Zum ersten Advent gibt es natürlich auch hier frisch gebackene Plätzchen! Ist es nicht herrlich, diese Zeit in der es draußen früh dunkel wird, mit Plätzchenbacken zu verbringen? In der vom Backofen gewärmten Küche, umhüllt vom Duft der kleinen Leckereien? Und wisst ihr was ich besonders schön finde? Ich liebe es, wenn mein Haar nach frisch Gebackenem, duftet! Ich weiß ich bin ein bisschen verrückt 😀 Aber irgendeinen Spleen muss man ja haben 😉 .
Ich wiederhole mich, aber ich bin, was Plätzchen angeht, eigentlich ein Wiederholungstäter. Meine allerliebsten Heidesand und Herrenkringel wurden noch immer nicht von ihrem Thron gestoßen. Die Wiener Schokolocken und das Sandgebäck mit Schokolade liebt mein Mann besonders (ich sag nur Schokolaaade!! 😉 ) und die Knusperkekse, die für alle sind, die es gesund und ohne Mehl wünschen. Ach, und dann wären da ja noch meine heißgeliebten Amaretti morbidi, von denen wir alle nie genug bekommen können, ebenso wie vom britischem Shortbread.
Diese und viele andere Familienrezepte sorgen eigentlich schon für genug Vielfalt auf dem Plätzchenteller. Doch als ich das Rezept für diese kleinen zartmürben Brezelchen sah, war es um mich geschehen. Als ich ein Kind war, gab es nämlich solche gemischten Kekstüten. Wenn meine Eltern so etwas kauften (was relativ selten vorkam, schließlich buk man selber), durchwühlte ich besagte Tüte erst einmal nach den Brezelchen mit Zuckerguss 😀 ! Die liebte ich! Damit wäre dann ja wohl klar, weshalb ich das Rezept, was ich leicht abgewandelt vom großen Pâtissier Christophe Felder entliehen habe, backen musste!
Der Teig lässt sich sehr schön verarbeiten und nach der Beschreibung des französischen Meisterchefs, kann ja sowieso nichts schiefgehen 😉 . Der Clou aber ist diese unfassbar leckere Glasur. Der habe ich nämlich zusätzlich einen herrlichen Himbeergeschmack verpasst. Nein, das ist KEINE Farbe!! Das ist Natur! Gefriergetrocknete Himbeeren werden dafür staubfein gemahlen und ersetzten einen kleinen Teil des Puderzuckers. Keine Angst, das müsst ihr nicht selber mahlen, dieses Himbeerpulver aus 100% Himbeeren gibt es fertig zu kaufen. Dazu noch etwas Zitrone und Rosenwasser … himmlisch!
Brezelchen mit Himbeerzuckerguss
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Ergibt ca. 50 Plätzchen
Teig
- 185 g weiche Butter
- 75 g Puderzucker
- 1-2 Prisen Salz
- 1 Eigelb
- Mark einer ½ Vanilleschote oder entspr. getrocknete Vanille
- 250 g Mehl + etwas Mehl zum Ausrollen
Die weiche Butter mit dem Puderzucker verrühren. Vanille und Salz hinzufügen, gefolgt von dem Eigelb. Das Mehl über die Masse sieben und alles möglichst schnell zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem Ziegel formen und in Frischhaltefolie gewickelt eine Stunde in den Kühlschrank legen.
Danach den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen. Den Teig auf einer leicht bemehlten Arbeitsfläche 5 mm dick ausrollen. Damit der Teig bzw. die Plätzchen überall gleichmäßig dick werden, nehme ich Teigstäbe¹ zur Hilfe. Mit einem Brezel Ausstecher¹ Plätzchen ausstechen und auf eine flache Platte legen. Diese zunächst noch einmal einige Minuten in den Kühlschrank legen. Dadurch bleibt der Teig schön kalt und die Brezel lassen sich gut händeln. Anschließend die Plätzchen auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech verteilen und 14-16 Minuten backen. Auf einem Rost komplett auskühlen lassen, den Backofen an lassen und auf 150 Grad herunterregeln.
(Tipp: Für eine schöne gleichmäßige Bräunung verwende ich für Mürbeteig und zum Plätzchenbacken am liebsten ein Lochblech, auf das ich eine spezielle Backmatte für Mürbeteig* lege. )
Himbeer Zuckerglasur
- 280 g Puderzucker
- 20 g Himbeerfruchtpulver¹ (100%Himbeere)
- 10 g Zitronensaft
- 4 g Rosenwasser
- 40 g Wasser
Den Puderzucker und das Himbeerpulver in eine Schüssel sieben. Mit den Flüssigkeiten zu einem dickflüssigen, klumpenfreien rosa Guss verrühren. Je ein Brezelchen in die Hand nehmen und nur die Oberfläche vorsichtig in den Guss tauchen. Überschüssige Glasur zunächst abschütteln, den Brezel umdrehen und dann mit dem Zeigefinger der anderen Hand evtl. seitlich heruntertropfende Glasur mit einer runden Bewegung abstreifen.
