Fast 3 ½ Jahre ist es her, dass Maren Lubbe das Licht der Welt erblickte. Ich weiß noch genau, wie ich hier an meinem Schreibtisch saß, das erste Rezept geschrieben hatte und es meinem Mann zeigte. Erst dann wurde zum allerersten Mal auf den ‚Publizieren‘ Knopf gedrückt 😉 .
Rund 200 Rezepte später sitze ich immer noch hier 🙂 . Zwar zeige ich jetzt nicht mehr jeden Beitrag vorher meinem Mann, doch noch immer ist das Auslösen des ‚Publizieren‘ Knopfes ein magischer Moment für mich. – Denn das ist der Augenblick, in dem ich all meine Geschreibsel, mein Herzblut, meine Fotos und die Ergebnisse meiner Experimentierlust hinaus in die Welt und hinein in eure Hände gebe ♥ . Wenn ich heute meine Beiträge aus dieser ersten Blogzeit betrachte, dann sind es besonders die Fotos, an denen augenscheinlich wird, dass ich etwas dazu gelernt habe. Damals schnell zwischendurch fotografiert, keinen Schimmer von Kameraeinstellungen und Licht 😀 . Aber natürlich habe ich auch beim Backen dazu gelernt, habe mich entwickelt und verbessert. Doch wenn ich eines gründlich gelernt habe, so ist es, dass ich noch unendlich viel mehr zu lernen habe!
Warum gerade jetzt diese nostalgischen Gedanken? Warum nicht beispielsweise zum 4. Bloggeburtstag? Das hat einen einfachen Grund: Marc, mein kreativer Berliner Bloggerkollege von Bake to the roots, hat sich vor dem Aufruf zu seinem Blogevent Re-Create, wohl ganz ähnliche Gedanken gemacht. Auch er hat seine Fotos von damals betrachtet und gedacht: „Was macht man eigentlich mit den alten Blogposts? Versteckt man sie oder steht man dazu?“ Darauf gibt es, glaube ich, nur eine Antwort: Es wäre schade drum, sie zu verstecken! Erstens, weil man daran die Entwicklung eines Blogs und dessen Autors erkennt und zweitens (viel wichtiger), weil es schade um die Rezepte wäre! – Marcs Blogevent trägt dem Rechnung und ruft deshalb alle BloggerkollegInnen auf, ein Rezept aus den jeweiligen Bloganfängen neu aufzulegen.
Und so bin ich Marcs Aufruf gefolgt und habe das alte Rezept des Apfelkuchens mit Marzipangitter meiner Mutter, ein wenig überarbeitet und neu aufgelegt. Dieser Kuchen bzw. eigentlich ist es eine Tarte, hat es wirklich verdient mehr Beachtung zu finden, denn es ist soo lecker! Früher hat meine Mama es oft gebacken und als ich es damals im Oktober 2013 hier vorgestellt habe, hatte ich die Apfeltarte zum 85. Geburtstag meines Vaters gebacken. Da ich nach der Arbeit „schnell um die Ecken“ musste, um rechtzeitig zum Geburtstagskaffee zu erscheinen, sind dann auch die Fotos entsprechend ausgefallen 😀 !Rasch ein paar Ahornblätter vom Parkplatz vor’m Labor abgerupft und unter der Tortenplatte platziert. Äpfelchen dazu und Tortenplatte auf den Fußboden gestellt. Licht? Kameraeinstellungen? Pustekuchen! „Knips“, und fertig! 😀
Deshalb jetzt: „Klappe: die zweite“ – Apfeltarte mit Marzipangitter 2.0. Genauso lecker (naja, noch ein bisschen leckerer 😉 ) als die 1.0, mit etwas modifiziertem Mürbeteig und Cranberries im Apfelkompott … und einigermaßen anständigen Fotos 😉 .
