Habe ich schon erzählt, dass mein Papa und ich den selben „Süßschnabel Geschmack“ haben? Schon damals, als ich Kind war, haben wir uns gegenseitig die Naschis weggefuttert. Wirklich! Wir lieben original die gleichen Sachen: Lakritz (in allen Variationen), Marzipan (am liebsten Marzipankartoffeln), Kokos (diese kleinen Kokosberge mit Schokolade überzogen) oder Pfefferminzbruch vom Jahrmarkt. Hihi … nicht gerade gesund!
Als ich nun diese Kokosmakronen Torte zubereitete, lag er noch im Krankenhaus (ich berichtete). Es ging ihm inzwischen glücklicherweise wieder besser und so habe ich meine Mama abgeholt, um ihn mit ihr zusammen zu besuchen 🙂 . Natürlich nicht, ohne vorher diese köstliche Torte einzupacken, denn die hat alles was unser (Papas und mein) Herz begehrt. Kokosdacquoise (zu deutsch Kokosmakronenteig), eine himmlische Kokoscreme, sowie frische Mango und Himbeeren <3 .
Tatsächlich war er schon wieder so fit, dass wir drei zusammen im Krankenzimmer Kaffee trinken konnten. Und natürlich die Torte essen 😉 ! Mmmmh! Haben wir geschwelgt! Meine Eltern konnten nicht genug bekommen und so war die kleine Torte in Nullkommanix ‚vernichtet‘ 😀 – Zugegebenermaßen fehlte aber auch bereits schon ein Stück von der Torte (öhm) …
Wo war das geblieben?! 😀 Ungeduldig, wie ich mal wieder war, hatte ich die Torte natürlich nicht lange genug vor dem Fotografieren im Kühlschrank gelassen. Tz, tz, tz!! Es kam, wie es kommen musste: Als ich ein Stück herausschneiden wollte, war nicht nur die Creme noch zu weich – Nein – dieses Stückchen Torte klatschte mir doch „schwupps“ vom Kuchenheber, direkt auf den schwarzen Satinstoff, den ich so fein unter der Tortenplatte drapiert hatte 🙁 . Na toll!!
Wundert euch also nicht über dieses unförmige Tortenstück. Es sagt nichts, absolut nichts, über den Geschmack aus 😀 ! Wenn ihr also lange genug mit dem Anschnitt wartet, die Torte durchkühlen lasst, wie es sich gehört (kopfschüttel), klappt es auch mit dem Aussehen und ihr balanciert ein wunderhübsches, kuppelförmiges Tortenstück auf den Teller eurer Gäste. Ich habe am nächsten Tag den Test gemacht 😉 .
Mango-Kokosmakronen Torte
Zutaten für eine Springform mit 20 cm Durchmesser
Kokosdacquoise (Makronenboden)
- 80 g Puderzucker
- 50 g gemahlene Mandeln
- 45 g Kokosraspeln
- 100 g Eiweiß (von ca, 3 Eiern)
- 35 g Zucker
Die Springform mit Backpapier ausleben. Puderzucker, gem. Mandeln und Kosraspeln vermischen und durch ein grobes Sieb streichen. Eiweiß und Zucker soweit aufschlagen, dass der Eischnee wie ein Vogelschnabel von den Rührstäben ragt. Das Nussgemisch darüber geben und vorsichtig unterheben, ohne dass die Masse zusammenfällt. Den Teig in einen Spritzbeutel mit 10 mm Rundtülle füllen und von der Mitte aus eine Spirale in die vorbereitete Form spritzen. Anschließend mit dem restlichen Teig am Rand entlang Kugeln spritzen. Mit Puderzucker besieben, 15 Minuten warten und dann abermals mit Puderzucker besieben. Zwischenzeitlich den Ofen auf 165 Grad vorheizen. Die Kokosdacquoise ca. 25-30 Minuten backen. (Bei meinem Backofen bzw. meiner Form werde ich beim nächsten Mal die untere Schiebeleiste nehmen, da hätte mein Kuchen etwas dunkler sein können). Danach aus der Form nehmen und auf einem Rost abkühlen lassen.
Creme pâtissière (Vanillecreme)
- 250 ml Vollmilch
- etwas Vanille (frisch, gemahlen oder Extrakt)
- 50 g Zucker
- 3 Eigelbe
- 15 g Speisestärke
- 10 g Mehl
- 25 g weiche Butter
Die Eigelbe mit dem Zucker, der Stärke und dem Mehl in einer Schüssel verquirlen (ggf. 1-2 El. Milch dazugeben). Die Milch mit der Vanille zum Kochen bringen und unter Rühren zu der Eimasse gießen. Zurück in den Topf gießen und bei mittlerer Hitze ständig rühren, bis die Creme eindickt und schön glattgerührt ist. Vom Herd nehmen und einen Moment abkühlen lassen.Danach die weiche Butter unterrühren. Anschließend gießt ihr die Creme in eine flache Schale, bedeckt die Oberfläche mit Frischhaltefolie und stellt sie in den Kühlschrank.
