Pistazienpaste aka Pâte de pistaches ist aus der Pâtisserie kaum wegzudenken. Aber die Inhaltsstoffe mancher gekaufter Pasten lassen einen oft zurückschrecken, denn sie stecken voller Farb- und Aromastoffe und nicht selten liegt der Pistazienanteil unter 10 % . Sie leuchten grün, so grün, dass man misstrauisch werden muss :-/ . Sicher gibt es auch Ausnahmen, das will ich nicht bestreiten. Aber warum lange Wege oder hohe Versandkosten auf sich nehmen, wenn die Lösung doch so nah liegt 🙂 .
Beim Stöbern auf verschiedenen französischen Blogs stieß ich immer wieder auf dieses Rezept einer süßen Pistazienpaste von Pierre Hermé. Ich probierte es aus und war sehr zufrieden. Als Zusatz in Eis, Butter- oder anderen Cremes schenkt sie diesen ein sehr feines Pistazienaroma und eine natürlich zartgrüne Färbung. Dann kann man selber entscheiden, ob man die Färbung der Creme mit Lebensmittelfarbe unterstützen möchte oder nicht. Da sie süß ist muss man mit der Dosierung des Zuckers in dem jeweiligen Rezept achtgeben. Ein leistungsfähiges Küchengerät mit Schneid- bzw. Mahlwerk ist bei der Herstellung der Pâte de pistaches unverzichtbar.
Der Zusatz von Mandeln und Bittermandelöl erklärt Pierre Hermé so, dass Pistazien von Natur aus kein ausgeprägt starkes Aroma haben ( finde ich eigentlich nicht unbedingt), weswegen sie vor der Zubereitung der Paste geröstet werden sollten und eine Aromaunterstützung durch die Mandeln bekommen sollten.
Pistazienpaste – Pâte de pistaches
- 125 g rohe grüne Pistazienkerne (gibt es z.B. von Kluth o. Seeberger)
- 30 g gemahlene Mandeln
- 60 g Zucker
- 18 g Wasser
- 2-3 Tropfen Bittermandelöl
- 1-2 El. Pistazienöl oder Sonnenblumenöl
- ich habe mir erlaubt noch 1 kleine Prise Salz hinzuzufügen 😉
Die Pistazien auf einem Blech verteilen und im 150 Grad heißen Backofen mit Umluft 15 Minuten rösten. Die Pistazien anschließend in eine Schüssel füllen. Zucker und Wasser in einen Topf geben und bei mittlerer Hitze auf 120 Grad bringen. Den Topf vom Herd ziehen und die Pistazien in den heißen Sirup schütten und mit einem Löffel verrühren. Dabei kristallisiert der Zucker aus und die Pistazien bekommen eine weiße Zuckerschicht.
Sobald die Pistazien abgekühlt sind, gebt ihr sie in einen Blitzhacker/ Küchenmaschine mit Mahlwerk/ Thermomix o. ä. und fügt die gemahlenen Mandeln, das Bittermandelöl und das (Pistazien)Öl hinzu. Jetzt heißt es Mahlen was das Zeug hält 😉 ! Immer mal kontrollieren und die Paste mit einem Spatel vom Mixtopfrand streichen.
Wenn die Pistazienpaste fein gemahlen und geschmeidig ist (das dauert je nach Gerät einige Minuten!), füllt ihr sie in kleine Gläschen. Ich habe aus diesem Rezept 2 ½ Gläschen, in denen einmal Kapern waren, herausbekommen. Ich finde diese kleinen Gläschen eignen sich gut, wenn man nicht gleich die gesamte Menge verwenden will. Leider habe ich keine verbindliche Aussage über die Haltbarkeit der Pistazienpaste finden können. Ich habe meine schon seit vielen Wochen im Schrank und sie ist immer noch tadellos. Und mit einem hübschen Etikett sieht das Gläschen gleich noch schöner aus 🙂 -> Pâte de pistaches Etiketten
Mit Klick auf den folgenden Link gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF-Rezeptansicht: Pistazienpaste
Also, worauf wartet ihr?! 😀 Mit dieser Pistazienpaste lassen sich fabelhafte Cremes für Torten, Füllungen für Macarons oder Eiscremes zaubern.
