Winterzeit ist Orangenzeit
Als ich ein Kind war, fuhr ich kurz vor Weihnachten immer mit meinem Vater zu einem großen Gemüse- und Obsthändler, wo er dann verschiedene Kisten Äpfel, Orangen und Mandarinen kaufte. Diese lagerten dann bei uns im Keller und so hatten wir den ganzen Winter leckeres Obst immer griffbereit. Lecker? – Naja, die Äpfel waren am Ende des Winters ‚hauttechnisch‘ zu kleinen Methusalems gealtert und mussten, weil wir Kinder streikten und sie nicht mehr so essen wollten, zu Apfelmus verarbeitet werden. – Heute hat sich das Einkaufsverhalten meist ganz schön geändert. Das meiste wird frisch beim wöchentlichen Einkauf mitgenommen, sodass man nicht gegen Ende des Winters schrumpelige Äpfel essen muss. Die Obst- und Gemüsehändler haben doch effektivere Lagerbedingungen als wir sie früher zu Hause hatten.
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Heute gibt’s hier aber keinen Apfelkuchen, sondern Orangenkuchen. In diesem Kuchen, den ich euch heute vorstelle, stecken gleich zwei komplette Orangen! Ja, ihr habt richtig gelesen, komplette!
Als ich zum ersten Mal, auf einem australischen Blog, auf so ein Rezept stieß wurde ich daher neugierig. Wie sollte das gehen? Konnte das schmecken? Klang irgendwie spannend! Ihr wisst ja, dass ich immer Lust auf Experimente habe und so machte ich mich erstmal auf zum Bio-Laden, um mir ungespritze und unbehandelte Orangen zu beschaffen. Das ist logischerweise Grundvoraussetzung für diesen Kuchen.
Fertig gebacken stellte er sich dann als so fluffig, so saftig und megaaromatisch heraus, dass nicht nur ich ganz hin und weg war! Zudem kommt er ohne Mehl aus, weswegen er für Menschen, die sich glutenfrei ernähren müssen gut geeignet ist. Ihr könnt ihn unbedenklich einige Tage vor dem Verzehr backen. Ich würde sagen: Er wird nur noch besser! Er hat nur eine ganz zarte Bitternote, die man je nach Geschmack, durch Zuckerguss oder eben ohne beeinflussen kann.
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Saftiger Orangenkuchen mit ganzen Orangen
Bevor es aber an’s Backen geht müssen die Orangen erstmal abgekocht werden. Das heißt, dass sie tags zuvor für ca. zwei Stunden auf dem Herd gekocht werden. Genau, so wie sie sind, eben komplett! Dieser Vorgang soll das Bittere aus der Schale ziehen. Trotzdem würde ich schon beim Kauf der Orangen darauf achten, dass es welche sind, die nicht so eine dicke Schale haben. Ihr wisst ja, dass sich in dem weißen Teil der Schale die meisten Bitterstoffe verbergen.
Und so sieht dann eine abgekochte Orange aus. Ich habe sie über Nacht auskühlen lassen und am nächsten Tag von den Kernen befreit. Danach müssen die Orangen zerkleinert werden. Ich habe das von der Küchenmaschine erledigen lassen.
Danach hatte ich ca. 250 g Orangenmus.
Backofen auf 190 Grad aufheizen.
Und das sind die restlichen Zutaten:
- 4 Eier
- 180 g gemahlene Mandeln
- 180 g Puderzucker
- 1 Teel. Backpulver
Eier und Zucker mit dem Mixer weißschaumig schlagen (3-5 Min.!)
Dann die Mandeln und das Orangenmus, sowie das Backpulver vorsichtig , aber gründlich unterheben. Den Teig in eine 20-22 cm Springform füllen und ca. 30 Minuten bei 190 Grad backen.
Ich habe unseren Kuchen mit einem Guss aus Puderzucker und Orangensaft, sowie etwas Orangenabrieb überzogen. Wer es nicht so süß mag überpudert ihn nur etwas mit Staubzucker.
Mit Klick auf den folgenden Link gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF-Rezeptansicht:
Orangenkuchen mit ganzen Orangen
Ein echter Leckerbissen! Und hat man erst die Orangen gekocht, superschnell zubereitet. Der hält sich so frisch, dass ihr ihn locker über die ganzen Weihnachtstage auf den Tisch bringen könnt (wenn er nicht schon vorher verputzt wurde ;-)).
