Tartes

Tarte Soleil

Tarte Soleil

Frisch zurück aus dem Urlaub an der wunderschönen Côte d’Azur, habe ich auch an euch gedacht und die Sonne mit ins herbstliche Deutschland gebracht 😉 . Okay, okay, nicht die Sonne da oben am Himmel, die sich hier gerade hinter dunklen Regenwolken versteckt, sondern eine, die ein Strahlen auf den Kaffeetisch zaubert und nicht zuletzt auf euer Gesicht, wenn ihr diese köstliche Tarte „Soleil“ von der Kuchengabel in den Mund befördert.

Tarte Soleil

An Tartes liebe ich ja besonders diese Kombination aus knusprig buttrigem Mürbeteig und feinen Cremes. Dazu gesellen sich bei der Tarte „Soleil“ süße, reife „Mangostrahlen“. Im Inneren der Tarte verbergen sich ein Ananaskompott mit feiner Vanille in einer mit Anis gewürzten Creme pâtissiere und eine Mangomousse. Klingt das gut?! 🙂

Tarte Soleil

Die Rezeptidee habe ich aus dem Buch Modern French Pastry¹ von Cheryl Wakerhauser. Erinnert ihr euch an die tolle Pumpkin Pie Torte ? Die ist auch aus dem Buch. Ich liebe dieses Buch, weil es tolle ausgefallene Rezepte mit Hinguckereffekt beinhaltet. So wie bei dieser Tarte „Soleil“. Ist es nicht eine geniale Idee, die Mangoscheiben wie Sonnenstrahlen zu arrangieren 🙂 ? Ich habe nur wenige Kleinigkeiten nach meinem Geschmack geändert (z. B. mein Lieblingsmürbeteigrezept verwendet). Was die Anis gewürzte Creme angeht, war ich zunächst unsicher. Würde ich die mögen … zusammen mit exotischen Früchten? Aber wie (fast) immer, kann man den Pâtissiers vertrauen – Die Kombination ist köstlich!

Tarte Soleil

Bei der Gelegenheit habe ich auch meine neue Origami¹ Silikonform ausprobiert. Ich fand, dass sie den Sonnenstrahleneffekt noch unterstützt. Doch auch in einer schlichten Form sieht die Tarte einfach umwerfend aus. Cheryl Wakerhauser hat übrigens die Mangomousse mit Mirror glaze überzogen, ich habe dafür Velvet Spay gewählt. Ihr seht, man kann auch mit vorhandenen Formen arbeiten und mit Effekten spielen.

Tarte Soleil

Tarte „Soleil“

Adaption nach einem Rezept von Cheryl Wakerhauser

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Verwendete Formen: Silikonform „Origami“¹, Tartering 20 cm ∅¹

Mangomousse (am Vortag zubereiten)

Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Das Mango- und Maracujapüree in einem kleinen Topf zum Kochen bringen. In einer separaten Schüssel die Eigelbe mit dem Zucker verrühren. Dann das heiße Fruchtpüree unter Rühren zum Eigelb geben. Alles zurück in den Topf geben und bei milder Hitze und unter Rühren auf 82 Grad bringen. Vom Herd nehmen und die eingeweichte Gelatine  darin auflösen.  Durch ein Sieb gießen und auf ca. 25-30 Grad abkühlen lassen. Dann die cremig geschlagene Sahne unterziehen und die Mousse in die Origami Form (oder eine ähnliche Silikonform mit 15-16 cm ∅) gießen. Mit Folie bedeckt mehrere Stunden, besser über Nacht einfrieren.

Ananaskompott (kann auch am Vortag zubereitet werden)

zunächst einen Vanillesirup kochen, in den die Ananas später gegart wird:

  • 200 g Zucker
  • 150 g Wasser
  • Mark ½ Vanilleschote oder  etwas gemahlene Vanille

Die Zutaten in einem kleinen Topf verrühren und zum Kochen bringen. 1 Minute kochen lassen, dann von der Hitze nehmen.

  • 200 g frische Ananas, geschält und vom harten mittleren Kern befreit
  • 150 g Vanillesirup (s.o.)

