Es ist unübersehbar, ich bin im Erdbeerrausch 😀 ! Ich kann mich nur wiederholen: Ich liebe diese roten Früchtchen einfach! Vielleicht liegt es daran, dass die Zeit der frischen, sonnengereiften Beeren bei uns so kurz ist. Jedenfalls möchte ich sie ausnutzen und so viele Erdbeeren wie möglich naschen und verarbeiten.
Heute habe ich eine Torte für euch, die zur Hälfte eine Tarte ist. Der Mürbeteigboden spricht schon mal dafür 😉 . Er ist gefüllt mit einer leckeren Mandelcrememasse, genannt Frangipane, in der sich schon mal die erste Portion Erdbeeren dieser Torte versteckt haben.
Und dann geht die Tarte in eine Torte über 😉 . Denn auf der Frangipane thront sowohl eine Pfirsichmousse, als auch eine leckere Erdbeerpüreeschicht. Klingt das gut? Die Erdbeerhälften, tanzten vor Glück jedenfalls Ringelreigen um diese feine Creme 😀 . Nun sollten alle doch glücklich sein …
… nur mich störte eine Kleinigkeit. Ich hätte mir ehrlich gesagt gewünscht, dass die Pfirsichcreme ein klein wenig deutlicher nach Pfirsich geschmeckt hätte. Versteht mich nicht falsch, sie ist total lecker, mit einem Hauch Rosenwasser, welches perfekt zum Pfirsicharoma passt, aber ein klein wenig „pfirsicher“ wäre toll gewesen … vielleicht hätten sie reifer sein müssen … ja, ja, ich hör‘ schon auf zu nörgeln 😀 !
Erdbeer-Pfirsichtorte mit saftigem Mandelboden
Zutaten für eine Torte mit 22 cm Ø
Erdbeerschicht
Springform oder Tortenring* mit 18 cm Ø
- 270 g Erdbeeren, geputzt
- 30 g Zucker
- 1 El Zitronensaft
- 4 Bl. Gelatine
Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen lassen. Einen Tortenring von unten mit Frischhaltefolie bespannen oder den Springformboden mit Folie auslegen. Wenn vorhanden mit Tortenrandfolie* auskleiden, das erleichtert später das Entnehmen aus der Form und lässt den Rand schön glatt werden. – Erdbeeren, Zucker und Zitronensaft mit einem Stabmixer o.ä. pürieren. (-> 20 g des Erdbeerpürees für die spätere Marmorierung abfüllen und beiseite stellen! ) Die eingeweichte Gelatine in einem kleinen Topf auf milder Hitze auflösen und nach und nach mit dem Erdbeerpüree verrühren. Dieses anschließend in die vorbereitete Form gießen und in den Gefrierschrank stellen (gerade!) bis die Oberfläche der Erdbeerschicht angefroren ist (ca. ½-1 Std.). Dann die Pfirsichmousse zubereiten.
Pfirsichmousse
- 220 g Pfirsichpüree, von reifen Pfirsichen
- 40 g Zucker (je nach Süße der Pfirsiche)
- 2-3 Teel. Rosenwasser
- 4 Bl. Gelatine
- 200 g Schlagsahne
- 20 g Zucker
Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Für das Pfirsichpüree die Haut der reifen Pfirsiche abziehen (ggf. kurz überbrühen) und das Pfirsichfruchtfleisch zusammen mit dem Zucker und dem Rosenwasser pürieren. Ein Drittel des Pürees in einem kleinen Topf erwärmen und die Gelatine darin auflösen. Mit dem restlichen Pfirsichpüree verrühren. Die Sahne mit dem Zucker cremig schlagen und unter das Pfirsichpüree ziehen. Die Pfirsichmousse auf die angefrorenen Erdbeerpüreeschicht gießen und glattstreichen. Mit dem beiseite gestelltem Erdbeerpüree Kleckse auf die Oberfläche tropfen und mit einem Schaschlickspieß marmorieren. Die Form mit Folie abdecken und am besten über Nacht einfrieren.
