Ich habe es bereits mehrfach erwähnt – mein absolutes Lieblingstörtchen ist das Tartelette au citron. Es vergeht KEIN Urlaub in Frankreich in dem ich nicht mindestens eines davon vernasche. Egal wo und in welcher Konditoreiauslage ich es erblicke, wenn ein Zitronentartelette dort zu finden ist, dann landet es auf meinem Teller! 😀 Vorzugsweise mit süßem Baiser gekrönt. Hach, ich liebe einfach dieses Zusammenspiel von saurer Zitrone und süßem Meringue!
Leider, leider sind die Tartelettes aber nicht immer so, wie ich sie mir wünschen würde. Oft ist der Mürbeteig zu fest oder schon durchgeweicht oder die Zitronencreme ist zu süß und nicht richtig zitronig aromatisch. Was macht man also? Genau! – selber backen! Und zwar so, wie ich’s mag. Zartsandiger, buttriger Mürbeteig, herrlich säuerliches Zitronenconfit und ein richtig aromatisches Lemon Curd. Alles gar nicht schwer herzustellen, gut vorzubereiten und schon jedes für sich einfach unvergleichlich gut – zusammen (m)ein Traum Törtchen!
Ich habe dieser Tage gerade wieder eine Menge frischer naturbelassener Zitronen und Limetten aus Mallorca bekommen und so lag die Zubereitung eines Zitronenrezeptes auf der Hand. Zunächst habe ich ein Zitronen Confit bzw. Confit de citron hergestellt. Diese „Marmelade“ aus blanchierten und mit Zitronensaft und etwas Zucker eingekochten Zitronenzesten ist ein Aromawunder und gibt den Tartelettes au citron erst den richtigen Kick. Man kann es mal bei Gelegenheit zubereiten, denn es hält sich ähnlich wie Marmelade im Gläschen. Für Zitrusaroma Liebhaber ein absolutes Muss! Hier geht’s zum Rezept KLICK .
Tartelettes au citron – Zitronentartelettes
Mit * und ¹ markierte Links sind Werbelinks
Verwendete Formen: 6 Tarteletteringe 8 cm∅ * oder entsprechende Tarteletteformen
Alle Komponenten (bis auf die Meringue) können 1-2 Tage vor dem Servieren zubereitet werden!
Mürbeteig (Pierre Hermé)
- 75 g weiche Butter
- 50 g Puderzucker
- 125 g Mehl Type 550
- 15 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
- 30 g verschlagenes Ei (ca. ½ Ei L)
Puderzucker und Butter cremig rühren, Mandeln, Salz und Mehl hinzufügen und zusammen mit dem Ei zügig zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem Ziegel formen, in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 1/2 Stunde in den Kühlschrank legen. – Danach den Teig 3 mm dick ausrollen und Kreise mit 12-13 cm. Durchmesser ausschneiden. Die Tartelettesringe fetten und auf ein Blech mit spezieller Backmatte* oder Backpapier setzen. Die Teigscheiben sorgfältig in die Ringe einlegen, die überstehenden Kanten mit einem scharfen Messer abschneiden und den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. Die Tartelettes nun möglichst für etwa 15 Minuten in den Gefrierschrank stellen. Das erspart das Blindbacken mit Hülsenfrüchten und vermeidet weitestgehend das Absinken des Rands. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze aufheizen und die eisgekühlten Tartelettes goldbraun backen. Auf einem Rost abkühlen lassen und ggf. in einer gut schließenden Blechdose aufbewahren.
Confit de citron
siehe Rezept → KLICK
Lemon Curd
- feiner Abrieb von 3 großen Bio Zitronen
- 150 ml Saft von Zitronen (ich habe auch den Saft einer Limette verwendet)
- 180 g Zucker
- 15 g Speisestärke
- 80 g Butter, in Würfeln
- 3 Eier Gr. M
Die Schale der Zitronen fein abreiben. Die Früchte auspressen. Zucker und Stärkemehl vermischen und zusammen mit dem Saft und dem Abrieb in einem Topf aufkochen. Dann die Butterwürfel nach und nach unterrühren. Den Topf vom Herd ziehen, die Hitze reduzieren und die Eier einrühren. Den Topf wieder auf die Platte stellen und das Curd stetig rühren bis es andickt. 82 Grad sollten dabei nicht überschritten werden, damit das Ei nicht ausflockt! Mit einem Stabmixer kurz aufmixen. Das Curd kann nun in ein ausgekochtes Glas gefüllt werden, das heiß verschlossen wird. Ansonsten die Oberfläche mit Frischhaltefolie bedecken. Im Kühlschrank bis zur Verwendung aufbewahren. Im Glas hält sich das Curd problemlos 1-2 Wochen im Kühlschrank. Mit Folie bedeckt sollte es sicherheitshalber innerhalb von 2-3 Tagen verbraucht werden.
Fertigstellung
Den Boden der Mürbeteigtartelettes mit einer dünnen Schicht Confit de citron bestreichen. Anschließend das Lemon Curd einfüllen und mit einer Palette glattstreichen. Dann die Meringue zubereiten.
