Die schier sommerlichen Temperaturen der letzten Woche und die relativ üppig ausgefallene Quittenernte unserer beiden jungen Bäume haben mich dazu inspiriert eine kleine Torte zu backen, die ich bereits seit einem Jahr auf der Nachbackliste habe. Es ist ein kleiner Cheesecake mit all dem Guten, was uns der Herbst an wundervollen Aromen schenkt und was uns dankbar zurück auf den Jahrhundertsommer schauen lässt. Knackig reife Äpfel, aromatische Quitten und der Duft der letzten Rosen.
Fantastisch … nein, Fantastik! So nennt der französische Pâtissier Christophe Michalak seine kleinen Torten, die alle einen ähnlichen Look haben. Torten, wie ein rundes Gemälde, immer ein wenig grafisch, oft mit frischen Früchten der Saison. Mehr ein Dessert als eine Torte, nach unserem (deutschen) Verständnis. Ein Markenzeichen vom Chef Michalak. Googelt mal die Schlagwörter „Fantastik“ und „Michalak“ und ihr werdet ein Feuerwerk dieser typischen kleinen flachen Torten entdecken.
Dies ist übrigens bereits die dritte Fantastik Torte hier auf dem Blog. Meine erste habe ich bereits 2014 gebacken: Eine Maracuja-Ingwer-Zitrus-Fantastik und die zweite, eine meiner Lieblingstorten, eine Erdbeer-Pistazien-Fantastik folgte ein Jahr später.
Und auch diese Fantastik ist wieder ein echter Leckerbissen. Die zarten Farben erinnern mich an Wolken in der Morgendämmerung. Alles an der kleinen Torte entspricht dieser Assoziation. Der Boden zartsandig, die Cheesecake so leicht und cremig, die fruchtig aromatische Apfel-Quittenschicht und als i-Tüpfelchen eine duftende Rosensahne. Einfach himmlisch!
Fantastik Cheesecake Apfel – Quitte
nach Christophe Michalak
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Verwendete Formen: Tortaflex 16 cm ∅*, Springform 20 cm ∅
Am Vortag
Hinweis: Dies sind die Mengenangaben des Originalrezepts! Die Torte wird damit sehr zierlich. Wer es etwas üppiger wünscht muss die Mengen prozentual erhöhen. Bitte die Backzeit entsprechend anpassen!
Boden
- 50 g weiche Butter
- 16 g Puderzucker
- 1 g Salz
- 45 g Mehl
- 8 g Stärkemehl
- Abrieb einer ¼ Zitrone
- 45 g weiße Kuvertüre
Den Backofen auf 160 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. Die Butter mit dem Puderzucker vermengen, dann die restlichen Zutaten hinzufügen, kurz verkneten und den Teig auf einem mit Backpapier oder -matte ausgelegtem Blech knapp 1 cm dick ausrollen. Ca. 20 Minuten goldbraun backen. Auskühlen lassen. – Die Kuvertüre schmelzen. Den gebackenen Teig in einer Küuchenmaschine pulversieren und mit der geschmolzenen Kuvertüre vermengen. Diese Masse in eine mit Backpapier ausgelegte Springform verteilen und festdrücken.
Cheesecakemasse
- 65 g flüssige Sahne
- 80 g weiße Kuvertüre, gehackt
- 40 g Zucker
- 1 Ei Gr. M
- 130 g Doppelrahm Frischkäse
- 130 g Frischkäse 0,2 % → ich habe insgesamt 260 g Doppelrahm Frischkäse verwendet!
Den Backofen auf 120 Grad Ober-/ Unterhitze vorheizen. – Die Sahne aufkochen und über die Kuvertüre gießen. Glattrühren und die restlichen Zutaten hinzufügen. Zu einer glatten Cheesecakemasse verrühren und diese auf den vorbereiteten Boden geben. Bei 120 Grad 20- 25 Minuten backen. Der Cheesecake darf noch in der Mitte „wackeln“! Zunächst bei Raumtemperatur abkühlen lassen, danach über Nacht in den Kühlschrank stellen.
Apfel-Quittenscheibe
- 60 g Apfelwürfelchen, 0,5 cm Kantenlänge
- 50 g Wasser
- 100 g Quittenpüree
- 50 g brauner Zucker
- 1,8 g Pektin NH¹
Für das Quittenpüree habe ich die frischen Quitten, geputzt und geschält, in einem geschlossenen Topf, mit etwas Zitronensaft beträufelt, mürbe gekocht und anschließend püriert. – Die Apfelwürfelchen im Backofen oder der Microwelle ganz kurz angaren. Sie dürfen aber nicht zerfallen!! Wasser und Quittenpüree in einem Topf erwärmen. Zucker und Pektin NH vermischen und in die warme Fruchtmasse rühren. 2-3 Minuten kochen lassen. – Die Apfelwürfelchen in der Tortaflex Form verteilen und das Quittenkompott vorsichtig darüber verteilen (Luftblasen vermeiden). Abgedeckt über Nacht einfrieren.