Das Ananasfruchtfleisch in kleine Würfelchen mit 0,5 cm Kantenlänge schneiden. Zusammen mit dem Vanillesirup 20 Minuten ganz leise köcheln lassen. Danach abkühlen lassen.

Anis Konditorcreme

  • 200 g Milch
  • 100 g Sahne
  • 2 Stck. Sternanis
  • 3 Eigelb
  • 50 g Zucker
  • 24 g Maisstärke
  • 15 g weiche Butter

Milch und Sahne zusammen mit den beiden Anissternen zum Kochen bringen. Vom Herd nehmen und 15 Minuten ziehen lassen. Den Sternanis herausnehmen (abwaschen und später für die Deko verwenden 😉 ). Die aromatisierte Sahnemilch nochmals erhitzen. Das Eigelb mit dem Zucker und der Maisstärke verrühren und die heiße Milch hineinrühren. Durch ein Sieb zurück in den Topf geben und bei milder Hitze und ständigem Rühren zu einer Puddingcreme kochen. Vom Herd nehmen und die Butter einrühren. Die Anis-Konditorcreme in eine flache Schale gießen, die Oberfläche mit Frischhaltefolie bedecken und im Kühlschrank abkühlen lassen.

Mürbeteig

  • 55 g Puderzucker
  • 85 g weiche Butter
  • 18 g gemahlene Mandeln
  • 1 Prise Salz
  • 35 g verquirltes Ei
  • 140 g Mehl Type 550

Puderzucker und Butter cremig rühren, Mandeln, Salz und Mehl hinzufügen und zusammen mit dem Ei zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem Ziegel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 1 Stunde in den Kühlschrank legen. –  Den Teig  5 mm dick ausrollen und den Tartering damit auslegen. Die Kanten sauber abschneiden und den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. Die Tarte zunächst für ca. 15 Minuten in den Gefrierschrank stellen. Das erspart das Blindbacken mit Hülsenfrüchten und vermeidet weitestgehend das Absinken des Rands. Den Backofen währenddessen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze aufheizen. Die Tarte nach der Kühlzeit 20-25 min goldbraun backen. Auf einem Rost abkühlen lassen. – Aus Teigresten backe ich immer Plätzchen 😉 

Fertigstellung

Die Ananaswürfel in einem Sieb abtropfen lassen. – Die Anis-Konditorcreme kurz mit einem Mixer cremig schlagen. Dreiviertel der Menge auf dem Tarteboden verteilen und glattstreichen. Die abgetropften Ananaswürfelchen darauf verteilen. – Jeweils die Seiten der Mangos direkt am Kern entlang gerade abschneiden. Sorgfältig schälen und dabei darauf achten, dass eine schöne Rundung erhalten bleibt. Die Hälften in 5 mm dicke Scheiben schneiden. Diese rundherum überstehend gleichmäßig auf der Tarte verteilen. Die restliche Aniscreme in die Mitte und in die Zwischenräume streichen. Die Oberfläche soll nun ganz plan sein. Wer möchte, kann die Mangoscheiben nun noch  Fruchtglasur Glanz verleihen. – Die eingefrorene Mangomousse aus der Silikonform nehmen, noch gefroren mit dem gelben Velvetspray besprühen und gleich danach in die Mitte der vorbereiteten Tarte legen. Mit einem Anisstern dekorieren. Wenn die Mangomousse ganz aufgetaut ist, kann die Tarte serviert werden. Sie sollte am selben, spätestens am nächsten Tag genossen werden.

Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:

Tarte Soleil

Hach, die Sonne! Wie ich sie jetzt schon vermisse! Unser Urlaub im wunderschönen Menton, der Stadt der Zitronen, liegt direkt an der Grenze zu Italien. Wer mir hier schon länger folgt weiß, dass mein Mann im Herzen Italiener ist und kein Jahr vergeht, an dem wir nicht das Land seiner Kindheit besuchen. Auf der anderen Seite bin ich Liebhaberin der französischen Kultur und Küche. Merkt ihr was 😉 ?  Genau! In Menton kommen wir beide auf unsere Kosten und können je nach Lust und Laune  italienische oder französische Luft schnuppern.