Italienische Meringue
- 2 Eiweiß Gr. M
- 100 g Zucker
- 24 g Wasser
Zucker und Wasser in einem Topf zum Kochen bringen. Kurz bevor der Sirup 118 Grad erreicht hat, das Eiweiß mit dem Mixgerät zu Eischnee schlagen. Währenddessen den heißen Sirup in feinem Strahl dazugießen. Die Mergingue rühren bis sie auf ca. 40 Grad heruntergekühlt ist.
Die Baisermasse in einen Spritzbeutel mit St. Honoré Tülle* füllen und die Tartelettes mit damit dekorieren. Nach Wunsch mit einem Flambierbrenner abflämmen. Ich habe noch winzige Tupfen Zitronen Confit in die Wellen der Meringue gespritzt und ein Melissenblättchen aufgelegt.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Ich mag die Tartelettefüllung gern fruchtig säuerlich. Dass ich mit dieser Vorliebe nicht allein dastehe, zeigten mir die Rückmeldungen meiner Kolleginnen, die ausnahmslos begeistert waren. Ich hätte wohl das Doppelte an Tartelettes verteilen können 😉 . Eben ein richtig schönes frisches Sommertörtchen!
Hier oben im Norden hat der Sommer allerdings eine kleine Pause eingelegt. Der Vorteil ist, dass ich wieder den Backofen anmachen mag 😉 . Also dürft ihr euch schon bald auf das nächste leckere Rezept freuen 🙂 .
Liebe Grüße Maren ♥♥♥
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Carola sagt
Liebe Maren
Habe deine Törtchen mit Vanillecreme und Rhabarber Himbeerschicht als kleine Torte ausprobiert! Schmeckt super genial, herzlichen Dank für das Rezept
Maren Lubbe sagt
Das freut mich sehr, Carola! Die hätte ich gern mal gesehen ☺️
Liebe Grüße Maren
Marianne sagt
Liebste Maren,
Zitronentartellets sind auch für mich immer ein Genuß, vor allem im Sommer…und wenn sie dazu noch so ein Augenschmaus wie deine sind, da würde ich sofort zu dir fliegen…
Hach, und dieses Baiser…mein höchster Lob für diese wunderbare Törtchen und deine Kunst immer auch aus dem Klassiker deine eigene Note zu geben…
Wir sind jetzt auf dem Weg von Ostsee zurück, es wird mit jedem Kilometer wärmer, nachdem wir sogar 13 Grad im Urlaub hatten….Bei diese Temperaturen hat man sicherlich Lust zu backen😀
Liebste Grüßen von unterwegs und dir noch einen schönen, gemütlichen Sonntag
Marianne
Maren Lubbe sagt
Ach du Arme! Da habt ihr ja wirklich die kälteste Zeit in eurem Urlaub erwischt, liebe Marianne. Wie schade! Heute war es so herrlich warm und sommerlich hier oben. Du musst wiederkommen!!
Ganz liebe Grüße Maren
Ute sagt
Liebe Maren,
mmmh die Tarteletts sind sind wunderschön anzusehen und wenn die nur halb so lecker sind… dann schmecken sie sicher gigantisch.
Ich liebe ja Zitrone sehr – die muss ich auf jeden Fall mal nachbacken. Das Zitronenconfit klingt ja auch super lecker und gibt sicher einen zusätzlichen Kick.
LG Ute
Maren Lubbe sagt
Hallo liebe Ute,
Du bist auch Zitronenliebhaberin? Dann solltest du die Tartelettes und besonders das Confit unbedingt mal ausprobieren. Demnächst kommt noch ein Rezept in dem ich das Confit einsetze 😉. Es lohnt sich also !
Liebe Grüße Maren
Eva sagt
Liebe Maren,
oh, ja, ja, ja, bitte her damit 🙂 ! Die sehen absolut köstlich aus! Ich kann mir das gut vorstellen, wie du irgendwo in Frankreich hoffnungsvoll so ein feines Törtchen bestellst und dann enttäuscht bist 🙂 . Ist doch toll, dass du das selber genau so hin bekommst, wie du es willst 🙂 !
Liebe Grüße – und hab eine schöne Woche ganz mit vielen Zitronentartelettes!
Eva
Maren Lubbe sagt
Ja, da hast du wirklich recht, Eva! Selbstgemacht schmeckt ja meistens am besten. Wir waren wirklich alle hingerissen … sauer macht eben lustig und glücklich 😄
Liebe Grüße Maren
Gertrud sagt
Liebe Maren,
die Tartelettes sehen absolut köstlich aus. Wobei ich, ehrlich gesagt, nicht so ein Fan der Meringue bin, aber meine Kinder zum Beispiel würden dahinschmelzen, wenn ich mal so was hinstellen würde. Ich muss ihnen die Freude wirklich einmal machen 🙂
Aber dafür bin ich immer dabei, wenn es um Zitronen geht. Meines hat dann einfach kein Topping aus Meringue :-).