Rosensahne (Hier habe ich bereits eine erhöhte Menge angegeben, da die Sahne sonst nicht gereicht hätte!)
- 150 g flüssige Sahne
- 14 g Glucosesirup (ich habe Honig verwendet)
- 30 g weiße Kuvertüre, fein gehackt
- Rosenwasser¹
- rosa Lebensmittelfarbe
Ein Drittel der Sahne zusammen mit dem Sirup/Honig aufkochen (ich habe bereits hier die Lebensmittelfarbe hinzugefügt. Alternativ könnte man auch etwas Hibiskus mitkochen, um eine rosa Farbe zu erhalten) . Die heiße Sahne die gehackte Kuvertüre geben, verrühren und dann die restliche Sahne dazugeben. Nach Geschmack mit Rosenwasser abschmecken. Die Sahne gut bagedeckt über nacht in den Kühlschrank stellen.
Am nächsten Tag
Transparenter Guss
- 100 g Wasser
- 150 g Zucker
- 1 El. Zitronensaft
- 4 Blätter Gelatine
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Das Wasser mit dem Zucker aufkochen bis dieser sich gelöst hat. Den Zitronensaft hinzufügen und die gut ausgedrückte Gelatine in dem Sirup auflösen. Wenn die Glasur 32 Grad erreicht hat, durch ein feines Sieb gießen. Sie ist nun bereit zum Gießen.
Fertigstellung
Den Cheesecake aus der Form lösen und auf einen Teller setzen. –
Eine kleine Schüssel o. ä. auf eine flache Schale stellen, die überfließenden Guss aufnehmen kann.Die gefrorene Apfel-Quittenscheibe aus der Form lösen, auf die Schüssel legen und gleichmäßig mit der lauwarmen Glasur übergießen. Tropfen am unteren Rand vorsichtig entfernen und dann die Fruchtscheibe in die Mitte des Cheesecakes legen.
Die Rosensahne mit dem Mixgerät steif schlagen, in eine Spritztüte mit 10 mm Rundtülle füllen und Tupfen rund um die Apfel-Quittenscheibe spritzen. Die Torte mit feinen Spalten von einem Granny Smith Apfel dekorieren. Damit diese nicht braun werden ggf. mit etwas Zitronensaft benetzen. Etwas Blattgold und ein rosa Röschen machen den Look perfekt 🙂 . – Die kleine Torte kann nach dem Auftauen der Apfel-Quittenschicht sogleich serviert werden, hält sich aber auch noch 1-2 Tage im Kühlschrank.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Und obwohl ich ja um die Ausmaße so einer Fantastik Torte weiß, war ich unsicher, ob sie (euch) nicht zu flach ist. Wir Deutschen sind es ja deutlich üppiger gewohnt. Natürlich könnt ihr daher das Rezept einfach verdoppeln und erhaltet damit ein etwas „deutscheres“ Format. Doch ehrlich gesagt, hat uns nichts gefehlt. Die Aromen sind so wunderbar ausbalanciert, dass wir sie perfekt fanden. Selbst mein Mann, der ja bekanntermaßen kein großer Tortenesser ist, hat mehrere kleine Stückchen geordert 🙂 .
Diese Woche steht bei uns im Zeichen der Familie, da sich die Geburtstage häufen. Und so freue ich mich auf unsere Kinder und auf frohe und lebhafte Stunden im Familienkreis.
Euch allen wünsche ich einen schönen Sonntag und eine gute neue Woche!
Herzlichst eure MaLu ♥♥♥
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Eva sagt
Klein und fein, Maren 🙂 ! Genuss muss nicht immer üppig sein! Die Kombination hört sich wundervoll an und diese flachen Torten sind ganz etwas Besonderes. Sehr spannend, wie diese Torten aufgebaut werden. Das habe ich noch nirgends gesehen, nur auf deinem Blog!
Ich habe mir heute übrigens ein Patisserie-Buch gekauft, eines für Anfänger 🙂 . Mal sehen, ob ich mich da wirklich drüber traue!
Liebe Grüße aus einem immer noch warmen Wels
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Du weißt ja, ich liebe Experimente. Als ich die Zutatenmengen gelesen habe, war ich versucht, sie zu einen höheren Cheesecake umzuwandeln. Inzwischen bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe, denn der Geschmack ist sehr ausgeglichen und ehrlich gesagt, mag ich kleine Tortenstücke viel lieber.
Du hast Dir ein Pâtisseriebuch gekauft? Welches? Ich bin schon sehr gespannt was du daraus zubereiten wirst.
