Noch ist Rhabarber Saison und so gibt es noch schnell noch ein Rezept für eine Tarte, die nicht allzu aufwendig ist, dafür aber mit sinnlichen Reizen nicht geizt 😉 .
Mal wieder ein Rezept aus dem Buch Gateaux*, wovon ich euch schon ein paar Mal erzählt und daraus nachgebacken habe. 😉 Ich stehe ja total auf Baiser! Schon als Kind mochte ich diese Baisertörtchen vom Bäcker, mit Früchten gefüllt. Wobei mir die Früchte meist nicht so wichtig waren. Ich liebte es, das trockene Baiser einfach nur so zu naschen. Ich war wohl schon immer eine Zuckerschnute, seufz 😀 !
Das Baiser hier auf der Tarte ist aber überbacken und zart. Und auch in diesem „Aggregatzustand“ kann ich ihm nicht widerstehen. Zudem wird noch etwas Orangenschale integriert, was ich als Kombi zum Rhabarber sehr spannend fand. Bei meiner Tarte haben sich zusätzlich, anders als beim Originalrezept, noch ein paar Erdbeeren eingeschmuggelt, weil mein Gartenrhabarber noch nicht so freigiebig war.
Tatsächlich fehlte aber nicht viel, dass es diese Rhabarber-Erdbeer Flan Tarte beinahe nicht auf den Blog geschafft hätte. Wären da nicht meine „Mitesser“ und „Probierer“ gewesen, die vehement dafür gestimmt haben! 😀 Der Grund war, dass ich nicht ganz zufrieden war. Mir war der Boden einfach nicht knusprig genug! An den Rändern schon, aber in der Mitte … 🙁 . Im Nachhinein hätte ich ihn besser vorbacken sollen … oder eine andere Form verwenden sollen. So ein Flan ist ja eine Art Pudding, der im Backofen stockt. Da ist die Saftigkeit in Kombination mit Rhabarber natürlich gegeben und erwünscht. Das ist auch perfekt und superschmackhaft gelungen. Nur für meinen Geschmack hätte der Teig eben … ihr wisst schon 😉 . Vielleicht bin ich auch zu perfektionistisch.
Unbestritten und einig war ich mit meinen Verkostern, dass die Tarte unheimlich lecker ist und die Orangennote einfach toll passt.
Rhabarber-Erdbeer Flan Tarte mit Orangenbaiser
C. Felder & C. Lesecq
Zutaten für eine quadratische Form 20×20 cm oder einen entsprechenden Tartering (siehe Hinweis)
Mürbeteig
- 90 g weiche Butter
- 1 g Salz (die 3 g vom Originalrez. waren mir zu viel)
- 30 g Zucker
- 150 g Mehl
- etwas Vanille
- 30 g Wasser
- 10 g verquirltes Ei
Alle Zutaten, bis auf Wasser und Ei zwischen den Händen verreiben. Das Wasser und das Ei sachte einarbeiten. Den Teig in Frischhaltefolie verpackt für 2 Stunden in den Kühlschrank legen.
Die Form fetten. Den Teig auf einer bemehlten Fläche 3-4 mm dick aurrollen und den Boden der Form damit auslegen. Aus dem Teigrest Rollen formen und einen kleinen, ca. 1-2 cm hohen Rand daraus formen. Damit die Kanten schön gerade werden schneide ich sie immer noch einmal rundherum mit einem kleinen Rollmesser gerade. Die Form kurz in den Kühlschrank stellen, während das Obst vorbereitet wird. Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze aufheizen.
Hinweis: Für meinen Geschmack hätte der Boden am Ende knuspriger sein können. Ich würde ihn beim nächsten Mal entweder in einem Tartering* auf einer speziellen Backmatte* für knuspriges Gebäck backen oder ihn alternativ einfach 10 Minuten vorbacken.
- 200 g Rhabarber, geputzt und in ca. ½ -1 cm Scheiben geschnitten
- 100 g Erdbeeren, geviertelt (Im Originalrezept wird ausschließlich Rhabarber verwendet! )
- 30 g Semmelbrösel
- 30 g gemahlene Mandeln
Semmelbrösel und gemahlenen Mandeln vermengen und die Tarte damit ausstreuen. Die Rhabarberstückchen und ggf. die Erdbeeren darauf verteilen.
Flan
- 125 g Vollmilch
- 125 g Sahne
- 10 g Stärkemehl
- 15 g Mehl
- 35 g Zucker
- 1 Eigelb
- 2 Teel. Orangenlikör (z.B. Cointreau)
Alle Zutaten in einer Schüssel mit einem Schneebesen verrühren und die Rhabarberstücke damit übergießen. Die Tarte ca. 35 Minuten bei 180 Grad backen. Aus dem Ofen nehmen und die Temperatur auf 200 Grad erhöhen.
