L’Équinoxe hat Cyril Lignac die Torte genannt, die ich euch diese Woche mitgebracht habe. Eines seiner berühmten Klassiker aus dem Repertoire von wunderbaren Rezepten. Leider hatte ich noch nie das Vergnügen, eine seiner Pariser Pâtisserien zu besuchen, um ein Original zu verkosten. Doch gottlob hat Cyril Lignac ja sein wunderbares Buch La Pâtisserie¹(leider nur in französischer Sprache) für uns Hobby Patissiers herausgebracht, aus dem ich euch bereits die köstliche Erdbeer-Vanille Torte vorgestellt habe.Warum er diese Torte Équinoxe genannt hat? Ich kann nur Vermutungen anstellen. Da er selber dazu sagt, dass diese Torte für ihn klassische Elemente mit der Optik der Moderne verbindet, mag er sie wie eine Art Tagundnachtgleiche (Equinoxe), sprich halb klassisch halb modern ansehen. Aber das ist reine Spekulation! 😉
Tatsächlich finde ich erstaunlich, dass das Äußere der Torte nichts über ihren Inhalt aussagt, was eigentlich unüblich ist. Würdet ihr nicht auch anhand der roten Punkte eine rote Fruchtschicht vermuten? Aber nein! Beim Anschnitt überrascht die Torte mit einer cremigen Karamellschicht und einer sahnigen Vanillemousse auf einem absolut hinreißendem Knusperboden mit Praliné. Eine typisch französische Zutat, die man sehr gut selber herstellen kann und deren Rezept ich hier für euch aufgeschrieben habe KLICK.
Für mich als hoffnungslose Karamell Liebhaberin eine Offenbarung! Nachdem ich die Torte fotografiert hatte konnte ich nicht schnell genug kosten 😉 . Mmmmh! Eine Köstlichkeiten vom Feinsten!
Équinoxe – Vanille-Karamell Torte mit Knusperboden
von Cyril Lignac
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Die Torte hat einen Durchmesser von 18 cm
Verwendete Formen: Silikonform Universo‘*, Silikonform Tortaflex‘ 16 cm ∅*, Tortenring 16 cm ∅* (altern. Tortenringe oder Springform)
Tag 1
Mandelbiskuit
- 40 g gemahlene Mandeln
- 40 g Puderzucker
- 45 g Vollei
- 45 g Eiweiß (Eigelb für die Karamellcreme aufbewahren!)
- 7,5 g Zucker
- 7,5 g geschmolzene Butter
- 10 g Mehl
Den Backofen auf 210 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Mandeln und Puderzucker mischen und zusammen mit dem Vollei so lange schlagen, bis sich das Volumen verdoppelt hat. Dann die geschmolzene Butter sachte mit dem Spatel unterrühren. Anschließend das gesiebte Mehl einarbeiten. Eiweiß und Zucker zu Eischnee verschlagen und unter den Teig heben. Dieser sollte sehr luftig bleiben. Den Teig als Kreis mit 18 cm Durchmesser auf ein mit Backpapier oder Silikonmatte belegtes Blech streichen und ca. 7 Minuten bei 210 Grad backen. Komplett abkühlen lassen und anschließend eines Kreis mit 16 cm Durchmesser ausstechen/ -schneiden.
Karamellcreme
- 120 g Zucker
- 45 g Wasser
- ½ Vanilleschote
- 255 g Sahne
- 3 Eigelbe
- 3 Blätter Gelatine
- ggf. Salz nach Geschmack
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. 50 g der Sahne zusammen mit der aufgeschlitzten Vanilleschote aufkochen und 10 Minuten ziehen lassen. Zucker und Wasser in einem Topf zu Karamell kochen. Wenn dieser eine schöne karamellbraune Farbe erreicht hat, mit der heißen Sahne ablöschen ( Vorsicht, diese kocht hoch!), glattrühren und dann die kalte Sahne dazugießen. Dann die Eigelbe unterrühren und anschließend die ausgedrückte Gelatine in der Karamellcreme auflösen. Alles mit einem Stabmixer aufemulgieren und durch ein Sieb in die Tortaflex Form (oder eine ähnliche Form mit 16 cm ∅) gießen. Die Oberfläche mit der Biskuitschicht bedecken und die Form abgedeckt über Nacht einfrieren.
