Torte

Torta Mimosa

Italienische Torta Mimosa

Torta Mimosa – Ich freue mich so sehr, dass ich es endlich geschafft habe sie zu backen! Eine Torte, die an die wunderschöne Mimosenblüte im Mittelmeerraum erinnert. Genau genommen sind diese herrlich gelb blühenden Bäume überhaupt keine Mimosen, sondern Akazien. Silber-Akazien, wie mir Google verriet 😉 . Aber hier bleiben wir der Einfachheit halber mal bei der Bezeichnung Mimosen.

Die Torta Mimosa wird in Italien üblicherweise am 8. März zum Festa della donna, dem Weltfrauentag gebacken. An diesem Tag werden angeblich die Frauen mit oben genannten Mimosen beschenkt. Das sei Tradition, habe ich mir sagen lassen. Warum konnte mir leider keiner erklären. Eine Mimose zu sein, ist hierzulande ja nicht unbedingt ein Kompliment 😉 . Vielleicht halt einfach deshalb, weil sie um diese Zeit so schön blühen.

Torta Mimosa

Die Torta mimosa wurde vor rund 60 Jahren von einem italienischen Pasticcere für einen Wettbewerb in San Remo kreiert. Die Oberfläche der Torte sollte an die kleinen gelben Blüten der Mimose/Akazie erinnern. Das ist ihm so gut gelungen, dass er nicht nur den Wettbewerb gewann, sondern dass es seine Kreation geschafft hat, mittlerweile zum traditionellen Gebäck am Weltfrauentag zu werden.

Übrigens – Der Weltfrauentag wurde 1911 ins Leben gerufen, als zahlreiche Frauen auf die Straße gingen, um für Wahlrecht und Gleichberechtigung zu demonstrieren. Heute, 110 Jahre später, hat sich außer dem Wahlrecht, meiner Meinung nach, längst nicht genug geändert! 🙁

Madrid 2020 - Silber-Akazie (Acacia dealbata)
Madrid 2020 - Silber-Akazie (Acacia dealbata)
Mimosenblüte in Madrid
Madrid 2020 - Silber-Akazie (Acacia dealbata)

Doch kommen wir zurück zu den Mimosen und der nach ihnen benannten Torte. Im letzten Jahr waren wir, noch kurz bevor das weltweite Corona-Drama ausbrach, in Madrid. In Madrid ist es im Februar immer noch etwas kühler als an der Mittelmeerküste, aber es war sonnig und für unsere kälteerprobte norddeutsche Haut vergleichsweise warm. Unser Hotel lag ganz in der Nähe des wundervollen Retiro Parks, in den es uns fortan fast täglich, wie in eine Oase in der (Großstadt)-Wüste zog.
Ja, an meinem Geburtstag habe ich mir sogar von meinem Mann gewünscht, den Tag dort im Park zu verbringen. Der Weg dorthin war gesäumt von Mimosenbäumen und diesen Duft und diesen wunderschönen Tag werde ich wohl nie vergessen. Dort kam mir dann auch zum ersten Mal die Idee, doch einmal eine Torta Mimosa auf den Blog zu bringen.
Als ich extra für meine Blogfotos neulich Mimosen beim Blumenhändler bestellte und diese nach Tagen endlich in die Vase stellen konnte, duftete unser ganzes Haus danach 💛 . Ich fühlte mich sogleich wieder an diese herrliche Zeit erinnert.

Torta Mimosa

Die Torta Mimosa ist keine besonders schwierig herzustellende Torte. Sie besteht aus drei bzw. vier Schichten Biskuit, wobei die vierte Schicht in kleine Würfelchen geschnitten wird, die später die „Mimosenblüten“ auf der Tortenoberfläche bilden. Für die Saftigkeit werden die Biskuitschichten kräftig getränkt. Dazwischen befinden sich leckere Puddingschichten aus einer sogenannten Crème diplomate. In Italien wird diese Creme oft mit Erdbeeren und Ananas versetzt oder als schlichter Vanillepudding zubereitet. Erdbeeren und Ananas hatte ich nicht da, dafür aber süße Bio Orangen. Auch eine sehr empfehlenswerte und leckere Variante.

Torta Mimosa

Torta Mimosa

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Verwendete Form : Springform 22 cm1

Biskuit

Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen. Zwei Springformen am Boden mit Backpapier auslegen, den Rand nicht fetten.
Ich besitze nur eine Form in der Größe und habe deshalb die Biskuitrezept geteilt und die Böden nacheinander gebacken.

