Im Moment kann ich mich gar nicht entscheiden nach welchen Früchten ich zuerst greifen soll. Auf dem Markt leuchten alle Sorten von Beeren mit Kirschen, Pfirsichen und Aprikosen um die Wette. Auf zwei Sorten der Saison fiel diesmal meine Wahl: Aprikosen und rote Johannisbeeren ♥.
Die Säure der Johannisbeeren kombiniert mit der süßen Milde der Aprikosen – das schien mir eine schöne Liason zu werden. Doch so ganz allein wollte ich die beiden nicht ins Törtchen lassen 😉 – etwas Spannendes sollte sie verbinden. Die Antwort war leicht: Lavendel! Der wächst bei uns vor dem Haus wie Unkraut. Wirklich, aus allen Ritzen sprießt er und wird jedes Jahr mehr. Nicht dass ich mich darüber beschwere! Ganz im Gegenteil, er ist wunderschön und nun durfte er sogar mit seinem duftigen Aroma diese wunderbaren Aprikosentörtchen krönen.
Einige von euch mögen unsicher sein Lavendel ins Essen zu geben. Zugegeben ich war es, bevor ich es probiert hatte, ebenfalls.Erstmals habe ich Macarons mit Lavendelaroma bei Ladurée in Paris probiert – und war angenehm überrascht! Nein, es schmeckte nicht nach Parfum 😀 ! Wenn es das tut, hat man nämlich eindeutig zu viel hineingegeben.
Tatsächlich war ich überrascht, wie unerschrocken meine Verkoster auf meine Verkündung, da sei Lavendel in den Törtchen, reagierten 😀 . Es kam kein: „Waaas?! Blumen???“ Voller Vertrauen kosteten sie und waren wirklich allesamt begeistert. Hatte ich zu etwa zu wenig Lavendel genommen? Ich probierte selber – nein, er war eindeutig zu schmecken. Es passte einfach nur alles richtig gut zusammen. Die Aprikosen dominieren und Johannisbeeren und Lavendelaroma vervollständigen den Genuss. Ich war wirklich richtig glücklich, dass das so gut geklappt hat!
Seht ihr? In diesem kleinen weißen Kern steckt das duftige Aroma des Lavendels. Ihr habt trotzdem Vorbehalte? Kein Problem! Verbene, Zitronenmelisse, Rosmarin oder Vanille aromatisieren den sahnigen Kern mit Sicherheit auch passend zur Aprikose. So oder so sind die Törtchen unkompliziert zuzubereiten und ein echter Leckerbissen zum Kaffee oder als Dessert ♥
Aprikosentörtchen mit Johannisbeeren und Lavendel
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Zutaten für 6 Törtchen
Verwendete Formen: Silikomart Vertigo* und Silikomart Petit Fours*
Lavendelsahne
- 80 g flüssige Sahne
- 1 Teel. Honig
- ½-1 Teel. Lavendelblüten
- Abrieb einer ¼ Bio Zitrone
- ½ Blatt Gelatine
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die restlichen Zutaten in einen kleinen Topf geben, aufkochen lassen, vom Herd nehmen und 5 Minuten ziehen lassen. Dann durch ein Sieb gießen und die Gelatine in der aromatisierten Sahne auflösen. 6 Mulden der Petits-Fours-Silikonform maximal 1 cm hoch befüllen. Für 3-4 Stunden einfrieren.
