Heute folgt nun die vorerst letzte Geburtstagstorte dieses Monats. Sie ist für meinen Sohn Thies und für ihn habe ich mich noch einmal richtig ins Zeug gelegt, wie ihr seht:
Zu (nicht nur) diesem Anlass checkte dann auch meine Tochter Tessa im Hotel Mama ein. Nun muss man wissen, dass, wenn sie und ich zusammentreffen, innerhalb kürzester Zeit eine Backorgie stattfindet. Auch Tessa ist mit dem ‚Back-Gen‘ ausgestattet und gemeinsam verwandeln wir die Küche in eine Kreativwerkstatt, die wir erst abends müde, glücklich und restlos überzuckert verlassen. Sämtlicher männlicher Anhang wird links liegen gelassen und bleibt sich selbst überlassen. Einzig Pauli, Tessas Kaninchen, ist es erlaubt uns beim Backen Gesellschaft zu leisten. (Er ist schon süß, oder?)
Bevor ihr jetzt aber beginnt, unsere männlichen Familienmitglieder zu bedauern, seid versichert, dass sie im Anschluss immer mit einer ausreichenden Menge gebackener Köstlichkeiten getröstet werden ;-).
Während unseres Backwahns werden Unmengen von Tee konsumiert und zwischen Teig rollen und Creme rühren haben Mutter und Tochter endlich mal Zeit zum Plaudern und zum Planen des gemeinsamen Backprojekts … Aber psst! … Das ist ja noch geheim!
Das Rezept der schönen Waldbeeren-Schokoladen-Torte habe ich übrigens aus diesem sehr zu empfehlenden Buch: Törtchen & Tartelettes* von Matthias Ludwigs
Da ich ja bekanntermaßen an einer Backbuchsammelsucht leide, MUSSTE ich es mir neulich kaufen ;-). Nun ist es ja so, (ich weiß nicht, ob es euch auch so geht?) dass man oft nur ein oder zwei Rezepte nachkocht oder -backt. Bei diesem Buch habe ich mich entschlossen es anders zu machen. Es gefällt mir so gut, dass ich in nächster Zeit vorhabe, das eine oder andere Rezept auszuprobieren und hier vorzustellen. Wie findet ihr das?
So, jetzt geht’s aber los:
Diese hübsche Torte ist natürlich nicht mal eben so nebenbei zu backen. Sie ist etwas zeitaufwändiger, aber ich finde, das Ergebnis ist es wert. Sie schmeckt wirklich sensationell! Unten befindet sich ein knuspriger Mürbeteig, gefüllt mit Schokolade und darauf thront eine Waldbeerenmousse, die mit Fruchtglasur überzogen wird. Umrandet wird dann alles dekorativ mit frischen Früchten.
Waldfrucht-Schokoladen-Torte
Diese Torte sollte bzw. muss man möglichst am Vortag beginnen zuzubereiten!
Ein bisschen was ummodeln musste ich aber schon, da ich keine, wie im Buch angegebene, Backform in 20 cm Durchmesser habe. Ich habe die Zutaten passend für meine 24er Tarteform* (Werbelink) umgerechnet.
Am Vortag:
Teig:
- 180 g Mehl
- 100 g Butter
- 75 g Zucker
- 1 Eigelb
- 1 Prise Salz
Die Zutaten miteinander zu einem glatten Teig verkneten und eine halbe Stunde in Kühlschrank legen. Danach ausrollen und in einer Tarteform oder Springform mit 24 cm Durchmesser 15-20 min. blindbacken (so wie hier klick ).
Waldfruchtmousse:
- 300 g gefrorene Mischfrüchte (Johannisbeeren,Himbeeren, Brombeeren usw.) In der passenden Jahreszeit natürlich gerne frisch.
- 3 Blätter Gelatine
- 2 Eigelbe
- 25 g Zucker
- 270 ml Sahne, cremig geschlagen
- Zur Deko: je 1 Schachtel z. B. Brombeeren,Himbeeren und/oder Heidelbeeren → Also auf jeden Fall möglichst frische Früchte, mit denen man später den Rand belegt.
Die gefrorenen Früchte auftauen lassen und möglichst fein mixen. Danach durch ein Sieb passieren, damit keine Kerne in die Mousse kommen. Ein Drittel des Pürees in einem Topf erwärmen und die Gelatine darin auflösen. Danach das restliche Drittel hinzufügen. Die Sahne leicht cremig schlagen. In einer anderen Schüssel die Eigelbe mit dem Zucker weißschaumig schlagen. Zuerst den Eigelbschaum und dann die Sahne unter das Fruchtpüree heben. In eine Springform oder einen Ring mit 20 cm Durchmesser füllen und abgedeckt bis zum nächsten Tag einfrieren.
Schokoladenfüllung:
- 280 ml Sahne
- 20 g Honig
- 200 g dunkle Kuvertüre
- 65 g Milchschokolade
Sahne und Honig aufkochen. Vom Herd nehmen und die gehackte Schokolade hinzufügen. 2 Minuten stehen lassen, danach zu einer homogenen Masse verrühren und diese in den vorgebackenen Tarteboden füllen. Bei Raumtemperatur fest werden lassen. Am besten über Nacht.
