Kein Osterfest ohne Möhrenkuchen! Auch bei mir nicht 😉 . Heute habe ich ein Rezept für euch, das schon viele Jahre in der Rezeptsammlung meines handgeschriebenen Kochbuchs schlummert und mit dem ich sehr emotionale Erinnerungen verbinde.Dieses Möhrenkuchenrezept, heute sagt man ja Carrot Cake, habe ich vor rund 30 Jahren von meiner viel zu früh gestorbenen Freundin Annegret bekommen. Jedes Mal wenn ich diesen Kuchen backe, erinnere ich mich an sie, an ihre ruhige, besonnene Art und an ihre Liebe zu Natur und Familie. Sie wurde gerade mal Mitte 30 …
Ich glaube, sie hätte sich gefreut, ihr Rezept auf meinem Blog zu entdecken. Das einfache Rezept eines herrlichen Möhrenkuchens, der an Saftigkeit nicht zu überbieten ist. – Naja, vielleicht doch 😉 , denn ich habe diesem Carrot cake zusätzlich eine frische Quarkfüllung mit Orange verpasst und statt einem Guss aus Zucker, eine leckere Marzipanschicht. So wird aus einem einfachen Möhrenkuchen eine köstlich frische Möhrentorte, die ihr problemlos auch in einer runden Springform backen könnt und die perfekt auf eure Ostertafel passt.
Möhrenkuchen mit Quarkfüllung
*das Rezept enthält Affiliate-/Werbelinks
Für eine quadratische Form 23×23 cm* mit Hebeboden, ergibt 10 Schnitten ca. 4 x 9 cm. (altern. Springform 26 cm ∅ )
Teig
- 4 Eier, getrennt
- 220 g Rohrohrzucker
- 240 g fein geriebene Möhren
- Abrieb 1 Bio Zitrone
- Abrieb 1 Bio Orange
- 60 g Mehl
- 1 Teel. Backpulver
- 240 g gemahlene Mandeln
- 1 Prise Zimt
- 2 Prisen feines Salz
- 2 El. Zitronensaft
Den Backofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze vorheizen. Die Backform fetten bzw. mit Backpapier auskleiden. Die Eier trennen. Das Eiweiß mit 2 El. von der Zuckermenge und dem Salz steif schlagen. Das Eigelb mit dem restlichen Zucker hellschaumig aufschlagen. Den Zitrusabrieb und die fein geriebenen Möhren hinzufügen und unterrühren. Die gemahlenen Mandeln und das mit dem Backpulver und dem Zimt vermischte, gesiebte Mehl über die Eimasse geben und unterrühren. Zum Schluss den Eischnee sorgfältig unter den Teig ziehen. Den Teig in die Form füllen und ca. 30 Minuten bei 180 Grad backen (Stäbchenprobe!). Es empfiehlt sich, den Kuchen vor dem Durchschneiden über Nacht oder zumindest einige Stunden vorher komplett abkühlen zu lassen, da er sich dann gesetzt hat und nicht so leicht zerbricht.
Karotten-Orangenmarmelade
Die Marmelade kann, wenn’s schnell gehen muss, auch durch eine gute Orangenmarmelade ersetzt werden.
- 120 g fein geschnittene Orangenfilets + -saft (von ca. 2 Orangen)
- 120 g Karottensaft (pur – Bio Qualität)
- feiner Abrieb ½ Bio Orange
- 120 g Gelierzucker 1:2
Orangenfilets und -saft, sowie den Schalenabrieb zusammen mit dem Karottensaft und dem Gelierzucker nach Packungsanweisung (ca. 4 Minuten) kochen. In ein sauberes Marmeladenglas füllen und abkühlen lassen.
Quarkfüllung
- 2 Blätter Gelatine
- 240 g Magerquark (gut abgetropft!)