Mürbeteig (C. Felder)
Ich habe so einen Tartering* 22 cm und eine Airmat* verwendet, eine entsprechende Tarteform geht aber auch!
- 80 g Puderzucker
- 120 g weiche Butter
- 25 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Salz
- etwas Vanille
- 1 Ei Gr. M
- 200 g Mehl
Puderzucker und Butter cremig rühren, Mandeln, Salz, Vanille und Mehl hinzufügen und zusammen mit dem Ei zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig zu einem Ziegel formen, in Frischhaltefolie wickeln und 1-2 Stunden in den Kühlschrank legen. – Anschließend den Backofen auf 180 Grad Ober-/ Unterhitze aufheizen. Den Teig 3 mm dick ausrollen und die Form bzw. den Ring damit auslegen. Die Kanten sauber abschneiden und den Boden mit einer Gabel mehrfach einstechen. 15 min. vorbacken. In der Zwischenzeit Erdbeeren und Frangipane vorbereiten. – Es bleibt noch Teig übrig, der entweder eingefroren und/oder z.B. für Tartelettes oder Kekse verwendet werden kann.
Frangipanefüllung (C.Felder)
- 70 g weiche Butter
- 70 g gemahlene Mandeln
- 70 g Zucker
- 1 Ei
- 1 Essl. braunen Rum
- 150 g Erdbeeren, halbiert
Butter, Zucker, Mandeln und Ei kräftig miteinander verschlagen, so dass eine luftige Creme entseht. Den Rum unterrühren und die Frangipane auf dem vorbereiteten, leicht abgekühlten Mürbeteigboden verstreichen. Die halbierten Erdbeeren in die Creme drücken und verteilen. Die Tarte weitere 35 Minuten bei 180 Grad fertig backen und anschließend komplett abkühlen lassen.
Fertigstellung
- ca. 300 g möglichst gleich große frische Erdbeeren
- einige Minzeblättchen
- 1-2 El Erdbeermarmelade
Die Erdbeeren putzen und halbieren. Den Tortenboden dünn mit Marmelade bestreichen. Die eingefrorene Pfirsich-Erdbeerschicht vorsichtig aus der Form befreien und mittig auf den Kuchenboden platzieren. Die halbierten Erdbeeren rundherum legen. Ggf. mit etwas Marmelade „ankleben“. Zwischen jede Erdbeere ein Minzblatt stecken. Die Torte auftauen lassen. Bei Zimmertemperatur ca. 2-3 Std., im Kühlschrank entsprechend länger. Sie kann am selben Tag serviert werden, schmeckt köstlich und ist optisch am schönsten. Am nächsten Tag ist sie dann herrlich durchgezogen und der Mürbeteig bleibt trotzdem recht knusprig. Die Oberfläche der Creme sieht allerdings am ersten Tag am schönsten aus, finde ich 😉 .
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Achtet also unbedingt auf saftige reife Pfirsiche, damit das Aroma in der Creme eingefangen wird! Ich könnte mir vorstellen, dass diese auch mit aromatischen Aprikosen gut schmeckt. Hm, … müsste ich mal ausprobieren … 😉 .
Wie ich bereits letzte Woche berichtete, besuchten wir Samstag die Eröffnung der NordArt, Nordeuropas größte moderne Kunstausstellung. In einer alten Gießerei und in stillgelegten Fabrikhallen bekommen zahlreiche Künstler die Möglichkeit ihre absolut erstaunlichen und z. T. überwältigende Werke auszustellen. Im angeschlossenen idyllischen Park lässt sich flanieren und weiter staunen. Ich kann es jedem von euch, der sich auch nur ansatzweise für Kunst erwärmen kann, nur ans Herz legen, sich das einmal anzuschauen! Wir verlebten einen traumhaften Eröffnungsabend und werden die Ausstellung sicher noch einmal besuchen. Hat zwar nichts mit Backen zu tun, aber vielleicht freut sich jemand, der jetzt im Sommer unser schönes Schleswig-Holstein besucht, über diesen kleinen Tipp 🙂 . Ein kleines Café dort bietet übrigens auch (selbstgebackenen ?) Kuchen an. Vielleicht laufen wir uns sogar dort mal über den Weg? 😉
Und auch an diesem Wochenende ist wieder Kultur bei uns angesagt. Der Chor, in dem mein Mann singt, hat 175jähriges Jubiläum und gibt ein tolles Konzert. Klar, dass ich da natürlich (möglichst) in der ersten Reihe sitze 🙂 . Ist doch schön, wenn jeder (s)ein Hobby hat, nicht wahr?