Liebste Grüße
Eure Maren ♥♥♥
zuckergewitter sagt
Ui, liebe Malu, du musst Gedanken lesen können! Genau sowas habe ich schon lange lange gesucht und nie gefunden. Sogar in größeren Städten habe ich immer vergeblich nach Pistazienpaste gesucht und war schon richtig traurig.
Dein Rezept werde ich auf jeeeeden Fall nachmachen und dann gibt es für mich endlich selbst gemachtes Pistazieneis, hach <3
Liebste Grüße, Caro
Maren Lubbe sagt
Oh, wie schön Caro! Das freut mich aber. Ich habe schon fast alles verbraucht, so viele Einsatzmöglichkeiten gibt es.
Ich bin gespannt, was du daraus zauberst.
Liebste Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Oh ja, das sieht spannend aus! Mir sind die Aromen, Farb- und Zusatzstoffe auch sehr suspekt. Ich bin immer glücklich, wenn ich Alternativen zum Selbermachen entdecke! Toll, dass du so eine Alternative gefunden hast und uns vorstellst, danke!
„Marzipan“ ist ja auch so ein Produkt, das bei manchen Herstellern in erster Linie aus Zucker besteht anstatt aus Mandeln – da muss man sehr genau auf die Zutatenliste schauen. Das musste ich mal loswerden – vielleicht hast du dafür ja auch eine Lösung 😉 ?
Liebe Grüße aus einem herrlich sonnigen Wels
Eva
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
Schön, dass dir das Rezept auch so gut gefällt. Probier es mal aus! Es ist so vielseitig verwendbar. Demnächst gibt’s schon das nächste Rezept damit 😉.
Und um das Marzipan, bzw. die Pâte des amandes, kümmere ich mich auch noch.
Liebe Grüße Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren, hier habe ich noch einen Link für dich für den unwahrscheinlichen Fall, dass du nicht weißt, was du mit der Pistazienpaste anfangen sollst:
http://cafefernando.com/pistachio-butter-chocolate-fleur-de-sel-tartine/
Ich glaube, die „Pistazienbutter“ in diesem Rezept wird ähnlich hergestellt wie deine Pistazienpaste. Ich finde, es klingt unglaublich lecker!
Liebe Grüße!
mehlstaub&ofenduft sagt
Hmm toll Maren, ich trage mich auch schon länger mit dem Gedanken, Pistazienpaste selbst zu machen! Dank deiner schönen Anleitung machst du es mir leicht!
Liebste Grüße, Susanna
Maren Lubbe sagt
Liebe Susanna,
Ich kann es dir wirklich empfehlen, die Paste herzustellen. Du wirst sehen, was man alles Tolles damit machen kann.
Liebe Grüße Maren
HoetusPoetus sagt
…… mhmhmmm … MEIN allerliebstes Eis ist ja Pistazieneis … wie könnte ich also bei solch einer Paste nur widerstehen … klar: GAR NICHT
Mhmhmhm … diese Bilder……. bin hin und weg und total begeistert! 😉
Hab mir mal das Rezept kopiert…..
Maren Lubbe sagt
Liebe Katja,
Dieses Rezept ist für mich eine Offenbarung! Es ist so vielseitig einsetzbar und wirklich hammerlecker. Probier’s mal im Eis.
Liebste Grüße Maren
HoetusPoetus sagt
DAS werde ich ganz bestimmt und dann berichte ich die als Erstes! <3
Julia sagt
Ganz tolles Rezept! Habe es gerade mit Erythrit gemacht, weil ich Diabetikerin bin. Musste nur etwas mehr Öl zugeben. Eine Frage: Wie lange wird sich die Paste voraussichtlich halten?