Probiert es mal aus – es lohnt sich!
Liebste Grüße
Eure Maren ♥♥♥
Evelyn Theus sagt
Mhh.. das tönt ja richtig lecker. Ich liebe saftige Kuchen.
Danke für das tolle Rezept.
LG
Evelyn
Maren Lubbe sagt
Gerne, liebe Evelyn! Du liebst saftig? – dann ist das auf jeden Fall ein Kuchen für dich!
Liebe Grüße
Maren
evazins sagt
Das klingt nach einem Schätzchen. 🙂
Sybille hatte mal einen ähnlichen, aber mit Maismehl oder – gries statt der Mandeln. Sollten mir also die Torten ausgehen… 😉
Maren Lubbe sagt
Das ist definitiv ein Schätzchen! Meine ‚Mannschaft‘ hier war begeistert 🙂 Wenn ich allerdings deine Torten so sehe… Die sind schon genial!
Barbara sagt
Hallo Maren Lubbe,
ich hab auch schon ab und an ein Rezept mit ganzen Orangen gesehen, mich aber nie rangetraut, weil ich befürchtet habe, das wird etwas zu herb. Jetzt hast Du meine Bedenken zerstreut und ich halte bei und mal Ausschau nach unbehandelten Orangen.
Liebe Grüße,
Barbara
Kulinarikus sagt
Hi Maren,
vielen Dank für deinen lieben Kommentar auf meinem Blog. Es geht mir schon wieder besser. ^^ Neben diesem tollen Kuchen, habe ich auf deinem Blog gerade eben diese coole Charity-Aktion entdeckt – habe natürlich auch gleich mitgemacht. 🙂
Viele Grüße 🙂
Claudi
Maren Lubbe sagt
Ach, das freut mich, Claudia .. sowohl, dass es dir besser geht, als auch dass du die Charity mitmachst.
Zahnschmerzen zu Weihnachten sind doch echt doof!
Liebe Grüße
Maren
Paul sagt
Hallo Malu, ich bin ein großer Fan von Deinem Blog. Habe am Wochenende diesen saftigen Orangenkuchen nachgebacken. Er polarisiert aufgrund der leichten Bitternote etwas. ich fand ihn wirlich sehr lecker. Weil er mir und meinen Kollegen so gut geschmeckt hat, werde ich ihn gleich noch einmal backen. Diesmal jedoch mit Schokoflocken (Zartbitter). Ich denke das ist eine schöne Kombi zur Orange.
Danke für die schönen Rezepte
Paul
Maren Lubbe sagt
Lieber Paul,
wie schön, dass dieser Kuchen solchen Anklang bei euch gefunden hat. Ich finde auch, dass er sehr besonders ist. Die Bitternote ist sehr abhängig von den Orangen. Je weniger ‚Weißes‘ sie haben, desto milder. Die Komination mit Schokoladenflocken stelle ich mir daher auch interessant vor. Ich bin gespannt …. 🙂 .
Vielen Dank für deinen netten Kommentar und liebe Grüße
Maren Lubbe
Renate Bittroff sagt
Liebe Maren,
ich mache im Winter immer einen Orangenkuchen – Dein Rezept ist so einfach, aber einzigartig im Geschmack! Allerdings achte ich auf beste Qualität der Orangen, natürlich unbehandelt und voll reif! Das schmeckt man dann auch!
Danke für das wunderbare Rezept, liebe Grüße Renate
Maren Lubbe sagt
Das freut mich, liebe Renate! Und dass man beste Bio Orangen verwendet ist natürlich selbstverständlich! ❤️
Persis sagt
Den Kuchen kenne und liebe ich; hell und in der Schoko-Variante mit Kakao im Teig. Ich glaube, den könnte es zu Weihnachten wirklich mal wieder geben. Findest Du eigentlich auch, dass die Orangen beim Kochen einen unangenehm „überreifen“ Geruch entwickeln?
Maren Lubbe sagt
Oh, mit Schoko kenne ich ihn gar nicht! Geht es dir auch manchmal so, dass du auf deinem Blog ab und zu Rezepte entdeckst, die du schon wieder ganz vergessen hattest? So geht’s mir mit diesem Kuchen. Schade eigentlich, aber jetzt hast du mich wieder drauf aufmerksam gemacht. Ich glaube, ich habe noch Bio Orangen liegen. Dass sie komisch riechen ist mir letztes Mal gar nicht aufgefallen. Sie sahen nur komisch aus 😉
Anna sagt
Ich habe den Kuchen ebenfalls nachgebacken und bin total überzeugt! Dieses intensive Orangenaroma ist einfach klasse.