Ein wunderschönes Wochenende wünscht euch
Eure Maren ♥♥♥
Gabriele sagt
Und ob das gut klingt! Schon wieder verwöhnst Du uns mit einem lieblich anzusehenden Törtchen mit Komponenten die hervorragend aufeinander abgestimmt sind.
Es hört sich nicht nur lecker an, es sieht auch bezaubernd aus. Die Farben harmonieren wundervoll. Ich werde es auf jeden Fall mal nachbacken, aber mit Aprikosen. Vielen Dank, liebe Maren und noch ein schönes Wochenende.
Maren Lubbe sagt
Hallo liebe Gabriele,
Vielen Dank! ❤️ Das mit den Aprikosen ist eine gute Idee! Ich wollte diese Woche auch etwas damit backen. Habe welche gekauft und püriert … und weggeschmissen 😔. Sie hatten üüüberhaupt kein Aroma! So ärgerlich! Achte also unbedingt darauf, dass sie schön reif sind und berichte mal, wie es geschmeckt hat.
Liebste Grüße Maren
Gabriele sagt
Die beste Erfahrung habe ich immer mit ungarischen Aprikosen oder mit den französischen Red Flash gemacht. Diese sind sehr aromatisch. Die gibt es allerdings erst im Juli. Liebe Grüsse, Gabriele
Jessi sagt
Hallo,
dieses Törtchen sieht einfach wunderbar aus, möchte ich unbedingt ausprobieren. Habe dazu auch ein paar Fragen (hoffe das ist okay).
Kann ich dafür eigentlich auch Dosen Pfirsiche verwenden? Backst du den Boden immer in der Mitte des Ofens oder im unteren Drittel? Und ist es notwendig etwas vom Pfirsichpüree zu erwärmen, beim Erdbeerpüree wird ja auch nur die Gelatine erwärmt?
Die Cremes nur in den Kühlschrank stellen, wird nicht ausreichen, oder?
Ich hoffe ich erschlage dich nicht mit den Fragen. Vielen lieben Dank das du die Rezepte mit uns teilst 🙂
Viele Grüße
Jessi
Maren Lubbe sagt
Hallo Jessi,
Schön, dass du planst die Torte nachzubacken und klar ist das in Ordnung Fragen zu stellen 😉.
Ich denke schon, dass du das Pfirsichpüree mit Dosenpfirsichen zubereiten kannst und du kannst die Gelatine auch, genau wie beim Erdbeerpüree, in einem Topf auflösen und nach und nach mit dem Pfirsichpüree verrühren. Das ist egal. Ich habe den Boden auf mittlerer Schiene gebacken. Aber ich habe, wie gesagt, auch einen Ring mit Airmat verwendet, die die Hitze von unten gut durchlassen und verteilen. Es ist immer schwer, da sichere Aussagen zu machen, weil ich immer wieder feststelle, wie unterschiedlich Öfen und Formen backen. Da heißt es wirklich Ausprobieren und Erfahrungen mit dem eigenen Ofen sammeln.
Ich drück die Daumen für deine Torte.
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren, die Torte sieht mit den unterschiedlichen Größen von Boden und Mousse sehr spannend aus, tolle Idee 🙂 !