- 60 g Puderzucker
- feiner Abrieb ½ Bio Orange
- 2 El. Orangensaft
- Vanille
- 1 El. Orangenlikör
- 120 g Schlagsahne
Die Gelatine in eiskaltem Wasser einweichen. Den Quark mit dem Puderzucker, dem Orangenabrieb und -saft, dem Orangenlikör, sowie der Vanille verquirlen. Die eingeweichte Gelatine bei milder Hitze in einem kleinen Topf auflösen, dabei nach und nach 2 El. der Quarkmasse hinzufügen und glattrühren. Dieses nun zur restlichen Quarkcreme geben und sorgfältig unterrühren. Die Sahne steifschlagen und unter die Quarkmasse ziehen.
Marzipan Garnitur
- 200 g Marzipanrohmasse
- ca. 30-50 g Puderzucker
- Lebensmittelfarbe (weiß oder nach Wunsch)
- 30 g dunkle Kuvertüre
- Schoko-Knusperkugeln
Die Marzipanrohmasse mit der Lebensmittelfarbe und dem gesiebten Puderzucker verkneten. Dabei so viel Puderzucker hinzufügen, bis eine angenehme, nicht mehr klebende Konsistenz erreicht wurde. Die Arbeitsfläche mit Puderzucker bestäuben und das Marzipan darauf gleichmäßig dünn ausrollen.
Aufbau
Den komplett ausgekühlten Möhrenkuchen einmal umdrehen (die Backhaut zeigt nach unten) und genau in der Mitte einmal waagerecht durchschneiden. Den oberen Teil mit einem Kuchenheber* abheben, damit er nicht zerbricht. Die untere Kuchenschicht mit dem Karotten-Orangengelee bestreichen. Darauf gleichmäßig die Quarkmasse verteilen und glattstreichen. ( Sollte diese noch zu flüssig sein, einfach noch einige Minuten warten, bis die Gelatine anzieht.) Nun die obere Kuchenschicht mithilfe des Tortenheber vorsichtig auf den Kuchen legen. Schauen, dass die Oberfläche möglichst plan ist. Im Kühlschrank fest werden lassen. Die Oberfläche des gekühlten Kuchens mit Karotten-Orangengelee bestreichen und die Marzipandecke auflegen. Überstehendes Marzipan mit einer Schere beschneiden. Mit einem sehr scharfen Messer zunächst die Kanten des Kuchens gerade schneiden. Dann den Kuchen einmal in der Mitte teilen und die entstandenen Hälften in gleich große Schnitten schneiden. – Die Kuvertüre schmelzen, in einen kleinen Einmalspritzbeutel oder Gefrierbeutel füllen, eine winzige Öffnung schneiden und die Marzipanoberfläche damit dekorieren. Die Schoko-Knusperkugeln darauf verteilen.
Tipps: Der Kuchen bzw. die Marzipanschicht lassen sich besser schneiden, wenn sie schon etwas durchgezogen sind. Ansonsten zunächst die Marzipanschicht einschneiden, dann erst den Kuchen. So drückt man die Schnitten beim Schneiden nicht herunter und die Füllung quillt nicht heraus. – Der gefüllte Möhrenkuchen ist und bleibt sehr lange saftig und hält sich gut abgedeckt mindestens 1-2 Tage im Kühlschrank.
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Sehen die Schnitten nicht richtig toll aus? Zu Ostern könntet ihr sie auch mit Ostereiern dekorieren. Doch dieser Kuchen schmeckt auch zu jeder anderen Jahreszeit! Wer mal wenig Zeit hat und trotzdem in den Genuss dieses köstlichen Möhrenkuchens kommen möchte, lässt die Füllung weg und bestreicht die Oberfläche mit Zitronen- oder Orangenzuckerguss, so wie in Annegrets Originalrezept. Alle Verkoster und ich selbst fanden allerdings die orangige Quarkfüllung ausgesprochen lecker. Und dann erst die Marzipandecke! Mmmh, ich liiiebe Marzipan! 🙂
Am heutigem Sonntag mache ich mich nun auf nach Hamburg zu meiner Tochter Tessa. Und dann gehts Montag weiter nach Köln. Endlich! Endlich haben wir einen gemeinsamen Termin für einen Törtchenkurs bei Matthias Ludwigs in der Backstube von Törtchen Törtchen in Köln gefunden. Dies war ein Geschenk zu meinem vorletzten Geburtstag gewesen und nun geht es endlich los. Ich freue mich schon sehr darauf, Matthias Ludwigs persönlich kennenzulernen und ein paar Tricks bei ihm abzuschauen 😉 . Na, und die Zeit gemeinsam mit meiner Tochter ist für mich sowieso immer ein Geschenk <3 .