Jetzt will ich ein wenig rumexperimentieren, Glaubst du man könnte das ganze mit Zitronen anstatt Orangen machen? Dann vielleicht mit etwas mehr Zucker?
Maren Lubbe sagt
Hallo Anna,
Der Kuchen ist genial, oder? 😊 Versuche es doch einfach mal mit Zitronen. Achte aber darauf, dass die weiße Schicht nicht zu dick ist, damit er nicht bitter wird. Ich würde auf jeden Fall mehr Zucker nehmen. Sag mal Bescheid ob’s geklappt hat.
Liebe Grüße Maren
Barbara Kolditz sagt
So ich hab mich getraut, der Kuchen ist im Ofen. Allerdings hatte ich kein Mandelmehl und habe dieses mit einer Packung Puddingpulver Mandelgeschmack und Kokosmehl (insgesamt 200g) probiert, hab ein Ei mehr dazu gegeben und etwas Selter. Da ich meine Orangen immer in Spanien direkt vom Erzeuger bestelle und sie direkt vom Baum total unbehandelt zu mir kommen bin ich auf der sicheren Seite das sie auch 100% Bio sind. Nun lass ich mich überraschen ob er gelingt. Werde den Guss mit Orangensaft und Puderzucker sowie einem geschlagen Eiweiß machen. Lg. Chaos-Omi
Maren Lubbe sagt
Ooooh, das hört sich spannend an 😄! Berichte doch einmal, ob es so geklappt hat. Um die Orangen beneide ich dich fast ein bisschen 😉. Das ist ein großes Glück solche Verbindungen zu haben.
Liebe Grüße
Maren
Chris sagt
Ich finde das Rezept unwahrscheinlich spannend, vor allem weil ich vor Kurzem einen solchen Kuchen gegessen habe und ihn gerne nachbacken möchte.
Allerdings habe ich eine vielleicht dumme Frage. Bei „Orangen kochen“ denke ich immer daran die Früchte wie z.B. Kartoffeln im Wasser schwimmend zu kochen. Das soll ja wohl nicht sein. Vermutlich einfach Scheiben oder Spalten in einem Topf langsam garen. Liege ich da richtig?
Danke und Gruß,
Chris
Maren Lubbe sagt
Hallo Chris,
Tatsächlich werden die Orangen komplett und im Ganzen gekocht. Nicht durchschneiden! Beim Kaufen darauf achten, dass die Orangen keine zu dicke Schale haben, da das Weiße die Bitterstoffe enthält. Die gekochten Orangen dann pürieren und wie im Rezept angegeben verarbeiten.
Gutes Gelingen und liebe Grüße
Maren
Chris sagt
Hallo Malu,
vielen Dank für die schnelle Antwort. Damit sind meine Fragen geklärt und ich kann loslegen. Bin schon sehr auf das Ergebnis gespannt.
Viele Grüße,
Chris
Karin sagt
Dieses Rezept ist einfach wunderbar!!
Der Kuchen ist wunderbar saftig und schmeckt einfach toll. Danke für dieses Rezept
Ich werde deine Seite jetzt nach weiteren Rezepten durchforsten!! Dankeschön Karin
Maren Lubbe sagt
Dankeschön, liebe Karin!! Ich freue mich sehr über dein Feedback. Ja, dieser Kuchen ist Orange pur, nicht wahr? Fühle dich herzlich willkommen hier bei mir ❤️
Liebe Grüße Maren
Susanne Bulmahn sagt
Hallo Malu, ich habe diesen köstlichen Kuchen jetzt schon zum zweiten Mal gebacken. Er ist wirklich sensationell, besonders, wenn man den geringen Aufwand bedenkt. Da meine Tochter auch zu den bedauernswerten Menschen gehört, die kein Gluten vertragen, bin Ich immer auf der Suche nach glutenfreien Gebäck, das nicht so pappig schmeckt. Ich finde, dass das glutenfreie Mehl nicht immer eine brauchbare Alternative ist. Ich bin sicher, dass sie genauso begeistert von diesem Kuchen ist wie ich.
Maren Lubbe sagt
Hallo Susanne,
das freut mich sehr. Die Tochter meiner Freundin leidet auch unter Zöliakie und daher kann ich dich gut verstehen. Nun hoffe ich, dass der Kuchen deiner Tochter genauso gut schmeckt wie uns.