Biskuit mit Olivenöl
- 2 Eier Gr. M
- 70 g gemahlene Mandeln (oder andere Nüsse)
- 60 g Zucker
- 25 g Mehl
- 12 g Olivenöl
- 2 Eiweiß Gr. M
- 20 g Zucker
- 50 g getrocknete Aprikosen, gewürfelt
Den Backofen auf 200 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die beiden Eier zusammen mit den gemahlenen Nüssen, 60 g Zucker und dem Mehl in einer Schüssel mit dem Mixgerät hellschaumig aufschlagen. Das Olivenöl unterrühren. Die Schlagbesen säubern und dann die Eiweiße mit 20 g Zucker zu Eischnee aufschlagen. Den Eischnee unter die Teigmasse heben, ohne dass der Teig zu viel Luftigkeit verliert. Den Teig gleichmäßig 1 cm dick auf eine Sillikonmatte streichen und mit den Aprikosenwürfeln bestreuen. Bei 200 Grad 10-12 Minuten backen. Danach abkühlen lassen und anschließend 6 Kreise mit 7 cm Durchmesser ausstechen.
Aprikosenmousse
- 300 g Aprikosenpüree (ich: Ponthier¹ – oder einfach selbstgemacht)
- 30 g Zucker
- 4½ Blätter Gelatine
- 50 g Mascarpone
- 10 g Zucker
- 200 g Schlagsahne 35%
Die Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Das Aprikosenpüree mit 30 g Zucker kurz aufkochen lassen. Die Gelatine ausdrücken und in dem Kompott auflösen. In einer Schüssel die Mascarpone mit 10 g Zucker glattrühren. Das Aprikosenkompott hinzufügen und verrühren. Die Sahne cremig schlagen und erst wenn die Aprikosencreme auf ca. 30 Grad heruntergekühlt ist, nach und nach unterheben.
Aufbau
- 1-2 El. rote Johannisbeergelee
Die Aprikosenmousse in die Mulden der Vertigo-Silikonform verteilen. Die gefrorenen Lavendelsahnekerne aus der Form lösen und je eines in die Mitte der Aprikosenmousse drücken und glattstreichen. Die Biskuitkreise jeweils mit etwas Johannisbeergelee bestreichen, mit der Marmeladenseite nach unten auf die Törtchen legen und alles eine Nacht einfrieren.
Aprikosenkompott
- 140 g Aprikosenpüree
- 40 g Gelierzucker 1:2
- 1 Teel. Zitronensaft
Alle Zutaten in einem kleinen Topf verrühren und 3 Minuten kochen lassen. Abkühlen lassen.
Fertigstellung
- frische Aprikosen, Johannisbeeren, Lavendelblüten, Baisers
Die gefrorenen Törtchen aus der Form lösen und auf einen Teller oder einen Törtchen Untersetzer* stellen. Die Vertiefungen mit Aprikosenkompott füllen, dabei seitlich etwas dekorativ herunterlaufen lassen (das gelingt gut mit einer kleinen Spritztüte). Mit Aprikosenspalten, frischen Johannisbeeren, Lavendelblüten und kleinen Baisers (oder nach Wunsch) dekorieren. Die Törtchen brauchen nun 1-2 Stunden um aufzutauen. Sie sollten am selben Tag, spätestens aber am nächsten Tag serviert werden.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Wenn euch die kleine Gugelhupfform als Törtchen auch so gut gefällt wie mir, dann schaut euch doch mal mein Rezept für die Zitronen-Estragon Törtchen mit Kirschen an oder besucht meine Bloggerkollegin Claudia. Auf ihrem Blog Gugel-Glück findet ihr nicht nur massenhaft tolle Gugelhupfrezepte, sondern ebenfalls ein Törtchen, das sie in dieser Form zubereitet hat, allerdings ‚No bake‘ mit Avocado, Limette und Heidelbeeren. Auch sehr lecker!
Richtig klasse finde ich auch den Joconde Biskuit mit Olivenöl, den ich zusätzlich mit getrockneten Aprikosen bestreut habe. Der ist richtig schön saftig und aromatisch. Das Rezept habe ich von meinem ‚Le Cordon Bleu‘ Pâtisseriebuch abgewandelt.
Von meinen roten Johannisbeeren habe ich leckeres Gelee gekocht, das hier im Törtchen und danach auf meinem Frühstücksbrötchen zum Einsatz kommt 😉 . Beim Aprikosenpüree habe ich ein bisschen geschummelt und fertiges verwendet, da ich dies noch im Kühlschrank hatte und es abzulaufen drohte.;-) Aber klar könnt und solltet ihr eures mit frischen Aprikosen zubereiten.
