
Hierzulande kennt man Tuiles eher unter dem Namen Hippen. Hippengebäck wiederum gibt’s in vielerlei Formen. Zumeist hauchdünn als Röllchen oder als fein geschwungene Beilage zu Desserts in Restaurants. Manchmal auch mit Mandeln oder anderen Nüssen. Auch ich habe schon einige verblogt, zum Beispiel die köstlichen Pistazienknusperblätter oder die Sesam-Ingwer Knusperblätter. Ja, und auch die Glückskekse in hell und dunkel kann man dazuzählen.

Auf der Suche nach einer Garnitur für meiner Herbsttarte habe ich nun Hippenteig in Form von Blättern gebacken. Der Test klappte (unerwarteterweise 😉 ) so gut, dass ich, nachdem ich zuerst große Ahornblätter fertiggestellt hatte, auf die Idee kam, etwas kleinere bunte Herbstblätter in verschiedenen Formen für meine Herbsttarte zu backen.
Herbstblatt Tuiles
Als Vorlage für die Blätter habe ich mir Muster von dieser und dieser Website in gewünschter Größe ausgedruckt. Natürlich kann man die Blätter auch aus freier Hand malen.
Teig
- 35 g weiche Butter
- 30 g Puderzucker
- 1 Eiweiß
- 35 g Mehl
- ca. ½ Tl Kakao
- Lebensmittelfarbe nach Wunsch
Butter und Puderzucker glatt rühren. Das Eiweiß hinzufügen, verrühren und anschließend das Mehl einarbeiten, bis eine pastenartiger Teig entsteht. Nicht zu lange rühren, der Teig soll nicht luftig werden. Einen Esslöffel Teig separat mit etwas Kakao verrühren. Den Schokoteig in einen kleinen Einmalspritzbeutel füllen und bei Raumtemperatur beiseite legen. Den restlichen Teig nach Wunsch aufteilen und einfärben. Ebenfalls in Spritzbeutel füllen und eine halbe Stunde in den Kühlschrank legen.
Backpapier in ca. 10 cm breite Streifen schneiden. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen.
Das gewünschte, ausgedruckte Muster unter das Backpapier schieben. Eine kleine(!) Spitze des mit teiggefüllten Spritzbeutels abschneiden und die Konturen des Blattes nachzeichnen. Anschließend die Flächen nicht zu dick ausfüllen. Den Teig mit der Spitze eines kleinen Messers vorsichtig möglichst gleichmäßig verteilen. Der Teig sollte nicht dicker als 1 mm sein. Von dem mit Kakaoteig gefüllten Spritzbeutel eine winzige Spitze abschneiden und die Blattadern und den Blattstiel damit spritzen. Dabei die Spritzbeutelspitze ½ cm über dem Blatt halten und die Teiglinien aufspritzen, als würde man einen Faden auflegen.
Auf diese Weise immer 3-4 Blätter vorbereiten und sie dann ca. 8 Minuten auf mittlerer Schiene backen, bis sich die Ränder der Blätter leicht bräunen. Bitte ein Auge darauf haben! Die Zeiten können je nach Backofen variieren! Danach den Backpapierstreifen mit den Tuiles sogleich z.B. in ein Baguetteblech1 legen, da sie sich im heißem Zustand noch formen lassen. So entsteht eine gekrümmte natürliche Blattform. Abkühlen lassen und in einer Keksdose aufbewahren.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Zwei linke Hände sollte man bei der Zubereitung der Blätter vielleicht nicht gerade haben, aber es ist auch wirklich nicht zu schwer! Und wenn mal ein zu Anfang Blatt nicht so hunderprozentig geworden ist – macht nichts! Die Natur in ihrer ganzen Vielfalt ist auch nicht immer perfekt und Herbstblätter sind nun mal oft zerknickelt. Fangt erst einmal mit etwas größeren Blättern an, das ist einfacher und arbeitet euch nach und nach heran. Es macht so viel Spaß!! Und meine Gäste haben erstmal Augen gemacht angesichts der außergewöhnlichen „Plätzchen“, die ich auf den Kaffeetisch stellte. Noch dazu schmecken die Tuiles absolut lecker und buttrig. In der Keksdose halten sie mindestens 1-2 Wochen.

Liebe Grüße Maren ❤️ ❤️ ❤️
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Erna sagt
Liebe Maren, heute habe ich vermessener Weise einen Tipp für dich. Ich schneide mir für die Hippenmasse immer Schablonen aus einem dünnen Karton, dias „Negativ“ lege ich auf das Backpapier und streiche es mit der Masse aus. Das geht ganz schnell und sauber, ich habe schon verschiedenste Formen damit gebacken.
Danke für das tolle Rezept, wird gleich probiert!
Maren Lubbe sagt
Liebe Erna,
Dein Tipp ist überhaupt nicht vermessen! Meine Glückskekse habe ich z. B. auch genauso zubereitet. Bei den Blättern gefiel mir aber das Endergebnis besser, wenn ich die Konturen spritze. Aber du hast recht, man kann natürlich trotzdem auch Schablonen verwenden 😘.
Ganz liebe Grüße Maren
Marianne sagt
Liebste Maren,
Wunderschöne Deko….da kann man nicht wiederstehen, ich werde es heute Nachmittag ausprobieren😃
Abgesehen aber davon, die Tarte ist ein echter Hingucker!!!! Auch geschmacklich verspricht sie sehr kostbar zu sein!! Die Blätter sind die Kirsche auf die Sahnetorte….Einfach WOW!!!!
Dir noch einen schönen Tag, trotz Laborarbeit…Ihr seid ja in dieser Pandemiezeiten mehr als angespannt…
Liebste Grüßen
Marianne
Maren Lubbe sagt
Liebste Marianne,
Ganz lieben Dank, dass du dir in diesen arbeitsreichen Zeiten Zeit für einen Kommentar nimmst. Hast du es geschafft die Tuiles auszuprobieren? Wenn nicht, habe ich vollstes Verständnis dafür 😅. Ihr rotiert doch bestimmt in der Praxis. Da ich aber eher in der Verwaltung arbeite, ist es für mich persönlich nicht ganz so einschneidend (außer der ewig wechselnden Preise für die verschiedenen Corona Tests) 😅
Hab ein schönes und erholsames Wochenende ❤️
Liebe Grüße Maren
Marianne sagt
Liebste Maren,
ja, ich habe die Tuilles geschafft, sie sehen nur nicht so schön wie deine aus…
Die Löcher waren zu gross, so dass alles nicht so fein wirkt. Die Farben sind zu intensiv, und die Modellierung mangelhaft. Ich hatte sie in Muffinsform gelegt, da ich kein Baguetteblech besitze, dadurch sind teils zerbrochen.. Manche waren zu lange im Ofen und liessen sich nicht formen, manche waren zu dick und zu weich und sind nicht in Form geblieben. Soweit mit meiner Selbstkritik….Ich werde dir ein Foto schicken, wenn ich mit der Tarte beginne, habe ich eben die Caramell-Kuvertüre erst bestellen müssen. Nächstes Mal wird alles besser, hoffe ich…
Dir noch einen schönen gemütlichen Sonntag,
LG,
Marianne
Maren Lubbe sagt
Ach, Marianne! Das tut mir leid. Sei nicht so streng mit dir. Aber mit ein bisschen Übung werden sie bestimmt immer besser und ich freu mich schon auf ein Foto deiner Tarte ❤️.
Ganz liebe Grüße und eine gute Woche
Maren