Maren Lubbe sagt
Hallo Julia,
Im Kühlschrank würde ich sie nicht länger als zwei Wochen aufbewahren. Du kannst sie aber auch sehr gut einfrieren 😊.
Liebe Grüße Maren
Die Feinschmeckerin sagt
Liebe Maren,
deine Pistazienpaste werde ich auf jeden Fall zubereiten. Auf der Slow Food Messe in Stuttgart habe ich an einem Stand Pistazien-Pesto probiert das so wunderbar geschmeckt hat. Ich bereue heute noch es nicht gekauft zu haben. Aber zum Glück gibt’s ja dich. Jetzt hab ich ein Rezept dafür und kann es selbst machen ;-).
Liebe Grüße,
Heidi
Maren Lubbe sagt
Liebe Heidi,
Pistazienpesto? Das klingt ja auch interessant. Ich muss sagen, dass ich gerade Pistazien für mich entdeckt habe. Seit ich diese Pistazienpaste habe, fallen mir immer neue Verwendungsmöglichkeiten ein.
Liebe Grüße Maren
Denis sagt
Ich habe die Paste zubereitet und für ein Eis-Rezept (ebenfalls von Hermé) hergenommen. Sehr lecker! Und bei dem Wetter genau die richtige Verwendung. 🙂
Maren Lubbe sagt
Oh ja, in Eis ist die Paste auch einfach herrlich, Denis. Es macht schon einen Unterschied wenn man selber zubereitet, nicht wahr?
Liebe Grüße Maren
einepriselecker sagt
Liebe Maren,
ich habe die Paste ja auch nachgemacht und für deinen leckeren Pistaziengugel verwendet. Grandios. Das hatte ich dir noch gar nicht gesagt, glaube ich 🙂 Mein Mann war extrem begeistert, denn er liebt Pistazien. Da wir seit neustem eine Eismaschine haben, werde ich auf jeden Fall Pistazieneis damit machen.
Liebe Grüße,
Marsha
Maren Lubbe sagt
Oh, das freut mich total, Marsha! Ja ja, die Franzosen, die wissen schon was gut ist, nicht wahr 😉.
Aber unser guter alter Gugl ist auch was Feines. Ich liebe den Pistazien-Orangengughupf auch. Dein Mann und ich sind uns also einig 😉 .
Jetzt bin ich allerdings extrem neidisch auf deine Eismaschine, hihi! Ich glaube ich muss mal bei euch vorbeikommen.
Liebe Grüße Maren
einepriselecker sagt
Oh, die ist wirklich toll. Habe das Pistazieneis gestern gemacht: ein Traum! Der erste Versuch nach einem anderen Rezept hat uns leider gar nicht geschmeckt. Schönen Sonntag dir 😊
Liebe Grüße, Marsha
Ines sagt
Hallo,
ich habe eine kurze Frage: Wie viel Gramm Pistazienpaste kommt ca. Mit den oben genannten Mengen heraus?
Ich möchte gerne den Gugelhupf backen und benötige nur 80g von dieser Paste. Sollte ich die Angaben dann halbieren?
Liebe Grüße
Maren Lubbe sagt
Liebe Ines,
Die Menge kann man sich ja durch einfaches Addieren der Zutaten errechnen. 😉 Ich würde trotzdem empfehlen, die ganze Menge zuzubereiten. Ganz einfach deshalb, weil es bei einer zu kleinen Menge schwierig wird, alles zu feiner Creme zu pürieren. Die Pistaziencreme hält auch ein zwei Wochen im Kühlschrank. Und schmeckt auch super in Eis, Smoothie usw.
Liebe Grüße Maren
Ines sagt
Super, danke.
Dann werde ich es so schnell wie möglich ausprobieren… sieht nämlich köstlich aus 🙂
Erika sagt
Hallo Maren!