Ich wünsche euch eine schöne vorösterliche Woche! Wer Ferien hat genieße es, alle anderen dürfen sich über eine kurze Woche freuen 🙂 .
Alles Liebe Eure Maren ♥♥♥
Marianne sagt
Liebe Maren,
ich hatte mich schon entschieden das Rezept von der letzten Woche zu den Schokoherzchen für Ostern zu backen….und jetzt lächelt mich auch diesen leckeren Karottenkuchen!!!
Was mache ich nun???
Mein Mann hat mir vorgeschlagen, ihn als dritten Kuchen zu backen….Hihihi….
Das hat ja dann kein Ende mehr :-))) Ich brauche dann Extraurlaub :-)))
Und wenn du jetzt noch Anregungen von Matthias Ludwig bekommst, da werde ich nie mehr nachkommen können…. Es muss aber sehr aufregend sein mit so einen Meister backen zu dürfen!
Ich wünsche dir und deiner Tochter ein tolles Wochenende und viel Vergnügen… und noch frohe Ostern…
Ich habe leider nur die Feiertage frei…Und du weißt wie viel in einer Praxis in dieser Zeit zu tun ist….Aber auch diese Zeit geht vorbei…
Herzlichste Grüße,
Marianne
Maren Lubbe sagt
Liebe Marianne,
da habe ich dich ja in eine richtige Misere gestürzt 😉 . Aber ich bin sicher, dass du die richtige Entscheidung triffst. Bestimmt bist du müde von der vielen Arbeit. Jetzt vor Ostern ‚brummte‘ es ja noch einmal heftigst.
Mein Kurs hat super viel Spaß gemacht und ja, ich bin wieder neu inspiriert. 🙂 Überhaupt waren die Tage mit meiner Tochter wieder einfach nur schön. Morgen feiert nun meine Mutter ihren 85. Geburtstag. Du siehst, immer genug zu tun 😉 .
Ganz liebe Grüße und schöne Feiertage <3
Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren,
deine Freundin würde sich sicher freuen, ihren Möhrenkuchen so veredelt auf deinem Blog zu entdecken! Ich finde es sehr schön, dass man durch Rezepte das Andenken an liebe Menschen bewahren kann. So bleibt etwas 🙂 .
Die Kombination von Quark und Möhren (hihihi, ich kann das kaum schreiben! Bei uns heißt es „Topfen und Karotten“!) klingt sehr erfrischend! Eine tolle Idee! Und wie immer wunderhübsch dekoriert – bei dir bekommt sogar ein simpler Möhrenkuchen einen tollen Auftritt 🙂 !
Liebe Grüße
Eva
PS: Ich mag deinen quadratischen Teller <3 !
Maren Lubbe sagt
Liebe Eva,
haha!! Topfen und Karotten – ja stimmt genauso 😉 . Auf jeden Fall aber lecker!
Den Teller habe ich, wenn ich mich recht erinnere, einmal aus Frankreich mitgebracht. Es ist wie eine Sucht. Egal wo ich hinkomme, ich schaue nach Tellern und Tüchern 😀 . Schlimm! Aber ich glaube, ich habe in dir eine „Leidensgenossin“ 😉 .
Liebe Grüße
Maren
marliesgierls sagt
Liebe Maren, das ist dann der Carrotcake de luxe, und gute Möhrenkuchen-Rezepte kann man nicht genug haben, ich bin ein großer Fan von dieser Art Kuchen. Deine Erinnerungen mit diesem Kuchen kann ich gut nachvollziehen, denn ich verbinde auch mit einem Rezept eine traurige Erinnerung, und ich habe auch bei jedem Backen dieses Apfel-Cranberry-Kuchen den Tag in Erinnerung, als meine Freundin und Ihr Mann ihn für meinen Besuch gebacken haben. Diese Erinnerung ist zwar traurig, aber auch ganz intensiv, da Geruch- Und Geschmackssinn bei der Erinnerung beteiligt sind.
