Petit Fours/ Süßigkeiten/ Unkompliziert

Löffelfinanciers im Nostalgielook

Nostalgie und Vintage werden heutzutage großgeschrieben.  In einer Zeit, in der die Elektronik fast alles möglich macht, wir zu jeder Zeit an fast jedem Ort der Welt erreichbar sein können und immer neue Lebensmittelskandale unser Vertrauen erschüttern, sehnen wir uns wohl nach der ‚Guten, alten Zeit‘. Wenn man sich in den Foodblogs so umschaut, begegnen einem kaum Fotos, auf denen Selbstgekochtes oder -gebackenes in Kunststoffschalen oder modernem Design  arrangiert wurden. Im Gegenteil: Die ältesten und schäbigsten ( auf neudeutsch: shabby) Dekorationsstücke posieren da auf grobem Holz oder auf Omas Spitze. Sicher ein Trend! Ein Trend, den man auch im Wohnbereich findet, wenn weißer Hochglanzschrank  neben rustikalem Eichentisch steht, auf dem Omas zarten Sherrygläser glänzen.  Auch vor der Küche macht dieser Trend nicht halt, dort aber eher optisch. Man denke nur an die beliebte Kitchen Aid. Hightechgeräte und Silikonformen benutzen wir (zumindest ich) trotz Nostalgietrend gern. Erleichtern sie uns doch so manchen Arbeitsschritt.

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Wie ihr seht, kann auch ich diesem Trend nicht widerstehen 😉 .

 ◊◊◊

Als wir neulich mal dem Aufräumwahn verfallen waren (was eindeutig zu selten passiert 😉 ), kamen aus unserem uralten Schuppen zwei alte Waschbretter zutage. Viel gewaschen wurde darauf anscheinend nicht, denn, bis auf das wurmstichige Holz, sahen sie noch recht passabel aus. Vor Jahren hatte ich sie dort zwar schon mal in einer Ecke eingeklemmt gesehen, aber mit der Zeit hatte ich sie vergessen. Nun, mit den Augen der Foodbloggerin, wurden sie zur willkommenen Beute!  Klar, dass ich euch gern zeigen eines möchte und so wurde eines, nachdem es einer Grundreinigung unterzogen worden war, sogleich als ‚Unterlage‘ für das geplante Backobjekt engagiert.

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Auf meiner persönlichen Shabbywelle schwimmend, sann ich auf neue Ideen und funktionierte kurzerhand Omas alten Silberlöffel zur Backform um. Der Teig von Financiers, diesen kleinen französischen, ganz besonders saftigen Küchlein, eignet sich super dafür! Da ich aber nur wenige Löffel besitze, habe ich den restlichen Teig in einer Silikonform gebacken. Da trafen also Nostalgie und Moderne friedlich in meinem Backofen aufeinander.

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Financiers sind gut vorzubereiten, schmecken himmlisch nach Mandeln und passen als kleiner Leckerbissen wunderbar zu einer duftenden Tasse Tee oder Kaffee. Habt ihr Eiweiß übrig? Hier könnt ihr es verarbeiten. Ich habe euch vor einiger Zeit schon einmal von Financiers erzählt und die Schokoladenvariante der kleinen Küchlein vorgestellt: klick 

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Diese Löffelfinanciers sind nicht nur dekorativ, sondern auch ein origineller, kleiner Begleiter zu einem Dessert, wie einem Pudding oder Eiscreme. Ich habe sie mit etwas Kardamom gewürzt und mit einer Brom- bzw. Himbeere belegt.

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Financiers nach Ladurée

Der Teig reichte bei mir für 7 Financiers in einer Schiffchenform und 4 gefüllte Esslöffel

Teig:

  • 35 g Butter
  • 65 g Puderzucker
  • 25 Mehl
  • 25 g fein gemahlene Mandeln
  • 1 Prise Backpulver
  • 2 Eiweiß
  • Kardamom gemahlen (Inhalt von 2 Schoten)
  • einige Brom- bzw. Himbeeren zum Belegen

Idealerweise bereitet man diesen Teig am Vortag zu. Die Schiffchenform als Silikon gibt es z. B. hier klick oder klick zu kaufen.