Vanilleganache
- 400 g Sahne
- 1 ½ Vanilleschoten
- 105 g weiße Kuvertüre¹(gehackt oder Callets)
- 3 Blätter Gelatine
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Die Hälfte der Sahne zusammen mit den aufgeschlitzten Vanilleschoten aufkochen und 10-20 Minuten ziehen lassen. Erneut aufkochen und die heiße Sahne über die Kuvertüre gießen. Einige Minuten warten, dann glattrühren und die Gelatine darin auflösen. Nun die restliche kalte Sahne in drei Portionen zur Ganache geben und zwischendurch immer glattrühren. Mit einem Stabmixer alles noch einmal aufemulgieren und die Vanilleganache dann abgedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Knusperschicht (Croustillant)
Hinweis: Für die Knusperschicht verwendet Cyril Lignac fertig gebackenen Mürbeteig nach diesem Rezept: 43 g weiche Butter, 11 g gemahlene Mandeln, 30 g Puderzucker, 1 Prise Salz, 72 g Mehl 550, 17 g Ei. Ich habe mir die „Mühe“ gemacht, den Teig zu backen, den benötigten Teil für die u.a. Knusperschicht zu verwenden und den Rest als Keksersatz zu venaschen 😉 . Wem das zu aufwändig ist, der verwendet einfach neutrale Kekse. – Das Praliné kann man übrigens auch sehr gut selbermachen -> hier gehts zum Rezept.
- 45 g gebackener Mürbeteig
- 45 g Karamellkekse¹
- 15 g Kakaobutter* (Bioladen)
- 45 g Praliné (selbstgemacht oder gekauft)
Einen Tortenring mit 16 cm ∅ auf Backpapier setzen oder eine entspr. Springform mit Backpapier auslegen. – Den Mürbeteig und die Karamellkekse vermahlen. Die Kakaobutter schmelzen und zusammen mit dem Praliné zu den Keksstreuseln geben. Alles zu einer streuseligen Masse verarbeiten und in die vorbereitete Form drücken (nicht zu fest). Abdecken und eine Nacht in den Kühlschrank stellen.
Tag 2
Aufbau (das geht recht schnell 🙂 )
Ich habe die Torte, anders als im Originalrezept, über Kopf aufgebaut, weil ich eine Silikonform verwendet habe und damit eine schöne glatte Oberfläche bekomme. Wenn ihr eine Springform oder einen Tortenring verwendet, könnt ihr die Torte also auch andersherum aufbauen.
Die Vanilleganache mit dem Mixgerät genauso wie Schlagsahne (aber nicht zu fest) aufschlagen. Die Universo Form (oder eine ähnliche Form mit 18 cm ∅ s.o. ) sorgfältig mit etwa zwei Drittel der Vanilleganache füllen. Dabei die Creme an den Seiten der Form hochziehen. Die eingefrorene Karamell-Biskuitschicht aus der Form lösen (mit Gefühl, denn sie klebt ein kleines bisschen 😉 ) und mit der Karamellschicht nach unten in die Vanilleganache drücken. Mit einer Schicht Ganache bedecken und zum Schluss die Knusperschicht auflegen. Alles glattstreichen, mit Folie abdecken und über Nacht einfrieren.
Tag 3
Fertigstellung
- weißes Velvetspray
- schwarzes Velvetspray
- (wer darüber verfügt, kann alternativ zum Velvetspray natürlich auch grau gefärbte Kakaobutter mit einer speziellen Sprühpistole verwenden)
- rote Glasur (ich habe einen Rest rote Mirror glaze verwendet)
Die eingefrorene Torte aus der Form lösen und zunächst mit schwarzem und anschließend leicht mit weißem Velvetspray besprühen. (Ich mache das meistens draußen oder in der Spülmaschine 😉 ) Die rote Glasur erwärmen und in einen kleinen Spritzbeutel füllen. Vorsichtig verschieden große Punkte auf der Oberfläche der Torte verteilen.
