französischen Freunde haben wir es lieben gelernt. Solltet ihr es ausprobieren, seid also mit der Dosierung erst einmal vorsichtig.
Jetzt aber rasch an den Frühstücktisch 🙂 ! Und dazu passend verabschiede ich mich heute mit einer meiner liebsten Gedichtstrophen von Joachim Ringelnatz:
♦
„Aus meiner tiefsten Seele zieht
mit Nasenflügelbeben
ein ungeheurer Appetit
nach Frühstück und nach Leben!“
♦
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wundervolles Wochenende
Eure Maren ♥♥♥
frauknusper sagt
Ohhhh Maren,
Das sieht ja obergenial aus😍 So eine Brioche ist ja schon lecker aber in der Dose gebacken, ist natürlich genial ❤️ Super toll.
Liebe Grüße
Sarah
Maren Lubbe sagt
Ich fand die Idee auch so klasse, Sarah! Besonders die runden Scheiben sehen toll aus. Und, wie gesagt, daraus lassen sich dann auch noch hübsche, leckere Bostocks zaubern.
Habt ein schönes Wochenende! <3
Maren
kuchlgeheimnisse sagt
Hallo Maren, diese Dosenbrioche werde ich auf alle Fälle ausprobieren! Super Idee
Maren Lubbe sagt
Klasse! Das freut mich sehr 🙂 !
haferlgucker sagt
Der Ringelnatz hat es erfasst… und ich habe jetzt unheimlich Lust auf Frühstück. Später mach ich den endlich den Bienenstich … ich werde berichten <3
Schönen Tag und herzliche Grüße
Petra
Maren Lubbe sagt
Liebe Petra,
wie schön, dass ich dich inspirieren konnte. <3
Ganz liebe Grüße
Maren
einepriselecker sagt
Oh, wow. Mir ist wirklich gerade das Wasser im Mund zusammengelaufen! Ich sammel´seit einiger Zeit Konservendosen, weil ich da eine Dekoration für den Garten draus basteln möchte. Da werde ich mir wohl eine von abzweigen 😉
LG Marsha
Maren Lubbe sagt
Hihi, hast du sie inzwischen zweckentfremdet, Marsha? Was bastelst du denn Schönes für den Garten. Ich bin neugierig 😉
Liebe Grüße Maren
einepriselecker sagt
Hallöchen 🙂 Bisher leider noch nicht, wir hatten am Wochenende Besuch und ich musste schon 30 Burger Brötchen backen 🙂 ich wollte mir so kleine Lichter machen, so in dieser Art 🙂 https://de.pinterest.com/pin/79164905929499676/
Liebe Grüße,
Marsha
Maren Lubbe sagt
Oha, 30 Brötchen!! Das reicht erstmal! Die Dosen sind echt hübsch, werde ich mir merken!
marliesgierls sagt
Das passt ja wunderbar auf den Sonntagmorgen-Frühstückstisch, es sieht grandios aus, beides. Wobei ich die Bostocks vorziehen würde, kannst Du nicht mal zaubern Maren? Ich habe gerade ein Schwarzbrot für morgen früh im Ofen, aber da von werde ich träumen.
Lieben Gruß und morgen ein zauberhaftes Frühstück.
Lieben Gruß Marlies
Maren Lubbe sagt
Liebe Marlies,
egal ob Bostocks, Brioche oder selbstgebackenes Schwarzbrot. Der Duft von allen dreien ist doch einfach nur himmlisch! So muss Frühstück sein!.
Ich wünsche euch einen schönen Sonntag!
Marne
Hannah sagt
Sieht sehr lecker aus. Eine Frage, wo haben Sie diese kleine weiße Teller mit Stiel gekauft? Vielen Dank im Voraus, Hannah
Maren Lubbe sagt
Hallo liebe Hannah, wenn ich mich recht entsinne, habe ich es in dem Shop Queens hier in Rendsburg gekauft. Ein süßes kleines Geschäft, wo ich schon viele Schöne Dinge gefunden habe. Inzwischen gibt es auch eine Onlineshop https://www.queens-shop.de/epages/64160455.sf/de_DE/?ObjectPath=Categories . Vielleicht fragst du da mal an.
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren,
spätestens mit den Bostocks hast du nicht nur deinen Mann dabei, sondern mich auch 🙂 ! Die klingen richtig gut. Orangenblütenwasser mag ich richtig gerne, das muss in Kombination mit Vanille und Mandeln und Brioche köstlich schmecken<3 !
Liebe Grüße und eine schöne Woche! Eva
Maren Lubbe sagt
Ja, das stimmt, Eva. Ich musste mich an den Orangenblütenwassergeschmack (was für ein Wort!! 😉 ) erst einmal gewöhnen. Finde ihn inzwischen, in Maßen, aber sehr reizvoll.
Habt ein schönes Wochenende!
Maren
Eva sagt
Wunderschöne Idee! Die Bostocks stehen auch schon lange auf meiner imaginären Liste. Zur Zeit habe ich den Curley leider nicht, umso besser, dass du das Rezept gepostet hast. 🙂
Liebe Grüße,
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
ich hatte die Bostocks auch schon ewig im Sinn. Tatsächlich ist das Rezept aber eher eine Mischung aus Ladurée und Curley. Ich fand die Idee mit dem Sesam schön.
Liebe Grüße Maren
ALINA sagt
Danke, meine ganze Familie ist begeistert von Deiner Brioche!!!!
Maren Lubbe sagt
Oh, wie schön! Das freut mich total! Lieben Gruß an deine Familie und dich! ❤️
Elke Richter sagt
Guten Tag,
auf meinem Backplan stehen die Brioche ganz oben. Muss ich die Dose komplett, also auch den Boden, mit Backpapier auskleiden oder nur die Seiten?
Danke und lG Elke
Maren Lubbe sagt
Hallo Elke,
Bitte auch den Boden der Dose auslegen.
Viel Erfolg und liebe Grüße Maren
Elke Richter sagt
Danke für die schnelle Antwort. Ein toller Blog…….. allein die Bilder.
Gruß Elke
Maren Lubbe sagt
Vielen Dank 🥰