Tarte Soleil

So ein Urlaub mitten in der Stadt hat Vor- und Nachteile. So zentral wohnend konnten wir morgens früh schon in die nah gelegene Markthalle spazieren und die schönsten und frischesten Leckereien für unser Frühstück besorgen. Knuspriges Baguette, frische Früchte, Käse und Schinken. Wenn wir dann mit Hunger zurück in unsere Wohnung kamen, haben wir in diesen Köstlichkeiten geschwelgt. Zum Strand mussten wir nur zur Hintertür heraus, die Promenade überqueren und schon konnten wir uns in das 21 Grad warme Mittelmeer stürzen. Herrlich! Doch so eine zentrale Lage brachte uns dank Einfachverglasung und an der Vorderseite des Hauses direkt vorbeilaufender Durchgangsstraße auch schlaflose Nächte 🙁 . War das laut!! Sowas sind wir Dorfbewohner nicht gewöhnt.

Tarte Soleil

Naja, wie sagt man so schön, Ausruhen kann man sich ja zu Hause 😀 ! Das müssen wir auch, denn die Rückreise über die A7 von Süd nach Nord durch ganz Deutschland war ein Kraftakt. Staus und Baustellen noch und noch  haben uns eine Fahrt von 14 Stunden abverlangt!! Aber egal! Der Urlaub war wunderschön und das zählt. Wir werden den heutigen Sonntag noch einmal in aller Ruhe genießen, bevor morgen der Alltag Einzug hält.

Tarte Soleil

Ich wünsche euch einen erholsamen Sonntag und eine gute neue Woche 🙂

Herzlichst eure Maren ♥♥♥

Quelle: Modern French Pastry – Cheryl Wakerhauser¹

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10 Kommentare

  • Antworten
    Annett Clara Röhr
    29. September 2019 at 10:23

    Auch dieTarte Soleil sieht ja sowas von superschön aus. Bravo ! Du bist eine Künstlerin!!! Und dass Du das Rezept großzügig ‚raus gibst, zeichnet Dich zusätzlich aus.
    Vielen Dank!!!
    MfG
    Annett

    • Antworten
      Maren Lubbe
      6. Oktober 2019 at 18:20

      Dankeschön, liebste Anett! So ein großes Kompliment macht mich immer verlegen. Ich war selber so gespannt auf diese Tarte und habe mich über das Ergebnis und den Geschmack wirklich selber gefreut.

      Ganz liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Marianne
    29. September 2019 at 15:49

    Liebste Maren,
    Kaum bist du zurück, stellst dich schon in der Küche und zauberst diese wunderschöne Torte….Der Urlaub hat in dir Back- Entzugsymptome ausgelöst???Hihihi….
    Mir geht es aber auch nicht anders nach einem Urlaub…nur dass ich in meine Küche viel bescheidener bin…Man hat aber gleich Lust mitgebrachte Ideen und Köstlichkeiten auszuprobieren.
    Deine Tarte ist WUNDERSCHÖN!!!!! Und diese Origami Form voll passend…Der Mango muss aber richtig reif sein und dass ist nicht immer leicht zu finden. Aus diesem Grunde bin ich immer zurückhaltend bei Rezepten mit Mango.
    Ich komme mit meinem Teller gleich rüber😀😀😀….wenn du noch was übrig hast…
    Das Pumpkin Pie war mein Lieblingsrezept, da kann ich mir vorstellen, dass diese Kombination mit Anis auch der Hammer ist…
    Mal schauen, wann ich mich da traue. ..Meine Liste ist schon sooooo lang ….
    Ich wünsche dir noch einen erholsamen Sonntag…vielleicht vor dem TV??? ES gibt das Große Backen😀
    Marianne