Zubereitung:

Gebt die Butter in einen kleinen Topf und lasst sie köcheln bis sie leicht gebräunt ist.  Abkühlen lassen bis sie lauwarm ist.Löffelfinanciers_b4086  Den Puderzucker, das Mehl, das Backpulver und die gemahlenen Mandeln in einer großen Schüssel vermengen.  Nach und nach das (ungeschlagene) Eiweiß hinzufügen und mit einem Teigschaber unterrühren bis eine glatte Masse entsteht.Löffelfinanciers_b4091 Danach den gemahlenen Kardamom und die gebräunte Butter einarbeiten. Löffelfinanciers_b4093Es entsteht eine eher flüssiger lauwarmer Teig. Ladurée empfiehlt, ihn am besten 12 Stunden im Kühlschrank  ruhen zu lassen.Löffelfinanciers_b4095Nach der Ruhezeit heizt ihr den Backofen auf 200 Grad auf. Fettet die Löffel und/oder die Financierform gut ein und füllt sie mit dem Teig. Ich habe die Löffel auf eine umgekehrte Backform abgelegt, damit der Teig nicht hinausläuft. Löffelfinanciers_b4162 Füllt die Förmchen/ Löffel nicht zu voll, damit der Teig nicht überläuft, wenn ihr die Beere hineinsetzt. Danach geht’s für  ca. 8-10 Minuten in den heißen Backofen, bzw. bis die Financiers goldbraun gebacken sind. Lasst sie gut abkühlen, denn sie sind sehr zart. Anschließend mit Puderzucker bestäuben.

Mit Klick auf den folgenden Link gelangt ihr zu einer druck- und speicherfähigen PDF-Datei: Löffelfinanciers

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Ihr könnt den Teig sogar 2-3 Tage zuvor zusammenrühren und im Kühlschrank aufbewahren. Fertig gebacken halten die Financiers (ohne Beeren) 3-4 Tage in einem verschlossenen Behälter. Wer Kardamom nicht so gern mag, kann es durch Vanille, Zimt oder Zitronenabrieb austauschen.

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Wenn wir demnächst unseren Flur und den Hauswirtschaftsraum renovieren, wird das alte Waschbrett dort sicher irgendwo einen schönen Platz bekommen. Am besten über der Waschmaschine – als Denkmal gewissermaßen. Und noch eines steht für mich fest: Der nächste Flohmarkt ist meiner! Mir fehlen definitiv noch Löffel – oder? Was meint ihr 😉 ?

Ich wünsche euch und uns ein sonniges Wochenende!

Liebste Grüße

Maren ♥♥♥

 

Rezeptquelle: Ladurée – Sucré

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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28 Kommentare

  • Antworten
    Die Küchenzuckerschnecke
    19. September 2014 at 17:13

    Ah Maren, du kommst mal wieder auf ganz tolle Ideen!
    Süß sehen deine Financiers aus und richtig edel auf dem Löffel.
    Und wozu man Waschbretter so benutzen kann 🙂 Die Fotos sehen jedenfalls toll aus!
    Liebe Grüße,
    Joanna

    • Antworten
      Maren Lubbe
      19. September 2014 at 17:20

      Vielen Dank, liebe Joanna! Ja, diese schönen alten Dinge kommen auf unseren Blogs noch einmal richtig zu Ehren. Ist das nicht schön?
      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    annaeisblume
    19. September 2014 at 18:26

    Ach Maren. Es sieht so schön aus. Die Löffel sind sO süß und die wasxhbretter ganz toll. Du hast recht: vllt. sehen wir uns heute wirklich nach altem vertrautem. Gerade Erbstücke oder Geschenke von Tanten und omas müssen heute nicht mehr in einer Ecke ein trauriges Dasein fristen. Man kann sin heim so toll damit einrichten. Meine mama hat z b. Eine alte kanne mit passender badeschüssel in Bad. Die steht da natürlich auch nur zur deko aber es verleiht einfach ein absolutes zu-hause-gefühl. Die Idee, deine kleinen törtchen/Kekse auf den Löffeln zu präsentieren lässt einfach beides – Gebäck und besteck – wunderbar zusammen glänzen.
    Zum nächaten Flohmarkt begleite ich dich gern 😉
    Liebe grüße
    Anna von Anna’s Teller

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:53

      Liebste Anna,
      Vielen Dank für deinen lieben Kommentar. Ja, das wäre was, wenn wir zusammen über den Flohmarkt bummeln würden! Wir würden sicher eine Menge ‚Kram‘ nach Hause tragen 😀
      Vielleicht kannst du die schönen Sachen deiner Mama ja mal ausborgen 😉 So ein altes Waschgeschirr finde ich auch ganz toll!
      Ich schick dir einen lieben Gruß
      Maren