Pfirsiche finde ich schwierig zu verarbeiten. Frisch und reif sind sie sehr aromatisch, in Kuchen und in Marmelade kommt der Geschmack aber oft nicht so intensiv wie gewünscht zur Geltung. Vielleicht liegt es an der Sorte oder der Reife? Wir müssen wohl weiterbacken und -probieren 😉 !
Liebe Grüße und genieße das Konzert!
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Ich habe seit dieser Torte gehörigen Respekt vor der Verarbeitung von frischen Pfirsichen bekommen. Ich glaube, ich besorge mir lieber fertiges Pfirsichpüree von Ponthier. Das ist immer von tiptop Qualität und schön aromatisch. Außerdem spart man sich das Abpellen der Schale 😉 .
–
Ist bei euch auch so doofes Wetter?
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Pfirsiche sind Diven 😉 ! Die Idee mit dem Pfirsichpüree macht Sinn, da weiß man, was man bekommt.
Das Wetter hier ist wechselhaft. Von Sonne bis Regen alles dabei. Aber nach der Hitze in den letzten Wochen machen mir die kühleren Tage nichts aus!
Marianne sagt
Liebe Maren,
bitte mach so weiter mit deinem Erdbeerrausch, es kommen nur tolle und interessante Rezepten zustande! Ich liebe diese Früchten auch abgöttisch und kann mich nie an sie satt essen….und dann in so spektakulären Torten wie deine kann man eh nicht widerstehen…….
Der Frangipane kenne ich von deiner berühmten Pistazien-Erdbeeren Torte…damit hast du mich schon gleich überzeugt!!! Und nicht nur mich, sondern jeden der sie probiert hatte… Auch in dieser neuen Rezept muss es passen…. auch wenn die Pfirsiche selbst etwas von der Show verlieren… Sie sind einfach nicht so stark im Geschmack! Ich esse sie gerne gefüllt und kurz gebacken mit einer Amarettinifüllung, nach italienischer Art…Da sind sie köstlich!!! Wenn du es probieren möchtest, schreibe ich dir gerne das Rezept, du kannst sie sicherlich dann noch verbessern!!!
Die Kunstausstellung über die du schreibst hätte ich bestimmt gerne gesehen…Ich selbst male in Öl….Vielleicht nächstes Mal??? Ist es immer Mitte Juni?? Und wo??
Es wäre schön dann einen Kaffee mit dir zu trinken…
Viel Spaß bei der Choraufführung….Du bist ja direkt beim ARD!! :-)))
Herzlichsten Grüße,
Marianne
Maren Lubbe sagt
Hallo liebste Marianne,
ich nasche immer noch jeden Tag Erdbeeren. Kann nicht genug davon bekommen, doch allmählich merkt man, dass sich ihr Zeit dem Ende entgegen neigt.
Die Frangipanefüllung ist lecker, nicht wahr! Hier ja noch mit Erdbeeren kombiniert, was sie noch saftiger macht.
Die NordArt kann ich dir/euch wirklich ans Herz legen, wenn ihr Interesse an moderner Kunst habt. Man muss wirklich kein Fachmann sein, um fasziniert von vielen Stücken zu sein. Ich würde mich riesig freuen, wenn wir uns nächstes Jahr vielleicht dort mal träfen.
Ganz liebe Grüße und ein erholsames Wochenende
Maren
monikasbeautifulhome sagt
Erbeeren schmecken einfach in jeder Form gut.
Liebe Gruesse
Moika
Maren Lubbe sagt
Da bin ich ganz deiner Meinung, Monika 🙂 !
Eva sagt
Es geht definitiv nichts über frische vollreife Erdbeeren. Ich schwelge auch gerade. Und deine Tarte ist direkt mal vorgemerkt, sieht (wie Immer) fantastisch aus!
Liebe Grüße,
Eva
Maren Lubbe sagt
Vielen Dank, liebe Eva!
Ich hoffe, die Erdbeeren nehmen den vielen Regen nicht allzu übel.
Liebe Grüße und schönes Wochenende
Maren