Die frisch glasierten Plätzchen zunächst kurz auf ein Rost legen. Wenn alle Plätzchen glasiert sind, diese abermals auf einem Blech verteilen und für eine knappe Minute in dem heißen Ofen schieben, so dass sich auf der Glasuroberfläche eine Haut bildet. Ich habe die Brezelchen danach noch für 3-4 Stunden auf der Arbeitsfläche trocknen lassen, bis ich sie in eine möglichst große, flache Blechdose gelegt habe. Die einzelnen Schichten sollten zwischen Pergamentpapier geschichtet werden, um die Glasur zu schonen. Sie trocknet in den folgenden Tagen noch etwas nach.
Auf Wunsch kann man die noch feuchte Glasur der Brezelchen mit rotem Perlglanzpuder* bestäuben (sofern man einen Pumpzerstäuber verwendet). Ansonsten das Glanzpuder¹ gleich in die Glasur einrühren.Die Brezelchen bleiben in einer gut geschlossenen Blechdose mindestens 2 Wochen frisch und lecker, wenn sie nicht schon vorher verputzt wurden 😉 .
Kleine Tipp: Sollte der Teig mal zu trocken sein, bzw. beim Ausrollen zu sehr brechen , einfach die Hände leicht anfeuchten oder einen Teelöffel Wasser zum Teig geben.
Einen Teil der Brezelchen habe ich zusätzlich mit Perlglanzpuder bestäubt, was unsere kleinen Enkelinnen natürlich restlos begeisterte 😉 .
Ich wünsche euch von Herzen einen schönen und besinnlichen 1. Advent.
Liebste Grüße Eure Maren ♥♥♥
Quelle: adapt. aus GÂTEAUX¹ von Chr. Felder & C. Lesecq
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Eva sagt
Liebe Maren,
hast du schon mal an Shampoo mit Plätzchenduft gedacht 😉 ? Ich weiß nicht, ob es sowas gibt – vielleicht ist das ja eine Marktlücke 🙂 !
Die Brezen sehen perfekt aus. Kaum zu glauben, dass Himbeerpulver eine so tolle Farbe ergibt! Ich finde ja, das solche bunten Kekse einen Keksteller optisch richtig aufmotzen. Nix gegen Schokolade und Nüsse und Staubzucker, aber insgesamt ergibt das einen Teller in verschiedenen Brauntönen. Da tut so ein Farbklecks gut 🙂 !
Liebe Grüße
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Ja, das Himbeerpulver färbt wirklich grandios und vor allem schmeckt es auch so. Zusammen mit dem Rosenwasser eine schöne Kombi. Und du hast recht, zwischen all den Schoko- und Nusskeksen sind diese Brezelchen ein echter Hingucker. Am wichtigsten aber ist der Geschmack. Ich habe nun schon von mehreren LeserInnen bestätigt bekommen, dass sie wirklich toll schmecken Und nicht nur hübsch sind ☺️.
Liebe Grüße Maren
Constanze sagt
Liebe Maren,
deine Brezelchen sehen wunderschön aus. Mit dem Plätzchenbacken bin ich fertig, aber nächstes Jahr werden die Brezelchen gebacken.
Vor Kurzem habe ich deinen duftigen Gugelhupf gebacken , wie immer super lecker und so hübsch!!! Den werde ich noch öfter backen. Meine Freundinnen haben sich jetzt mal schon zum Kaffee eingeladen.
Am Wochenende bekommen wir Besuch, da werde ich die Heidelbeertörtchen zum Nachtisch machen
Ich freue mich schon auf das nächste Rezept. Vielen Dank für deine Mühe, die du dir für uns Leser machst.
Liebe Grüße
Constanze
Maren Lubbe sagt
Liebe Constanze,
Vielen Dank für deine lieben Worte! Ich freue mich riesig darüber, dass du eine so fleißige Nachbäckerin bist.
Die Kombi Himbeere und Rose ist einfach nur himmlisch, finde ich. Egal ob als Gugelhupf, Torte oder wie hier als Plätzchen.
Ich wünsche dir noch eine wunderschöne Adventszeit!
Liebe Grüße Maren