Ganz liebe Grüße Maren
Lisa sagt
Hallo Maren!
Ich hab den Kuchen gestern gebacken und ihn noch mit ein paar Esslöffeln Orangensaft-Zucker-Wasser-Sirup beträufelt (mit ein paar zusätzlichen Tropfen Orangenblütenwasser… herrlich!!). Einfach göttlich, wie er heute geschmeckt hat, saftig, fruchtig, orangig, kein bisschen bitter. Ich hab die ganzen Orangen allerdings nicht 2 Stunden lang gekocht, sondern das ganze auf zweimal 15 Minuten abgekürzt: also erst 15 Min. kochen, dann das schon ziemlich bittere Wasser abgießen und nochmal frisches Wasser aufkochen und die Orangen darin wieder 15 Min. kochen. Die Schale ist dann kein bisschen mehr bitter, und die Orangen sind weich genug, um sie zerkleinern zu können. Dieses Rezept wird in mein festes Repertoire aufgenommen, viele Dank dafür!
Liebe Grüße, Lisa
Maren Lubbe sagt
Liebe Lisa,
Den Tipp mit der Reduzierung der Kochzeit finde ich genial! Zumal so ja auch einiges an Bitterstoffe entfernt wird. Danke für den Tipp! Auch die Zugabe von Orangenblütenwasser! Super Idee!
Liebe Grüße Maren
Barbara Lederer sagt
Dieser Kuchen ist der Hammer!!!
Habe den Puderzucker durch Birkenzucker und Erythrit ersetzt und als Guss 100% Schokolade mit etwas Tonka-Bohne darauf…
Traum!!!
Vielen Dank
Maren Lubbe sagt
Oh, wie schön!! Mit den Zuckerersatzstoffen kenne ich mich zwar kaum aus, freue mich aber, dass mein Rezept auch damit klappt ☺️.
Vielen Dank für das Feedback und liebe Grüße Maren
Nadine Göbel sagt
Hallo Maren,
ich habe gerade Dein Rezept entdeckt. Wieviele Orangen kochst Du für 250g Mus?
Maren Lubbe sagt
Hallo Nadine,
Das kommt natürlich auf die Größe der Orangen an. Wieg sie doch vorher ab und dann nimmst du sicherheitshalber eine Orange mehr 😉.
Liebe Grüße Maren
Hartfried Furk sagt
Hallo Maren,
danke für das Rezept. Hab es gestern ausprobiert und alle waren begeistert (auch ein Mensch, der eigentlich keinen Orangensaft mag)..
Hab leider nur eine größere Backform (etwa 26cm).. Teigmenge reichte für etwa 2cm dicken Kuchen.
Möchte jetzt gern die doppelte Menge anrühren.
Meine Frage: wieviel länger muss die Backzeit sein? Ich werde es zwar selbst ausprobieren, aber vielleicht hast du ja schon Erfahrung damit und kannst mir eine Zahl durchgeben.
Finde deine Präsentation hier sehr gut und auch Anfängern wie mir ist es auf Anhieb gelungen.
Vielen Dank dafür und weiterhin alles Gute,
herzliche Grüße
Hartfried
Maren Lubbe sagt
Hallo Hartfried,
Etwas höher als 2 cm darf der Kuchen natürlich gerne sein. Ich habe ihn noch nicht mit der doppelten Menge gebacken, sondern nur so wie hier angegeben. Was natürlich sein könnte ist, dass er in der Mitte ein wenig einfällt. Das siehst du bei meinem ja auch ein wenig. Ich würde mich bei der Backzeit auf die Stäbchen Probe verlassen.Ich drücke zur Kontrolle zusätzlich immer einmal vorsichtig auf die Oberfläche. Wenn diese leicht zurückfedert ist der Kuchen gut.
Liebe Grüße Maren
Sabine Wagner sagt
Das Rezept ist ganz wunderbar und lecker!
Ich wüsste aber gerne, ob das wohl auch auf einem Backblech funktioniert. Ich würde die 1 1/2 fache Menge nehmen, aber das Backblech ist la nicht so tief. Dann wird der Kuchen schneller fertig sein. Gibt es da vielleicht schon Erfahrungen?
Der Kuchen soll nämlich in kleineren Stücken auf einem Stehempfang angeboten werden.