  • Antworten
    rwarna
    19. September 2014 at 19:46

    Liebe Maren, habe schon vieles gesehen, oder auch nicht. 🙂 Das ist wiedermal eine solche tolle Idee von Dir, dass ich diese stehlen werde, ohne dabei das Copyright zu verletzten versteht sich. Nein Spass, super Idee, einfach himmlisch. Werde dies gleich nachbauen. Da kommt das Oma-Besteck auch wiedermal zum Einsatz. Danke Dir für diese Inspiration. Liebe Grüsse Roger

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:47

      Lieber Roger,
      Freut mich, dass dir die Idee so gut gefällt, dass du sie sogar stehlen willst 😉 . Da bin ich ja schon gespannt, wie deine Version aussehen wird.
      Ist doch toll, wie man sich gegenseitig inspiriert. Wenn ich da allein an dein tolles Brot heute denke …
      Ich wünsch dir einen guten Wochenstart!
      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Sarah
    19. September 2014 at 19:50

    Definitv, liebste Maren. So ein Flohmarktbesuch ist doch immer wieder schön! Ich war ja lange Zeit gar nicht so die Flohmarktgängerin aber auch mein Blick hat sich mit dem Foodbloggerdasein verändert. Meinen Mann freut’s denn er schlendert ganz gerne mal über den Flohmarkt und sucht nach alten Bücherschätzen. Du siehst, auch da macht Vintage keinen Halt. 🙂 Deine kleinen Löffelfinaciers sind ja herzallerliebst. Ich hatte das mal mit Schokolade gesehen (und wieder aus den Augen verloren) aber mit kleinen Küchlein stelle ich es mir ja noch viel besser vor. Ganz toll!!

    Viele Wochenendgrüße
    Sarah

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:43

      Liebste sarah, früher wusste ich auch nicht wonach ich auf Flohmärkten gucken sollte … Heute ja 😉 ! Da muss ich immer aufpassen, dass ich unseren Schrankplatz im Auge behalte. Gottseidank mag mein Mann auch gern stöbern.
      Schokolade in Löffel – stimmt! Das habe ich auch schon mal gesehen. Auch nicht schlecht!
      Ich wünsche dir einen super Wochenstart
      Ganz liebe Grüße
      Maren

  • Antworten
    marliesgierls
    19. September 2014 at 20:35

    Die Löffel sind wie geschaffen für dieses himmlische Dessert Maren, da brauchst Du unbedingt noch mehr davon. Und das Waschbrett ist genial, da hast du ein tolles Arrangement gemacht, da können sich die Profis was abgucken. Allerdings hätte ich die Befürchtung bei mir, wenn das so schön praktisch auf dem Löffel liegt, wäre das ganz schnell in meinem Mund. Liebe Grüße Marlies

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:28

      Freut mich, dass du es genauso siehst, Marlies. Löffel kann man ja nicht genug haben 😉 . Die ganzen Financiers waren so schnell weg, egal ob im Löffel oder nicht. Sind schon ziemlich lecker die Teilchen. Ich wünsche dir noch einen erholsamen Restabend, hast du bestimmt auch nötig nach all den Anstrengungen.
      Liebe Grüße Maren

      • Antworten
        marliesgierls
        22. September 2014 at 9:36

        Da ging auch nur noch Couch, Beine hoch und sehen, dass ich beim Tatort nicht einschlafe. Aber heute bin ich fit!
        lg Marlies

  • Antworten
    lixiepott
    19. September 2014 at 21:08

    Liebe Maren,
    was für eine wundervolle Idee! Und Deine Fotos sind so bezaubernd! Einfach schön! Tolles Besteck! Es gibt eben Dinge, die haben in vieler Weise unschätzbaren Wert. Toll, wenn sie dann noch so wunderbar in Einsatz gebracht werden! Ganz liebe Grüße, Lixie

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:22

      Liebste Lixie, du hast recht. So kommen all die hübschen Erbstücke und Flohmarktschätze zu Ehren. Ich bummel so gern über Antikmärkte. Da ist feines Besteck nicht vor mir sicher 😉
      Ich wünsche dir noch einen schönen restlichen Sonntag Abend!
      Ganz liebe Grüße Maren

      • Antworten
        lixiepott
        21. September 2014 at 21:30

        Liebe Maren, ja das kommt mir bekannt vor! Bin gerade erst auf den Geschmack gekommen! Eine neue Leidenschaft von mir … Zum Leidwesen meines Mannes, der damit nicht wirklich was anfangen kann! 😃 Dir auch einen schönen Restsonntag! Ganz liebe Grüße zurück! Lixie