Die Eier trennen. Das Eigelb mit der Hälfte des Zuckers, der Lebensmittelfarbe und ggf. dem Safran hellschaumig aufschlagen. Die Rührstäbe reinigen und in einer separaten Schüssel das Eiweiß mit dem Salz und dem restlichen Zucker zu Eischnee verarbeiten. Ein Drittel des Eischnees unter die Eigelbmasse ziehen und die Massen angleichen. Den restliche Eischnee hinzufügen und zusammen mit dem gesiebten Mehl und der Stärke unterheben. Nicht zu lange rühren. Der Teig soll luftig bleiben! Den Teig in die Form geben, glatt streichen und ca. 20 Minuten backen. Anschließend aus der Form lösen und mit der Oberseite nach unten auf einem Rost komplett abkühlen lassen. In Folie gewickelt an einem kühlen Ort am besten 24 Std. lagern. Dann lässt er sich besser schneiden.

Tränke
  • 100 g Orangensaft, frisch gepresst
  • 50 g Zitronensaft
  • 60 g Zucker
  • 60 g Limoncello (o. Orangenlikör)

Orangen- und Zitronensaft zusammen mit dem Zucker aufkochen. 1-2 Minuten kochen lassen, dann vom Herd nehmen und den Likör hinzufügen. Abkühlen lassen. Wenn Kinder mitessen kann der Likör durch zusätzlichen Orangensaft ersetzt werden.

Creme diplomate

Die Creme wird in zwei Schritten zubereitet

  • 4 Eigelb
  • 70 g Zucker
  • 30 g Stärkemehl
  • 280 g Milch
  • 70 g Sahne
  • gem. Vanille
  • Abrieb ½ Bio Zitrone u. Orange
  • 1 Blatt Gelatine

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Eigelb, Zucker und Stärke in einer Schüssel glatt rühren. Die Milch mit der Sahne, der Vanille und dem Zitrusabrieb in einem Topf zum Kochen bringen. Die heiße Flüssigkeit unter Rühren zur Eimasse geben. Danach zurück in den Topf gießen und die Creme bei milder Hitze und ständigem Rühren erhitzen bis sie eindickt. Vom Herd nehmen und die Gelatine unterrühren. Die Creme in eine flache Schale gießen, die Oberfläche mit Folie bedecken und im Kühlschrank komplett abkühlen lassen. In einer flachen Schale geht das nämlich schneller.

  • 190 g Schlagsahne
  • 1 gestrich. El. Puderzucker
  • 70 g Orangenfilets, in Stücke geschnitten

Wenn die Creme komplett durchgekühlt ist, kann sie in einer Schüssel ganz kurz aufgeschlagen werden. Dann die Sahne mit dem Puderzucker steif schlagen und in drei Portionen nach und nach sanft unter die Creme gerührt werden.
Die Orangen filetieren und gut abtropfen lassen. Knapp die Hälfte der Creme abteilen und beiseite stellen. Sie dient später zum Einstreichen der Torte. Unter die restliche Creme die Orangenstücke ziehen.

Aufbau

Die gebräunte Backoberfläche der beiden Biskuits dünn abschneiden. Danach die zwei Biskuits waagerecht in zwei gleich dicke Scheiben schneiden. Eine Scheibe beiseite legen. Sie wird später für die „Mimosen“ (Streusel) vernötigt. Von den drei anderen Biskuitscheiben den äußeren gebräunten Rand vorsichtig dünn abschneiden.

Den ersten Biskuit auf eine Platte legen und großzügig mit der Tränke benetzen. Gut die Hälfte der Orangen-Creme diplomate auftragen. Die zweite Schicht Biskuit rundherum ein wenig kleiner schneiden, auf die Creme legen und wieder gut tränken. Mit der restlichen Orangencreme bestreichen. Die dritte Biskuitscheibe noch kleiner schneiden (so ergibt sich die Kuppelform), auf die Torte legen und ebenfalls mit der Tränke benetzen. Die abgeschnittenen Biskuitstücke bitte aufbewahren!!
Nun die gesamte Torte rundherum mit der Diplomatencreme ohne Orangen einstreichen.
Die vierte Biskuitschicht, sowie die Biskuitreste mit einem scharfen Messer in ½ cm große Würfel schneiden und die gesamte Tortenoberfläche damit belegen. Nach Wunsch garnieren.

Die Torte kann nun gut noch eine Nacht im Kühlschrank durchziehen. Dann wird sie noch saftiger. Sie hält dort in einem gut verschlossenen Behälter auch mehrere Tage.

Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:

Torta Mimosa zum Weltfrauentag

Nun hätte ich übers Jahr doch beinahe vergessen, eine Torta Mimosa zu backen! Gottseidank erinnerte mich Christine, eine deutsche Krimi Autorin, die in Cannes wohnt und deren Blog Au fils des mots ich mit Vergnügen und Interesse regelmäßig lese, an die Mimosenblüte an der Côte d’Azur. Klickt euch mal rüber: Hier und hier berichtet sie über allerhand rund um die wunderschönen gelbe Pracht aus dem Land wo die Mimosen blühen.

Torta Mimosa

Ich wünsche euch einen schönen Sonntag und eine ebenso schöne Woche!