Kompliment zu deinem wunderbaren Blog.
Es macht Freude, darin zu stöbern.
Kann ev. Walnusspaste auch so herstellen?
Herzlichen Glückwunsch für deine neues Lebensjahr und alles Gute!
Schöne Grüße
Erika
Maren Lubbe sagt
Danke schön, liebe Erika! Das freut mich wirklich sehr!
Ich denke, die Paste lässt sich ohne Probleme auch mit Walnüssen und anderen Nüssen zubereiten.
Liebe Grüße Maren
sylvia sagt
Liebe Maren,
habe diese Paste auch schon gemacht, sie schmeckt mega lecker, vielen Dank für dieses Rezept.
Heute bin ich durch Zufall auf die Seite von La Pâticesse gekommen, kennst Du die ?
Die schimpft ja bei der Herstellung auf Mandeln und Bittermandelaroma, da der Eigengeschmack und das Aroma der Pistazien verloren geht. Sie macht diese Paste nur mit Pistazien und Glukosesirup! Hast Du deren Rezept auch schon probiert?
liebe grüße
sylvia
Maren Lubbe sagt
Hallo Sylvia,
Das Rezept von La Pâticesse habe ich noch nicht ausprobiert.
Wie ich bereits schrieb, ist dieses hier ein Original Rezept vom großen Patissiermeister Pierre Hermé: „Der Zusatz von Mandeln und Bittermandelöl erklärt Pierre Hermé so, dass Pistazien von Natur aus kein ausgeprägt starkes Aroma haben ( finde ich eigentlich nicht unbedingt), weswegen sie vor der Zubereitung der Paste geröstet werden sollten und eine Aromaunterstützung durch die Mandeln bekommen sollten.“
Das soll aber natürlich nicht heißen, dass andere Rezepte nicht genauso gut sind. Letztlich hängt auch vieles von der Qualität der Pistazien ab. Probiere es doch einfach mal aus! Bin gespannt 😊!
Liebe Grüße Maren
Anja sagt
Liebe Maren, meine Paste sondern eher krümelig 🙈was habe ich falsch gemacht?
Maren Lubbe sagt
Liebe Anja,
Du hast bestimmt nichts falsch gemacht! Du musst sie nur noch länger mit dem Mixer bearbeiten. Mach immer wieder Pausen, damit die Paste nicht zu warm wird und an Qualität verliert. So glatt wie z.B. Nutella bekommt man sie sowieso nicht mit einem Mixgerät. Aber ich finde das auch nicht schlimm. Ganz im Gegenteil ! Auch kann es helfen noch ein wenig Öl hinzuzufügen ( am besten natürlich Pistazienöl).
Liebe Grüße Maren
Anja sagt
Danke für die schnelle Antwort. Ich glaube ich bringe sie zu meiner Freundin ,die hat einen Thermomix😉👍
Maren Lubbe sagt
Prima! Gute Idee! 😊
Kathi sagt
Hallo! Danke für das Rezept!
Habe es heute ausprobiert, mein Mixer ist leider echt furchtbar, deshalb habe ich eine ganz schön zähe Masse mit viel losem Öl dazu. Ich habe das Öl aber erstmal mit ins Glas getan vielleicht hilft es der Haltbarkeit. Den Kommentar mit dem Nicht heiß werden lassen hätte ich vielleicht früher lesen sollen 🙂 aber auch so schmeckt sie großartig (auch ohne Bittermandel und Pistazienöl) und ich werde morgen damit den Marmorkuchen ausprobieren! Vielleicht mit ein bisschen Lebensmittelfarbe 😉
Maren Lubbe sagt
Klasse! Das freut mich Kathi 😊. Ja, für den Marmorkuchen würde ich tatsächlich auch etwas pistaziengrüne Farbe hinzufügen. Hierzulande bekommt man wirklich schwer richtig schön grüne Pistazienkerne.
Liebe Grüße Maren