  • Antworten
    Delicious dishes around my kitchen
    19. September 2014 at 22:22

    Liebe Maren, Wunderschön sehen Deine Financiers aus, tolle Idee, habe ich so noch nicht gesehen…klasse Bilder, wirklich top Quality ,,,Maren, tolles Besteck, ich bin immer wieder begeistert was Du alles so backst!
    Liebe Grüße Simone

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:19

      Liebe Simone,
      Vielen Dank! Ich habe viele Dinge von meinen Omas geerbt, die offensichtlich die gleiche Leidenschaft hatten, wie ich. Ich liebe diese kleinen Schätze. Schön, dass sie dir auch gefallen.
      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Geschmacks-Sinn
    19. September 2014 at 22:41

    Liebste Maren,
    mir fehlen die Worte! Ein grandioses Rezept, was eigentlich ganz schnell und einfach zubereitet ist aber durch deine Kreativität absolut einzigartig in Szene gesetzt ist. Die Bilder sind wieder der Hammer!
    Ein Waschbrett als Deko benutzen. Da wäre ich nie drauf gekommen und doch wirkt es einfach spektakulär.
    Maren ich bin einfach immer wieder fasziniert von deinen Köstlichkeiten!
    Ich wünsche Dir ein wunderschönes Wochenende
    Ganz liebe Grüße Katrin

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:15

      Liebste Katrin,
      Das ist so lieb von dir! Irgendwie entstand die Idee so nach und nach. Diese Financiers sind aber auch lecker! Man kann die kleinen Teilchen gut vorbacken, weil sie lange saftig frisch bleiben. Ein tolles kleines Gebäck wenn jemand zum Kaffee kommt.
      Ich wünsche dir noch einen gemütlichen Abend (ich sag nur Tatort) hihi!
      Liebste Grüße maren

  • Antworten
    liebeundkochen - Tanja
    20. September 2014 at 13:52

    Wunderbar! 😀 Bin begeistert…

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:10

      …und ich erstmal! Vielen Dank für dein Kompliment!

  • Antworten
    Schokohimmel
    21. September 2014 at 7:40

    Liebe Maren, ich mag deine „shabby“ Unterlage sehr! Da lohnt sich das Aufräumen doch glatt, wie du uns eindrucksvoll zeigst :-D. Noch schöner finde ich aber deine Löffel-Inspiration. Einfach eine tolle Idee, das kleine Gebäck so zu präsentieren! Das hat richtig Stil. Fein!

    Ach ja, und so Flohmarktbesuche sind echt schön… Schade nur, dass irgendwann der Küchenschrank-Platz begrenzt ist :-D.

    Ich wünsche dir einen genussreichen Sonntag!

    • Antworten
      Maren Lubbe
      21. September 2014 at 21:07

      Hallo, liebe Ju! Also das mit dem Küchenschrankplatz kann ich nur bestätigen. Das ist wie mit den Kleidern im Schrank, die immer kleiner werden, hihi. Irgendwie wird aber bei mir der Küchenschrank kleiner! Komisch! 😉
      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Persis
    30. September 2014 at 17:47

    Wie toll ist das denn! Ich wäre nie auf die Idee gekommen, Teig direkt im Löffel zu backen. Wie gern würd ich das mal nachmachen, aber fast alle meine alten Löffel sind Teelöffel; da lohnt sich das Befüllen fast gar nicht 😉 Aber wie Du schon sagtest – alte Löffel kann man nie genug besitzen. Der nächste Flohmarkt ist meiner.

    • Antworten
      Maren Lubbe
      30. September 2014 at 20:05

      Nein, Teelöffel sind nun wirklich zu klein! Tja, Persis, ich würde sagen: Auf zum Trödelmarkt! 😉

  • Antworten
    Michaela
    3. Oktober 2014 at 11:12

    Oh, die sehen toll aus! Was für eine schöne Idee, das muss ich mir merken 🙂 LG

  • Antworten
    Edith
    11. Oktober 2019 at 8:43

    Guten Morgen,können Sie mir schreiben, ob man gefrorene Beeren nehmen kann? Ich habe heute das Rezept entdeckt. Sie sehen wunderschön aus!!!!

    • Antworten
      Maren Lubbe
      11. Oktober 2019 at 8:56

      Liebe Edith,
      Ich hab’s nicht ausprobiert, aber ich denke es sollte funktionieren. Ich würde die Beeren gefroren auflegen und ggf. die Backzeit etwas verlängern.

      Liebe Grüße Maren

    Hinterlasse mir einen Kommentar