Ich hoffe, ich konnte euch ein bisschen Mut zum Verwenden von Lavendel zusprechen. Oder seid ihr gar längst Anhänger des „blauen Wunders“?
Habt einen schönen Sonntag und eine tolle Woche! Herzliche Grüße
Eure Maren ♥♥♥
Mehr sommerliche Ideen aus der Bloggerwelt findet ihr in Katrins Blogparade #sonntagsglück
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Renate sagt
Liebe Maren, Du hast mal wieder alles so toll präsentiert und so gut wie es aussieht, hat es uns auch geschmeckt! Danke Dir, daß wir Deine Törtchen genießen durften. Jürgen und Renate
Maren Lubbe sagt
Ach, das freut mich aber, liebe Freundin! Ihr seid immer herzlich willkommen, das weißt du ja 😘 .
Ganz liebe Grüße Maren
Gugel-Glück sagt
Liebe Maren, mit diesem Rezept hast Du dich wieder einmal selbst übertroffen. Es klingt so lecker und sieht absolut verführerisch aus. Ich Danke Dir vielmals, dass Du mich hier erwähnt und verlinkt hast. Darüber freue ich mich riesig. Das ist so eine Ehre für mich … unfassbar!
Ganz, ganz viele liebe Grüße, Claudia
Maren Lubbe sagt
Liebe Claudia,
Wie schön, dass du dich freust! Ich find deine Kreativität rund um den Gugelhupf so toll! Es ist gar nicht so einfach sich nur auf eine Form zu spezialisieren und sich dabei immer wieder etwas Neues auszudenken.
Das musste ich doch meinen Lesern auch mal erzählen 😘.
Liebste Grüße Maren
Janina sagt
Jesses! Sind die hübsch!
Maren Lubbe sagt
Ich dank‘ dir, liebe Janina ❤️
Martina sagt
Meine Güte – das ist ja ein kleines Kunstwerk! Fast zu schade zum Essen… Fast – denn ich hätte ja schon gerne so ein kleines Törtchen…
Liebste Grüße von Martina
Maren Lubbe sagt
Genau, liebe Martina! Die Törtchen sind doch zum Genießen da. Ich würde dir gern eines schicken, aber ich fürchte du musst selber backen 😉.
Ganz liebe Grüße Maren
Eva sagt
Liebe Maren,
Aprikose und rote Johannisbeeren finde ich eine unglaublich gelungene Kombination. Deine Törtchen sind so fein ausbalanziert mit so vielen Komponenten <3 ! Toll. Ich bin bei deinen Rezepten immer wieder beeindruckt, was dir alles so einfällt 🙂 ! Die Küche ist dein zweites Labor, oder 😉 ?
Liebe Grüße!
Eva
Maren Lubbe sagt
Ja, das hast du gut gesagt, Eva! Darüber habe ich noch nie so richtig nachgedacht. 😄 Experimentieren macht mir einfach Spaß. Ich liebe diesen Prozess von der Idee bis zur Umsetzung. Und wenn dann viele liebe Leute sich daran erfreuen, dann bin ich glücklich ❤️
Ich wünsche dir ein schönes Wochenende
Liebste Grüße Maren
Sabine sagt
Heute nachgebacken – super lecker ! Leider kann man in die Kommentare keine Bilder einfügen . Vielen Dank für die tollen Rezepte. Ich liebe deine Seite .
Maren Lubbe sagt
Liebe Sabine,
Wie schön! 🥰 Es stimmt, Bilder kann man hier nicht einfügen, aber wenn du mir deine per Mail an mail@marenlubbe.de schickst, dann stelle ich gern eines in die Nachgebacken Fotogalerie ein.
Liebe Grüße Maren