Und ich muss es nochmals sagen, deine Rubik´s Würfel von letzter Woche sind einfach „der Hammer“. Hast du da wirklich diese
kleine Würfelform genommen? Ich hab´ die auch, erst dachte ich, du hättest sicher größere genommen. Das muss ja eine Heidenarbeit gewesen sein !!! Aber gelohnt hat es sich !!!
Liebe Grüße aus Österreich,
Gertrud
Maren Lubbe sagt
Liebe Gertrud,
Meringue ist wirklich nicht jedermanns Sache. Aber Gottseidank schmecken Tartes au citron ja auch ohne (fast) genauso gut 😉. Ich mag Zitronen und besonders Limetten total gern. Habe gerade eine ganze Menge toller Früchte hier liegen , die darauf warten, verarbeitet zu werden. Das Confit de citron werde ich auf jeden Fall noch einmal auf Vorrat zubereiten, genauso wie ich endlich einmal Salzzitronen herstellen möchte.
Für den Rubik‘s Cube habe ich die 3,5er Würfelchen genommen. Das schien uns die richtige Größe. Eben wie ein Petit fours . Aber so aufwendig ist das gar nicht!
Liebe Grüße Maren
Sophia sagt
Guten Morgen Maren,
Gern würde ich o.g. Rezept am Ostersonntag auf den Tisch bringen ,)
Da ich keine Tartelettförmchen habe nun meine Frage, ob sich die Mengenangaben auch für eine große Tarteform eignen und was ggf zu beachten wäre ?! Das Rezept klingt fantastisch! Abbrennen würde ich die MerInge kurz im Ofen auf der Grillfunktion.
Lg Sophia
Maren Lubbe sagt
Liebe Sophia,
für eine große Tarteform reicht der Teig nicht. Da würde ich je nach Größe deiner Form die anderthalbfache Menge Mürbeteig zubereiten. Wenn du Teig übrig hast kannst du ja aus den Resten Osterhasenplätzchen backen 😉 . Das Lemon Curd sollte eigentlich ausreichen. Ist deine Tarteform besonders groß machst du auch hier etwas mehr, denn Reste schmecken auch anderweitig serviert lecker. Frohe Ostern!!
Liebe Grüße Maren
Esther sagt
Liebe Frau Maren,
erstmal ganz herzlichen Dank für diesen wundervollen Blog! Man kann sich gar nicht „satt“ sehen 🙂 und die Liste zum Nachbacken ist schon ziemlich lang…vielleicht freut es Sie ja zu wissen, dass Ihre Rezepte nun auch in Bulgarien zelebriert werden, denn da wohnen wir nämlich 🙂
Leider ist es hier gar nicht so einfach an die für uns normalsten Zutaten zu kommen. Zum Beispiel gibt es hier keine frische Sahne. Das kennen sie hier einfach nicht. Macht ja auch nichts, dafür haben sie andere super Sachen aber zum Backen ist es natürlich des Öfteren etwas schwierig…
Ich hätte eine Frage zu diesem Rezept: Kann man die italienische Meringue durch eine Swiss Meringue ersetzen? Ich traue hier den Eiern nicht so über den Weg und finde daher die Methode des Pasteurisierens bei der Swiss Meringue sehr ansprechend.
Falls es möglich ist, hätte ich noch eine Frage generell: In vielen Rezepten wird Glukosesirup benötigt. Das ist wiederum hier auch gar nicht so einfach zu bekommen, bzw. wenn dann ziemlich teuer. Was es hier allerdings gibt ist Glukosepulver. Ich habe bereits recherchiert und sehr widersprüchliche Aussagen gefunden, inwieweit man aus Glukosepulver Glukosesirup herstellen kann. Wissen Sie dazu zufällig etwas?
Ich würde mich sehr freuen über ein Antwort und wenn ich hin und wieder mal eine Frage loswerden dürfte und bedanke mich schon mal ganz lieb, weil ich finde es wirklich nicht selbstverständlich, wenn sich jemand die Zeit nimmt, das eigene Wissen mit einem zu teilen…
herzliche Grüße aus Bulgarien
Maren Lubbe sagt
Liebe Esther,
ich danke dir für deinen netten Kommentar und in der Tat freue ich mich riesig, dass es meine Rezepte sogar bis Bulgarien schaffen! Das hätte ich mir am Anfang vor sieben Jahren nicht träumen lassen 🙂 .
Das Problem mit der Sahne hatte ich auch schon in Griechenland. Wir waren bei Freunden auf der Insel Hydra und auch dort gab es nur so etwas Ähnliches wie Sahne. Vielleicht hat es mit dem Klima zu tun?
Für diese Tartelettes kannst du natürlich auch gern eine Swiss Meringue zubereiten. Das ist kein Problem! Leider kann ich dir aber deine Frage, wie man bzw. ob man aus Glucosepulver Glucosesirup machen kann leider nicht beantworten. Das habe ich nie ausprobiert. Sollte ich irgendwann mehr darüber erfahren, gebe ich dir gern Bescheid.
Ansonsten darfst du mich natürlich immer gern etwas fragen. So ich kann, beantworte ich dir deine Fragen gerne.
Ganz liebe Grüße Maren
Esther sagt
Ganz lieben Dank ♥️