Ich wünsche Dir eine schöne Karwoche,
Lieben Gruß Marlies
Maren Lubbe sagt
Liebe Marlies,
ich habe wirklich überlegt, ob die Welt noch ein weiteres Möhrenkuchen Rezept braucht. Doch irgendwie war es mir wichtig, dieses Rezept, an dem so viele Erinnerungen haften, auf meinem Blog zu haben. Wie schön, dass man seiner Lieben auf so wunderbare Weise gedenken kann.
Liebe Grüße und schöne Feiertage <3
Maren
marliesgierls sagt
Die Welt braucht unbedingt noch ein weiteres Möhrenkuchenrezept, insbesondere, wenn es von Dir kommt!
Dir auch schöne Feiertage,
Lieben Gruß Marlies
Maren Lubbe sagt
❤️❤️❤️
Gugel-Glück sagt
Wow, liebe Maren, sogar aus einem einfachen Möhrenkuchen zauberst Du ein köstliches Kunstwerk! Ich bin total begeistert!!! So ein tolles Dekor!
Viele liebe Grüße
Claudia
Maren Lubbe sagt
Danke, liebe Claudia!! <3 Was für ein liebes Kompliment!
Ich wünsche dir ein wunderschönes Osterfest <3
Lieben Gruß Maren
Anna Schillinger sagt
Einfach nur- Feinste Sahne – . Nur ein Karottenkuchen !!!! und soooo viel Kreativität.
Wünsche Dir ein Frohes Osterfest und weiterhin viel Schaffensfreude.
Maren Lubbe sagt
Danke, liebste Anna! Es hat mir richtig Spaß gemacht, den Möhrenkuchen noch ein klein bisschen feiner zu machen 😉 .
Liebe Grüße und frohe Ostern!!!
Maren
Walther sagt
Liebe Maren.
Nun würde ich dieses Prachtexemplar gerne nachbacken.
Eine Frage treibt mich aber um.
Schmeckt man die Möhren sehr raus, oder bleiben sie dezent im Hintergrund?
Dir und deiner Familie ein spannendes Osternest-Suchwochenende.
Ganz liebe Grüße
Walther
Maren Lubbe sagt
Lieber Walther,
das Möhrenaroma ist eher dezent. Wenn du dann noch das Möhren-Orangengelee durch Orangenmarmelade ersetzt, erst recht! Aber die Saftigkeit, die die Möhren erzeugen ist wirklich himmlisch. Ich bin gespannt, wie er dir/euch schmeckt und wünsche dir ein wundervolles Osterfest.
Liebe Grüße Maren
Kolberg sagt
kann ich den Kuchen einfrieren?
Maren Lubbe sagt
Ich denke schon. Ich habe es allerdings nicht ausprobiert. Nur die Marzipanschicht verträgt das Einfrieren nicht.
Sandkorn sagt
Liebe Maren,
Möhrenkuchen sind ja per se saftig und aromatisch. Deine wunderbare Komposition aber übertrifft alle meine bisherigen Rezepte, die mit Einverständnis der Familie sofort „entsorgt“ werden konnten. Der Clou ist die Orangenkonfitüre! Weil Marzipan bei uns nicht alle mögen, habe ich eine kleine Änderung vorgenommen: etwas mehr Creme, um die Marzipandecke zu „ersetzen“, garniert mit Orangenzesten. Hach, diese Torte ist ein Gaumenschmaus und obendrein ein optischer Genuss!
Dank und herzliche Grüße aus Schleswig-Holstein,
Sandkorn
Maren Lubbe sagt
Das freut mich ja total!! Danke für die nette Rückmeldung. Na klar, kann man das Marzipan auch weglassen.
Ganz liebe Grüße … ebenfalls aus SH 😉
Maren