Apfeltarte mit Marzipangitter 2.0
Zutaten für eine Springform mit 24 cm Ø
Apfel-Cranberry Kompott
- ca. 1 kg. säuerliche Äpfel ≅ 750 g geschälte Apfelstückchen (z. B. Boskoop)
- 50 g frische Cranberries (insbesondere für die Farbe)
- Saft einer ½ Zitrone
- ca. 50 Zucker bzw. nach Geschmack
- ¼ Teel. Zimt
Äpfel schälen, entkernen und in Stücke schneiden. Mit den Cranberries, dem Saft der Zitrone, dem Zucker und dem Zimt in einem Topf bei mittlerer Hitze zu stückigem Kompott verkochen. Tipp: Da das Marzipan später sehr süß ist, sollte das Kompott eher säuerlich abgeschmeckt werden, um ein schönes Gegengewicht zu geben. Das Apfelmus in ein großes Sieb geben, welches über einer Schale steht. Überschüssiger Saft, der die Tarte durchweichen würde, kann so abtropfen, bevor die Tarte damit gefüllt wird.
Teig:
- 120 g weiche Butter
- 80 g feiner Zucker
- 240 g Mehl
- 20 g gemahlene Mandeln
- 1 Ei
- Vanille (frisch o. gemahlen)
- 1 Prise Salz
Eine Springform mit 24 cm Durchmesser einfetten. Den Backofen auf 200 Grad aufheizen. – Alle Zutaten schnell zu einem geschmeidigen Teig verkneten, zu einem flachen runden Ziegel formen und in Frischhaltefolie verpackt eine Stunde in den Kühlschrank legen. – Danach den Backofen auf 200 Grad vorheizen. Etwa zwei Drittel des Teiges abteilen, ausrollen und den Boden der Springform damit auslegen. Aus dem verbliebenen Teig einen ca. 3 cm hohen Rand formen. Tipp: Mit einem Rollschneider lässt sich dieser Rand sehr schön begradigen. Den Boden mehrmals mit der Gabel einstechen. (Teigreste können einige Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden und/oder z. B. zu Keksen verarbeitet werden). Zum Blindbacken (Vorbacken) der Tarte ein Stück Backpapier in Formgröße ausschneiden, an den Rändern mehrfach einschneiden und flach auf den Teigboden legen. Darauf getrocknete Erbsen oder Backperlen verteilen, die dafür sorgen, dass der Teig beim Backen keine Blasen wirft und der Rand nicht in sich zusammen fällt. Im Backofen 15 min. vorbacken. Danach die Erbsen und das Backpapier entfernen und den Boden im Ofen goldbraun backen. Den Backofen anschließend auf 180 Grad herunterregeln. Die Tarte etwas abkühlen lassen.
Marzipanmasse:
- 280 g Marzipanrohmasse
- 60 g Puderzucker
- 1 Ei Gr. M
Die Marzipanrohmasse würfeln oder grob raffeln, damit sie sich besser verarbeiten lässt. Ggf. in der Microwelle leicht erwärmen. Dann alle Zutaten mit den Knethaken des Mixers zu einer homogenen, schön cremigen Masse verarbeiten.
Die vorgebackene Tarte mit 1-2 Esslöffeln Semmelbrösel/ Paniermehl ausstreuen und anschließend das Apfel-Cranberry Kompott einfüllen und glattstreichen. Die Marzipanmasse in einen Spritzbeutel mit (nicht zu kleiner) Sterntülle füllen und damit ein Gitter auf die Tarte spritzen. Mit der restlichen Creme auf dem Rand entlang Tupfen setzen. Im 180 Grad heißen Backofen noch einmal ca. 15-20 Minuten backen, bzw. bis die Marzipanmasse gut gebräunt ist.
Gut abkühlen lassen, bevor die Tarte auf einen Teller gesetzt wird. Sie schmeckt, wie fast alle Tartes, frisch und am selben Tag am allerbesten 🙂 .