    • Antworten
      Maren Lubbe
      6. Oktober 2019 at 18:24

      Liebste Marianne,
      Hihi, ich muss zugeben, das hätte ich nun doch nicht geschafft, gleich nach dem Urlaub so eine Tarte mit allem drum und dran hinzukriegen. Diese Tarte entstand schon vor dem Urlaub, so dass ich nur noch den Beitrag für euch fertig schreiben musste.
      Bei unserem Edeka bekomme ich eigentlich immer genussreiche Mangos. Ich liebe diese Frucht sehr und habe sie eigentlich immer im Haus, weil ich sie morgens auch in mein Müsli schneide. Schade, dass es sie bei euch nicht so einfach zu kaufen gibt.
      „Das große Backen“ habe ich aufgezeichnet, aber ich komme einfach nicht zum Gucken! Immer ist irgendetwas anderes zu tun!

      Nun wünsche ich dir noch einen schönen Sonntagabend und sende dir ganz liebe Grüße
      Maren

  • Antworten
    Gertrud
    29. September 2019 at 19:27

    Liebe Maren, was soll man sagen ?? Wieder ganz grosses (Back)kino !! Erst letzte Woche hatte ich mir das Buch auch mal wieder heraus gelegt, leider blieb es dann beim heraus gelegt 😉 und die Zeit reicht nicht mal zum Durchblättern. Und jetzt brauche ich es gar nicht. Sondern es gibt wieder ein fertiges Rezept geliefert 🙂 Wunderschön bebildert und noch nettes zum Lesen und Schmökern. Einfach traumhaft, vielen Dank. Und …. auch die Geschmackskombination ist so toll anders. Man möchte wirklich sofort probieren 🙂
    Eine gute Woche wünsche ich dir und Sonne auch vom Himmel. Ich schicke sie hinauf 🙂
    Gertrud

    • Antworten
      Maren Lubbe
      6. Oktober 2019 at 18:27

      Liebste Gertrud,
      Die Sonne, die du hochgeschickt hast, ist angekommen … wenn auch mit Verzögerung 😉.
      Ich hatte das Buch fast ein bisschen vergessen, aber neulich, als ich mein Backbuchregal neu organisiert habe, ist es mir wieder in die Hände gefallen. Dabei ist es so toll, finde ich. Wenn es nach meinen Büchern ginge, wäre ich nur noch in der Küche 😅.

      Nochmal herzlichen Dank für deine lieben Worte. Ich freue mich sehr darüber ❤️.

      Liebe Grüße Maren

  • Antworten
    Eva
    29. September 2019 at 20:47

    Liebe Maren,
    bei diesem Anblick geht mir die Sonne im Herzen auf 🙂 ! So eine schöne Torte, so wunderschön und gelungen 🙂 ! Und diese Geschmackskomposition! Wer denkt sich denn so etwas aus?!? Das sind echte Meister. Hut ab.
    Es scheint, als konntest du im Urlaub Energie und Sonne tanken. Super, das klingt schön! Die dunkle Jahreszeit wird uns bald wieder im Griff haben. Da muss unbedingt so viel Sonne speichern und Kraft tanken, wie es geht!
    Liebe Grüße und eine schöne Woche!
    Eva

    • Antworten
      Maren Lubbe
      6. Oktober 2019 at 18:29

      Liebe Eva,
      Ja, wir müssen jetzt Sonne tanken, wo wir nur können. Und sei es, dass wir uns eine backen und essen 😂. Am Wochenende wars hier richtig schön, wenn auch kalt. Ich mag ja den Herbst mit der goldenen Sonne und der frischen kühlen Luft.
      Da kann man es sich in der Küche so richtig schön machen ☺️.

      Fühl dich gedrückt 😘
      Maren

  • Antworten
    Anni Schillinger
    5. Oktober 2019 at 19:33

    So viel Können und so viele Ideen .Und das alles noch erfolgreich umsetzen. Ganz große Klasse .
    Mango die Götterfrucht noch dazu. L. G. Anni.

    • Antworten
      Maren Lubbe
      6. Oktober 2019 at 18:30

      Ganz lieben Dank , liebe Anni! Ja, diese Tarte ist wirklich etwas ganz Besonderes ❤️
      Herzliche Grüße Maren

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