Liebe Grüße Maren
Simona sagt
Looks Fantastik! 🙂 <3
Maren Lubbe sagt
Thank you, dear Simona! ❤️
Gertrud sagt
Liebe Maren,
mir scheint, du kannst meine Gedanken lesen 🙂 Ich habe unlängst einmal eine Tarte gesehen mit genau so einer „Apfelscheibe“ oben auf. Ich dachte mir, das muss ich demnächst auch mal machen. Leider hab ich immer
zuviel im Kopf, was ich Ausprobieren möchte und zudem hätte ich noch nach einem geeigneten Rezept suchen
müssen. Et voilá – hier ist es. Ich danke dir :-)). Manchmal ist es gut, nicht alles gleich zu machen.
Obwohl mir schon bei der Ansicht das Wasser im Mund zusammenläuft, wird es noch etwas dauern, bis ich sie
nachbacken kann. Meine lieben Verwandten haben mich die nächste Zeit wieder sehr eingedeckt mit Wunsch-
torten und-törtchen 😉
Ich wünsche dir noch einen schönen Herbst und liebe Grüße aus Österreich.
Gertrud
Maren Lubbe sagt
Liebe Gertrud,
Das ist ja wirklich ein Zufall! Ich freue mich, dass ich dich immer noch inspirieren kann, obwohl du doch selber so wunderschöne Torten herstellst.
Ich freue mich jedesmal wenn ich wieder eine deiner Kreationen auf Instagram entdecke. Vielleicht ja auch bald diese Fantastik Torte? 😉😘
Liebe Grüße Maren
Marianne sagt
Liebste Maren,
noch ein Meisterstück!!!! Es sieht sooo schön aus…. und die Farben so harmonisch…. Ich bin so gespannt auf den Geschmack, denn ich habe relativ selten Quitten verwendet…meistens sie nur so pur gegessen…. Ich hatte schon lange eine von deiner anfänglichen Torten im Visier, bin jedoch nie dazu gekommen. Man muss sagen, die Quitten fliegen mir nicht wirklich über den Weg…Man müsste gezielt in einer großen Laden gehen um sie zu bekommen…
Nächste Woche habe ich Urlaub, mal schauen ob ich dazu komme sie zu besorgen und die Torte, besser gesagt Tarte zu backen… denn Lust hätte ich schon…. Gerade diese feine französische Art mag ich sehr….Es muss nicht immer ein fettes , großes Stück sein….Ein feines Stückt tut es auch,…vor allem wenn man viele davon isst….Hihihi-….
Eine Frage habe ich noch: muss dieser Pektin sein, oder kann man einfach Gelatine nehmen??? denn Pektin müsste ich auch wieder bestellen…
Ich wünsche dir noch einen schönen Abend…gemütlich auf Couch…. :-)))
Marianne
Maren Lubbe sagt
Liebe Marianne,
Ich habe lange gejammert, bis ich endlich meinen Quittenbaum im Garten bekommen habe 😄. Jetzt kann ich endlich aus dem vollen schöpfen. Aber viele braucht man für diese Minitorte ja nicht.
Das mit dem Pektin NH ist hier in Deutschland wirklich ein Problem. Ich habe mich hier an dem Originalrezept orientiert und es eingesetzt. Ich kann es dir wirklich nicht sagen, Marianne, aber ich denke du könntest es in diesem Fall auch mit Gelatine versuchen . Leider kann ich dir keine Garantie geben. Ich würde es mit 1 ½ – 2 Blättern versuchen.
Liebste Grüße Maren ❤️
Anna Schillinger sagt
Einfach -Fantastisch- und für zwei Personen die richtige Menge, mmmmmmh . Das Beste aber ist wie immer die
Genaue Anleitung da kann nichts schief gehen. Danke Malu.
Maren Lubbe sagt
Vielen, vielen Dank, liebe Anna! Ich freue mich total über dein Kompliment ❤️
U.Gröss sagt
Hallo Maren,
durch was kann ich das Pektin NH ersetzen?
Deine Anregungen/Torten sind einfach super.
Danke
Maren Lubbe sagt
Ich habe mich an das Originalrezept gehalten und Pektin NH verwendet. Ich habe es anders noch nicht ausprobiert, könnte mir aber vorstellen, dass es auch mit 1 ½ bis 2 Blättern Gelatine gelingen könnte.
Liebe Grüße Maren
Marianne sagt
Liebe Maren,
auch wenn die Vorbereitung etwas aufwendig ( für Eilige !!!) ist, das Ergebnis lohnt sich für alle Fälle !!!! Ich kann ja nur jeden empfehlen sie nach zu backen … Sie ist in der Tat nicht groß, aber um so feiner und eleganter in Geschmack!!!! Ich bin hin und weg! Obwohl ich mich frage, ob ich je was anderes gesagt habe bei meine Nachbackversuche….Denn jedes Rezept ist ein Unikat in sich !!! :-)) :-)))
Und übrigens, danke für den Tipp. Statt Pektin, habe ich 2 Blätter Gelatine verwendet und es hat super funktioniert. Ich weiß nur nicht , ob ich mit Pektin eine schönere Farbe erzielt hätte….Deine Torte hat einen schönen gelben Stich im Vergleich mit meiner…
Liebe Grüße und eine herzliche Umarmung,
Marianne