Die Torte auftauen lassen und servieren. Reste halten sich ohne Probleme 1-2 Tage im Kühlschrank.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Ich habe das Rezept so authentisch wie es mir möglich war umgesetzt. Habe die Torte allerdings von 16 cm auf 18 cm vergrößert und einzig die roten Punkte nicht nach Originalrezept, sondern mit einem eingefrorenen Rest Mirror glaze zubereitet. Ich fand die Umsetzung recht einfach. Lasst euch nicht von den 3 Zubereitungstagen abschrecken!
Einzig Tag 1, an dem man alle Komponenten zubereitet braucht etwas Zeit. Am nächsten Tag braucht man dann nur noch die Ganache aufschlagen und alles zusammensetzen. Über Nacht einfrieren und an Tag 3 ausgarnieren und genießen. Ich fand die Zubereitung war ein Vergnügen, welches nur noch vom Verkosten übertroffen wurde 😉 .
Habt ihr Lust bekommen diesen Pâtisserie Leckerbissen nachzubacken? Dann schnell an den die Schneebesen und schon bald steht diese wunderbare Köstlichkeit auch auf eurem Kaffeetisch 🙂 .
Macht es euch schön!
Liebe Grüße eure Maren ♥♥♥
Quelle: La Pâtisserie¹ – Cyril Lignac – Éditions de La Martinière
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20 Kommentare
Anita
27. April 2019 at 22:43Liebe Maren,
du bist meine Tortenqueen! Wahnsinn, was du immer zauberst. Chapeau.
LG
Anita
Maren Lubbe
27. April 2019 at 22:45Anita! Darüber freue ich mich riesig! Dankeschön!! ❤️
Tanja
28. April 2019 at 14:38Liebe Maren,
diese Torte wird mein Beitrag zur Kommunionfeier meiner Nichte. Einfach sagenhaft.
Maren Lubbe
3. Mai 2019 at 12:01Das ist ja toll. Tanja!! Es ist eine gute Wahl und ich bin schon gespannt, was eure Gäste dazu sagen werden. Gutes Gelingen und liebe Grüße
Maren
Eva Dragosits
28. April 2019 at 18:08Liebe Maren,
„einfach“ ist relativ 🙂 🙂 🙂 ! Auch wenn die Schritte an sich nicht schwer sind, ist die Zubereitung insgesamt doch aufwendig. Aber sie lohnt sich sicher. Die Torte sieht wie immer bei dir wunderhübsch aus. Ich mag Punkte auf Torten, das macht gute Laune 🙂 !
Ich konnte mich nach der Zubereitung der Karamellschicht kaum mehr auf´s Lesen konzentrieren. Die klingt sooo genial 🙂 !
Vielleicht hat die Torte den ungewöhnlichen Namen nur deshalb, damit man lange darüber nachdenkt und dann ständig an die Torte denken muss 😉 ?
Liebe Grüße und eine schöne Woche!
Eva
Maren Lubbe
3. Mai 2019 at 12:03Ja, da hast du natürlich recht, Eva! So manch einer würde sich möglicherweise nicht an die Zubereitung dieser Torte wagen. Es liegt wohl eher an meiner Perspektive, dass ich es so empfinde.
Für Karamell Liebhaber ist sie wirklich ein Leckerbissen. Du würdest sie bestimmt mögen.
Liebe Grüße Maren
Irmi
2. Mai 2019 at 14:00Liebe Maren
eigentliche müsste ich Dir nach jedem Beitrag ein Lob ausschütten. Alle Deine Beiträge -Torten und Fotos
sind immer klasse und einmalig. Wenn Du es auch nicht hören kannst – ein Wow ist immer dabei und ich
schaue sie mir wirklich alle an. Das wollte ich Dich nur mal wissen lassen. Gratuliere von Herzen.
Liebe Grüße
Irmi
Maren Lubbe
3. Mai 2019 at 12:05Ach Irmi,
Das ist aber lieb! Ich freue mich riesig über deinen Kommentar. Und ob du es glaubst oder nicht, auch ich schaue mir jeden deiner Beiträge mit Vergnügen an!