Italienische Meringue
- 60 g Zucker
- 20 g Wasser
- 1 Eiweiß
- 1 Teel. Zucker
- 1 Prise Salz
Zucker und Wasser in einen Topf geben und erhitzen bis der Zuckersirup ca. 120 Grad erreicht hat. Kurz vor diesem Zeitpunkt das Eiweiß mit dem Zucker und dem Salz anfangen aufzuschlagen. Das Rührgerät weiterlaufen lassen und den Zuckersirup in dünnem Strahl dazugießen. Weiterschlagen bis die Meringue handwarm ist.
Kokoscreme
- 80 g weiche Butter
- 60 g Kokosmasse (ich habe dafür 40 g Kokosraspeln mit 20 g Kokosmilch eingeweicht)
- 160 g Vanillecreme s.o.
- 1 Portion ital. Meringue s.o.
Die Butter zusammen mit der Kokosmasse aufschlagen. Anschließend die Vanillecreme unterrühren. Die italienische Meringue vorsichtig unterrühren.
Fertigstellung
- 1 reife Mango
- 1 Maracuja
- 200 g Himbeeren
- Abrieb ½ Bio-Limette
- Fruchtglasur oder klarer Tortenguss
Die Mango schälen und in feine Streifen schneiden. Die Maracuja aushöhlen. Die Mangostreifen mit dem Maracujafruchtfleisch und dem Limettenabrieb marinieren. Den Rand des Makronenbodens noch einmal mit Puderzucker besieben. Die Kokoscreme etwas kuppelförmig in den Makronenboden füllen (ich habe etwas Creme übrig behalten und sie später als Dessert serviert 😉 ) . Die Mangostückchen abtropfen lassen und auf der Creme verteilen. Die Himbeeren kranzförmig anordnen. Die Früchte löffelweise mit der Fruchtglasur/ dem Tortenguss überziehen und die Torte für mindestens 3-4 Stunden kaltstellen.
Mit Klick auf das Rezeptbild gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF-Rezeptansicht:
Nun fragt ihr euch inzwischen bereits längst, wer zum Geier Victoria bzw. Victorias Schwester ist 😀 ! Victoria, so heißt eine Tortenkreation von Pierre Hermé, dem Pâtissier, dessen Rezepte ich geradezu anbete. Die Original Victoria Torte ist allerdings mit frischer Ananas belegt, die mit schwarzem Sarawakpfeffer und Koriander gewürzt wurde. Eva, die Kochpoetin, hat sie in Vollendung nachgebacken klick. Pierre Hermé hat diverse Variationen dieser Victoria Torte herausgebracht. Und auch ich habe mir die Freiheit genommen, sein Rezept ein ganz klein wenig abzuwandeln. Allerdings nur was die Früchte und die Glasur angeht, denn beides hatte ich im Haus.
Ansonsten habe ich mich an das Original gehalten und ich finde wieder bestätigt, dass es sich lohnt solche Rezepte nachzubacken. So entstand also Victorias Schwester 😉 .
Nun hoffe ich, dass ich euch wieder einmal zum Backen motiviert habe. Wie wär’s denn wieder mit einem Foto eurer nachgebackenen Kuchen und Torten? Ihr macht mir damit immer eine große Freude, wenn ihr mir diese zuschickt und ich sie in die Nachgebacken-Galerie aufnehmen kann. Seid also nicht schüchtern 😉 !
Liebste Grüße
Eure Maren ♥♥♥
allesvonherzen sagt
Wieder so ein aufwändiges Kunstwerk! Wunderschön 🙂 Ich bin übrigens ähnlich: beim Zubereiten kann ich sämtliche Geduld aufbringen, die notwendig ist aber wenn das Endergebnis dann vor mir steht, kann es mir nicht schnell genug gehen und ich möchte sofort anschneiden und probieren 😉 Auch wenn ich ruhig noch ein paar Stunden warten sollte. Einen schönen Sonntag wünsche ich dir! Schön, dass es deinem Papa wieder besser geht!
Maren Lubbe sagt
Liebste Vimala,
Schön, dass es dir genau wie mir ergeht. 😄
Ich höre leider sehr oft, dass viele keine Lust auf aufwändige Torten haben. Mir machen sie gerade Spaß! Ich gebe allerdings zu, dass wenn ich Gäste erwarte, auch bei mir mal schnelle Sachen auf den Tisch kommen. Einfach weil manchmal die Zeit fehlt. Dabei ist eigentlich alles nur eine Sache der Planung.
Diese Torte habe ich aber tatsächlich an einem Vormittag gebacken und fotografiert. Also gar nicht so aufwändig 😉 ! Nur das mit dem Fotografieren … 😕
Liebe Grüße Maren
Yushka sagt
Wun-der-bar. <3
Maren Lubbe sagt
Danke, liebe Yushka! ❤️
marliesgierls sagt
Bei so einer farbenfrohen Torte muss man ja in Windeseile gesund werden, das hoffe ich jedenfalls für Deinen Vater.