Am nächsten Tag:
Nun soll die Torte ‚zusammengesetzt‘ werden. Dafür muss man die noch flüssige Fruchtglasur bereithalten. Der richtige Zeitpunkt ist gefragt! Der Guss muss abgekühlt genug sein, aber noch nicht gelieren.Er darf aber auch nicht zu heiß sein, weil sonst die Mousse schmelzen würde.
Fruchtglasur:
- 250 ml roter Saft (z. B. Johannisbeer- oder Kirschsaft)
- 1 Päckchen Tortenguss
- 2 El Zucker
Den Tortenguss nach Packungsanweisung zubereiten. Soweit abkühlen lassen, dass sie noch nicht zu sehr geliert und dann über die gefrorene Mousse gießen.
Tjaa, und das ist das, was mir dann beinahe zum Verhängnis geworden ist! Denn ich hatte vergessen Saft zu kaufen. Gottseidank hatte ich aber noch einen roten Smoothie im Kühlschrank. Den konnte ich auch ohne weiteres einsetzen. – Hab ich dann auch. – Aber, als ich den Guss dann über die gefrorene Mousse gießen wollte,( mein Mann sollte das live fotografieren) da war der Akku der Kamera alle! Oh weh!! Da hättet ihr mich aber mal in Hektik erleben können! Also Akku raus, 5 Minuten aufladen und dabei verzweifelt auf die gnadenlos vor sich hin gelierende Fruchtglasur starren. Ja, und dann konnten wir’s gerade noch so retten:
Und jetzt kommt die zweite Feuerprobe: Nun müsst ihr mit Hilfe eines Kuchenretters und einer Palette oder so, diese gefrorene, mit Tortenguss überzogene Mousse auf die vorbereitete Schokoladentarte heben. Das erwies sich dann aber als gar nicht so schwierig. Man muss nur die Nerven behalten :-D!
So, jetzt noch eine halbe bis eine Stunde in den Kühlschrank, damit der Guss fest wird. Danach wir der Rand mit Beeren oder Früchten belegt. Fertig!!
Wunderschön, oder? Und sooo lecker! Hat echt Spaß gemacht!
Thies‘ Kommentar zu seiner Geburtstagstorte:
Boaahh, die schmeckt ja echt heftig!!
Na, wenn das kein Kompliment ist! – Allerliebste Grüße
Eure Maren ♥♥♥
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Barbara sagt
Das Buch musste ich auch unbedingt haben, aber bis jetzt habe ich noch keinen Anlass für eine Torte (oder Törtchen gehabt). Sieht wirklich toll aus. Bei mir steht die Kombi Apfel_minze als erstes auf der Nachbackliste.
Liebe Grüße,
Barbara
Maren Lubbe sagt
Es ist insofern ein besonderes Buch, weil es Patisserie Rezepte enthält, die auch daheim machbar sind, sowohl was die Technik als auch die Zutaten angeht. Ich bin schon gespannt auf deine schönen ‚Werke‘. Ich freue mich auf einen Erfahrungsaustausch :-). Liebe Grüße Maren
Barbara sagt
Damit ich keins von deinen Testbackwerken verpasse, habe ich dich mal auf meine „süsse“ Blogroll gesetzt, ich hoffe, das ist ok?
Liebe Grüße,
Barbara
Maren Lubbe sagt
Na klar, da freue ich mich doch und tue es dir gleich 🙂
GlamourGirl80 sagt
Wow, die sieht nicht nur verdammt lecker aus, die ist auch ein wahres Meisterwerk!!!
Maren Lubbe sagt
Danke für so ein tolles Kompliment! Hat Spaß gemacht 🙂
Karen sagt
Habe am Wochenende die Very Berry Torte nachgebacken. Habe statt einer Torte aber 8 kleine Törtchen gemacht. War ein bischen fummelarbeit.
Aber der Geschmack ist einfach traumhaft…diese Mischung von Mürbeteig, Schokolade und Frucht …schmeckt einfach nach mehr.
Freue mich schon auf die nächsten Rezepte.
Liebe Grüße
Karen
Maren Lubbe sagt
Das ist ja auch eine tolle Idee die Torte als Törtchen zu backen! Das Buch gefällt mir sehr gut – demnächst gibt’s mehr daraus 🙂
Sabina SL sagt
Hallo, kann ich die Beerenmasse statt auf Schoggi auch auf eine normalen BiskuitBoden stellen?
Maren Lubbe sagt
Ich denke schon, Sabina
Sophia sagt
das sieht nach einer sich lohnenden Arbeit an- wie genial mit den zwei versetzten Schichten !!
love
sophia
Maren Lubbe sagt
Die „Arbeit“ lohnt sich in jedem Fall, Sophia! Und Spaß macht es noch dazu 😉!
Liebe Grüße Maren