Danke nochmal und ganz liebe Grüße
Maren
Marion Paasen
3. Mai 2019 at 17:12Liebe Maren,
die Fotos und das Rezept sind wie immer der Hammer. Alle Komponenten für Tag eins sind fertig.
Morgen geht es weiter. Am Montag hat mein lieber Mann Geburtstag, dann wird das gute Stück verkostet.
Die und deinen Lieben ein schönes Wochenende.
L.G. Marion
Maren Lubbe
3. Mai 2019 at 22:04Oh wie aufregend! Jetzt bin ich aber gespannt .. auch was dein Mann sagt 😉. Ich bin sicher, das wird ein großer Erfolg!
Liebe Grüße Maren
Ute
5. Mai 2019 at 11:16Liebe Maren,
wie immer ein Meisterwerk!! Ich bin besonders von der Optik begeistert, das weiße Velvetspray so exakt hinzubekommen, bewundere ich sehr!! Natürlich auch den Rest!
Liebe Grüße Ute
Maren Lubbe
5. Mai 2019 at 19:48Dankeschön, liebe Ute! Ich gehe mit meiner Torte meistens heraus in den Hof, um sie zu besprühen. Da muss man keine Angst haben, alles voll zu schmieren 😄. Und so bin ich dann auch entspannter und die Velvetschicht gelingt leichter.
Liebe Grüße Maren
Marion Paasen
7. Mai 2019 at 12:13Liebe Maren,
optisch ist meine Torte natürlich überhaupt nicht mit deiner vergleichbar. Der Geschmack aber, war
wie bei all deinen Rezepten vom Feinsten. Mein Mann und unsere Gäste waren begeistert.
L. G. Marion
Maren Lubbe
13. Mai 2019 at 7:54Liebe Marion,
Der Geschmack ist ja auch das Wichtigste! Und nicht zu vergessen: der Spaß am Backen ☺️ Danke, dass du an ein Foto für mich gedacht hast.
Liebe Grüße Maren
Jana
2. September 2020 at 1:43Hallo, im Rezept steht 45g Mürbeteig woher soll ich diesen nehmen aus den übrig geblieben Mandelbiskuit oder einen kaufen, backen?
Maren Lubbe
2. September 2020 at 6:59Hallo Jana,
Ich hatte oben im Rezept folgenden Hinweis gegeben:
Hinweis: Für die Knusperschicht verwendet Cyril Lignac fertig gebackenen Mürbeteig nach diesem Rezept: 43 g weiche Butter, 11 g gemahlene Mandeln, 30 g Puderzucker, 1 Prise Salz, 72 g Mehl 550, 17 g Ei. Ich habe mir die „Mühe“ gemacht, den Teig zu backen, den benötigten Teil für die u.a. Knusperschicht zu verwenden und den Rest als Keksersatz zu venaschen 😉 . Wem das zu aufwändig ist, der verwendet einfach neutrale Kekse.
Liebe Grüße Maren
Karin Wieser
29. September 2020 at 11:59Hallo Maren, bei diesem Rezept stolpere ich gerade über den Begriff „Vollei“. Ist damit einfach nur ein Ei mit Dotter und Eiklar gemeint? Oder ist damit das industriell hergestellte Vollei gemeint? LG Karin
Maren Lubbe
29. September 2020 at 12:28Hallo Karin,
Genau, damit ist einfach nur verquirltes Ei ( Eiweiß und Dotter) gemeint 😉.
Liebe Grüße Maren
Karin Wieser
29. September 2020 at 13:50Ganz lieben Dank für deine rasche Antwort😘. Jetzt hat sich für mich noch eine Frage zu der Orangentorte mit Schokoknusperboden ergeben. Verwendest du aus einem bestimmten Grund eine Tortenform bzw Tortenring? Ich habe mir nämlich die Frage gestellt, ob man diese Torte auch in einer Silikonform mit 20 cm fertigstellen /einfrieren kann? Danke schon mal vorab und liebe Grüße aus Wien…Karin
Maren Lubbe
29. September 2020 at 14:45Liebe Karin,
Kein Problem! Du kannst die Torte auch in einer Silikonform mit gleichen Maßen zubereiten 😊!
Liebe Grüße aus dem hohen Norden 🌤
Maren