Dass Dir das mit dem Kuchenstück passieren musste, Maren, das hätte ich nicht gedacht, das ist doch eher was für mich, wenn ich so rumwirbele und ungeduldig bin, aber es freut mich doch zu lesen, dass es andren auch mal so geht und das Stück sieht immer noch grandios aus!
Lieben Gruß Marlies
Maren Lubbe sagt
Hihi, Marlies… Das ist NICHT das betreffende Stück! Das war nämlich Matsch !! 😁
Aber glaub mir, ich kann mindestens so wüst wirbeln wie du! Du würdest dich wundern was für eine „hibbelige Tante“ ich sein kann 😀!
Liebste Grüße Maren
marliesgierls sagt
Ich dachte schon, Du hättest es zusammen gekleistert! (Scherz) Aber ich glaube Dir, dass Du auch so ein Wirbelwind bist, lg Marlies
Eva sagt
Wow, Maren! So ausdekoriert sieht die Viktoria gleich noch einmal doppelt so gut aus. Wirklich wunderschön. Und das sie schmeckt, weiß ich ja. 🙂
Ganz liebe Grüße,
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Ich hätte sie auch gern im Original ausprobiert, aber ich hatte, wie gesagt, noch Mangos im Haus und kann die Kombi nur empfehlen.
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren
ich habe gerade so viel um die Ohren, dass ich diese Torte fast übersehen habe. Die klingt wieder einmal herrlich und sieht toll aus!
Das mit dem nicht-abwarten-können, das kenne ich auch… Dann hat man Tortenstücke, die beim Fotografieren auseinander laufen. Und Dekoration, die von der Glasur herabrutscht, weil die noch nicht fest ist. Und vor allem Frust und Ärger über die eigene Ungeduld 😉 ! Ein Glück, dass nur EIN Stück verloren ging bei dir!
Liebe Grüße!
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Ja ja, die Ungeduld! Die wird mir immer wieder mal zum Stolperstein. Aber beruhigend zu wissen, dass es dir auch so geht.
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Bei mir ist das regelmäßig ein Thema mit der Ungeduld. Manchmal darf nicht einmal der Hefeteig so lange rasten, wie er eigentlich sollte…
Die Tortenplatte mit dem Holzteller ist übrigens wirklich toll!!! Das wollte ich noch los werden!
Maren Lubbe sagt
Hihi, Eva ! Ich habe mir gerade vorgestellt, wie es wäre wenn wir zusammen backen würden 😄…
Die Tortenplatte habe ich in einem großen Möbelhaus gefunden und mich augenblicklich in sie verliebt. Die musste mit! 😉
Liebe Grüße!!
wasmachstdueigentlichso sagt
Sehr schön! Und deinem Vater gehts ja offensichtlich auch besser.
Das mit der Ungeduld kenne ich. Hab letztens fürs Foto mit den noch heißen Gläsern Orangenmarmelade gearbeitet und mir fast die Finger verbrannt – selber schuld.
Viele Grüße
Ilka
Maren Lubbe sagt
Ach Ilka, das mit der Marmelade kenne ich auch! 😀
Irgendwie schaffe ich es nicht, mich zu gedulden 😉 . Da sind wir wohl Leidengenossinnen!
frauknusper sagt
Liebe Maren,
was für eine leckere Torte. Also die ist nicht nur nach Deinem Papas und Deinem Geschmack, ich könnte dieser Kombination auch nicht widerstehen. Einfach herrlich. Das mit dem Durchkühlen kenne ich übrigens nur zu gut, so oft, hole ich den Kuchen einfach ein bisschen zu früh heraus *gg* diese Ungeduld immer. 😉 Aber Hauptsache es schmeckt. 😉
Liebste Grüße
Sarah
Maren Lubbe sagt
Liebste Sarah,
verrückt ist ja, dass man es eigentlich vorher weiß, dass es zu früh ist und sich dann trotzdem nicht zurückhalten kann. Tz, tz … 😀
Na, daran müssen wir aber noch arbeiten 😉
Liebe Grüße Maren
Li Ursula sagt
Liebe Maren,
Am Freitag hat mir mein Mann 3 kg Mangos vom Inder mitgebracht, und da habe ich gleich an Dein Kunstwerk gedacht. Samstag früh gleich morgens ging’s los, von der Vanillecreme ist etwas über geblieben, da hab ich gleich genascht:-)
Leider kam dann der Schreck als ich die Mangos schneiden wollte, waren die so weich, dass sie zerfallen sind, und noch dazu mit vielen „Fasern “ Zum Glück hatte ich noch schöne Erdbeeren aus dem Garten da, und die haben auch super gepasst. Not macht erfinderisch. Am Abend dann musste ich mich nochmal quälen, um die vielen Mangos zu passieren und durch ein Haarsieb zu streichen, uff.
Die werden jetzt Anders verwertet.
Liebe Grüße,
Uschi
Maren Lubbe sagt
Oh Uschi, wie schade, dass die Mangos so weich waren! Die Idee, diese Torte mit Erdbeeren zu retten finde ich aber super. Muss ich auch mal ausprobieren 😊! Habt ihr schon Erdbeeren im Garten?
Liebe Grüße Maren