Herzlichst eure Maren

💛 💛 💛

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11 Kommentare

  • Antworten
    Constanze
    7. März 2021 at 10:27

    Liebe Maren,

    das Rezept kann nicht passender kommen, ich habe gestern wieder eine Kiste Bio-Orangen und Zitronen aus Spanien bekommen. Die Torte sieht so toll aus, die werde ich auch backen. Ich wünsche dir einen schönen Sonntag.

    Liebe Grüße, Constanze

    • Antworten
      Maren Lubbe
      11. März 2021 at 20:53

      Na, das passt ja ausgezeichnet, liebe Constanze! Bin gespannt wie dir die Torte gefällt.

      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Gertrud
    7. März 2021 at 18:43

    Liebe Maren,
    von dieser Tradition habe ich noch gar nie etwas gehört und es ist so schön, dass du mir nicht nur die wundervollsten Rezepte präsentierst, sondern ich auch noch solche wunderschönen, lehrreichen Geschichten höre.
    Die Fotos mit diesen „strahlenden“ Bäumen sind ein Traum. Genauso wunderschön strahlt diese Torte. Sie strahlt morgen für alle Frauen der Welt und würdigt uns Alltagsheldinnen mit verdientem Respekt ☺.
    Ich wünsche Dir morgen einen ganz besonders schönen Tag.
    Gertrud

    • Antworten
      Maren Lubbe
      11. März 2021 at 20:56

      Das hast du sehr schön gesagt, liebe Gertrud! Wie schade, dass wir hierzulande keine Mimosenbäume haben. Ich hätte ganz sicher einen im Garten.

      Ganz liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Beatrix Haubrichs
    8. März 2021 at 10:25

    Liebe Maren!
    Bis zum heutigen Tag hab ich mir glatt noch niemals Gedanken darüber gemacht, was Mimosen tatsächlich sind – geschweige denn, wie sie wohl aussehen oder nach was sie vielleicht duften könnten. Auf deinen Fotos strahlen die Bäume mit ihren gelben Blüten in den blauen Frühlingshimmel – der Blumenstrauß auf deinem Tisch im Hintergrund und die köstlich gefüllte Torte im Vordergrund leuchten um die Wette.
    JEDER Tag ist ein Weltfrauentag. Wir sind wundervolle Geschöpfe und tragen Eigenschaften in uns, die eben nur Frauen in sich vereinen. Sich dessen bewusst zu sein und dies jeden Tag zu leben – lässt uns Frauen strahlen und leuchten. Von innen heraus.
    Sonnige Grüße aus dem Sauerland
    Beatrix

    • Antworten
      Maren Lubbe
      13. März 2021 at 22:26

      Liebste Beatrix,
      Danke für deinen wunderbaren Kommentar! Das hast du großartig ausgedrückt.
      Auch ich hatte zuvor nie Mimosenbäume gesehen und mich in Madrid in den wunderschönen Duft verliebt.

      Ganz liebe Grüße Maren

  • Antworten
    viktoria zellner
    8. März 2021 at 10:44

    So einfach und doch so schön! Liebe Maren, ich bewundere immer wieder deine grandiosen Kompositionen.
    Dein Mimosentörtchen ist einfach bezaubernd – und ich glaube, es schmeckt mit dem feinen Orangengeschmack noch köstlicher als die Originale mit Ananas oder Erdbeer. Liebe Grüße Viktoria

    • Antworten
      Maren Lubbe
      13. März 2021 at 22:27

      Dankeschön, liebe Viktoria! Leider gibts hier um dieses zeit ja keine Erdbeeren. Ich hätte es gern probiert. Aber du hast recht, mit Orange war die Torte auch ganz köstlich.

      Liebste Grüße Maren

  • Antworten
    Cristina
    13. März 2021 at 14:04

    Hallo Maren!
    Wieder ein wundervolles Rezept mit schönen Fotos.
    Die Tradition, allen Frauen zum Weltfrauentag eine Mimose zu schenken, wurde in Italien 1946 von der kommunistischen Parlamentarierin Teresa Mattei eingeführt. Anscheinend wählte sie die Mimose weil diese Blume für alle erschwinglich war. Inzwischen hat sich diese Tradition, wie so viele, zu einem sehr „kommerziellen“ Brauch entwickelt.
    Auch ich bin der Meinung dass jeder Tag Wetfrauentag ist und dass Frauen alles andere als „Mimosen“ sind.
    Liebe Grüße
    Cristina

    • Antworten
      Maren Lubbe
      13. März 2021 at 22:30

      Danke, für diese tolle Information, liebe Cristina! Mimosen sind wir Frauen in der Tat nicht! Das haben wir von je her bewiesen und tun dies jeden Tag aufs Neue.

      Herzliche Grüße Maren

  • Antworten
    Le Cheesecake | Au fil des mots
    8. Mai 2021 at 9:40

    […] diesen Link zu Maren Lubbe. Da gibt es nicht nur außergewöhnliche Cheesecakes, sondern auch eine Mimosentorte (ich wollte das schon viel früher verlinkt haben, das denken Sie sich!) und andere perfekte und […]

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