Orangenbaiser
- 100 g Eiweiß
- 130 g Zucker
- Schalenabrieb einer ½ Bio Orange
- Puderzucker zum Übersieben
Die Schale der Bio Orange fein abreiben. Das Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker, sowie den Orangenabrieb (ein bisschen für die Deko zurückbehalten!) hinzufügen, bis der Eischnee schön fest ist. Die Eischneemasse in einen Spritzbeutel mit St. Honoré Tülle* füllen und wie auf dem Foto auf die Tarte dressieren. Die Tarte noch einmal bei 200 Grad Ober-/Unterhitze ca. 7-8 Minuten überbacken. Vor dem Servieren mit Puderzucker besieben und mit den restlichen Orangenzesten bestreuen.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
So eine Tarte mit Baiser schmeckt natürlich am selben Tag am besten. Und ich rate euch, wie gesagt, an den Boden einige Minuten vorzubacken. Dann müsste sie perfekt werden 🙂 . Zumindest nach meinem Geschmack. Unsere Freunde dagegen fanden sie so wie sie war gerade lecker. Geschmackssache, halt 😉.
Wie macht ihr es eigentlich? Friert ihr euch einen Rhabarbervorrat ein? Oder genießt ihr ihn nur wenn er Saison hat? Ich stelle immer fest, dass ich wenn ich Pflaumen oder Rhabarber einfriere, oft doch keine Kuchen außerhalb der jeweiligen Saison damit backe, sondern höchstens Desserts damit zubereite. Ist das bei euch anders? Backt ihr problemlos im November Rhabarber- und im Mai Pflaumenkuchen??
Wie auch immer, genießen wir jetzt die Leckereien, die uns jetzt frisch auf dem Markt angeboten werden. So sind sie am schmackhaftesten und gesündesten.
Ich wünsche euch ein wunderschönes Wochenende und einen liebevollen Muttertag!
Herzlichst Eure Maren ♥♥♥
ichmussbacken sagt
Liebe Maren,
die Kombination von Rhabarber und Orange klingt köstlich. Die Tarte sieht wieder einmal umwerfend aus! Ich glaube, du bist (ähm, hüstel, wir sind) vielleicht wirklich schon zu perfektionistisch 😉 – diese Tarte gehört auf jeden Fall auf den Blog! Der Rhabarber mit Guss ist ja sehr saftig, da würde vielleicht nicht einmal Vorbacken helfen. Müsste man probieren!
Und zum Einfrieren: Ich nehme mir immer vor, mit meinem eingefrorenen Obst zu backen, backe dann aber doch lieber „nach Jahreszeit“. Allerdings war meine Marillen-Crostata im Jänner so ein Hit, dass ich heuer sicher wieder mehr einfriere. Gerade im Winter schmeckt ein Obstkuchen herrlich 🙂 !
Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
ich denke dann ja auch immer, dass ich mich im Winter darüber freuen werde einen Pflaumenkuchen aus dem Ofen zu holen. Vielleicht liegt es aber auch am Blog. Da käme es manchem Leser wohl auch seltsam vor, im September Rhabarberrezepte serviert zu bekommen 😀 ! Irgendwie ist man ja auch immer auf der Suche nach etwas Neuem.
Ganz liebe Grüße Maren
Gabi sagt
Wieder mal eine köstliche Versuchung!! Die meisten deiner Köstlichkeiten werden von mir nicht nachgebacken, da wir eher eine Rührkuchen/Käsekuchen-Familie sind, aber ich erfreue mich immer an deinen tollen Bildern und lese deine Rezepte unglaublich gerne.
Ich verwende das Obst nur zur entsprechenden Jahreszeit. Lediglich der Überschuss aus dem Garten wird schon einmal eingefroren und dann später zu Konfitüre verarbeitet.
Liebe Grüße
Gabi
Maren Lubbe sagt
Auch wenn es mich natürlich ein wenig traurig stimmt, dass du die meisten Kuchen nicht nachgbackst, so freue ich mich umso mehr über deine lieben Worte, Gabi <3 ! Vielen Dank!! (Ein paar Rühr- und Käsekuchenrezepte gibt`s hier ja auch 😉 . )
Ja, dann geht's dir ja ähnlich wie mir. Ich werde wohl nur noch Früchte wie Erdbeeren und Himbeeren einfrieren und den Rest dann genießen wenn er Saison hat.
Liebe Grüße Maren
Fräulein Cupcake sagt
Die Tarte sieht ja großartig aus – und mit Baiser ist alles irgendwie noch viel besser 🙂 Lieben Gruß, Marlene
Maren Lubbe sagt
Da gebe ich dir absolut recht, Marlene! Dann bist du ja auch eine Baiserliebhaberin, was 😉 ?
Liebe Grüße Maren
Taniya sagt
Der Kuchen sieht nicht nur klasse aus, er schmeckt auch hervorragend! Das Dressieren mit dem Baiser ist mir leider nicht so gut gelungen, aber der Kuchen kam trotzdem sehr gut an.
Maren Lubbe sagt
Das freut mich, liebe Taniya! Die Optik ist doch immer zweitrangig 😘.