Mit Klick auf das Rezeptfoto gelangt ihr zu einer druck- und speicherbaren PDF:
Habe ich geschrieben, dass ich dazu gelernt habe? Eines habe ich auf jeden Fall immer noch nicht gelernt 🙁 ! Geduld!!! Dabei weiß ich doch ganz genau, dass man so eine Mürbeteigtarte abkühlen lassen muss, bevor man sie auf einen Teller hebt. – Ihr ahnt es wohl! 😉 Tatsächlich ist mir der halbe Boden dabei kaputt gegangen. Nur die Tatsache, dass ich die Nerven behalten habe, hat mich vor einem größeren Matschdesaster gerettet! Gottlob konnte ich sie dann doch noch einigermaßen fotogen arrangieren. Deshalb mein Rat an euch: Lasst sie gut vorbacken und lasst sie erst abkühlen, bevor ihr sie bewegt! 😉
Und noch ein Wort zu der Füllung: Wählt unbedingt eine säuerliche Apfelsorte aus (Boskoop ist perfekt!). Ich habe auch ganz bewusst noch einige Cranberries hinzugefügt, weil diese dem Kompott sowohl eine wundervolle Färbung, als auch einen feinen herben Geschmack geben, der in schönem Kontrast zum süßen Marzipan steht.
Dieses leckere Stückchen hier habe ich nach dem Fototermin ganz allein genüsslich verkostet. Nicht ohne meinem Papa zu gedenken, der ihn doch so gern mochte ♥
Wie findet ihr die Idee, „alte“ Blogbeiträge bzw. Rezepte noch einmal neu aufzulegen? Mir würden spontan zwei bis drei meiner Rezepte einfallen, die ich am liebsten noch einmal verbloggen würde. Oder schaut ihr lieber einfach auf die ersten Seiten von Maren Lubbe? Oder mögt beides? 😉 Auf jeden Fall solltet ihr mal zu Marc herüber schauen, denn dessen Blog feiert mit dem Re-Create Blogevent seinen 3. Geburtstag. ♦ Happy Blogbirthday, Marc! ♦
Alle lieben Wünsche für euch und viel Spaß beim Backen!
Eure Maren
♥♥♥
Barbara sagt
Ulrich liebt deine Ungeduld, kommt er doch dann zu leckerem Kuchen.😉😎
Maren Lubbe sagt
Haha! Ja, dann profitiert ja wenigstens einer von meinen Schwächen 😀 !
Marianne sagt
Liebe Maren,
wie du alles so schreibst, es ist wie Poesie…Es gibt nicht nur einfach ein Rezept und fertig…sondern deine Gedanken, Überlegungen…und die Liebe für die Schönheit bis in kleinster Detail… Ich bin so froh dich gefunden zu haben!!!!
Diese Apfeltarte lacht mich schon richtig an :-)) :Die Kuppeltorte wartet aber erst gegessen zu werden, so dass ich das Nachbacken noch eine Woche verschieben muss. Man hat ja eh nicht immer frische Cranberries zu Hause… ( ehrlich gesagt hatte ich sie nie, da ich nicht wusste wie man sie so verzehrt)
Es sieht wieder phantastisch aus!!! Ich hätte an deiner Stelle auch nicht warten können… Es geht mir eigentlich immer so !!! :-)))
Bis zu nächste Runde also….
Herzliche Grüße und noch eine gute Nacht..
Marianne
Maren Lubbe sagt
Liebe Marianne,
tatsächlich wird man beim Betrachten der „alten“ Beiträge ein wenig nostalgisch und lässt alles noch einmal Revue passieren. Jeder einzelne Beitrag erinnert mich an eine gewisse Zeit. So war ja ein Blog einstmals auch gedacht, wie ein Tagebuch.
Ich hoffe, dass du trotz der hektischen Zeiten noch zum Backen dieser Tarte kommst und dass die Kuppeltorte euren Geschmack getroffen hat.
Ich danke dir von Herzen für deine überaus herzlichen Kommentare. Ich freue mich immer riesig darüber <3 !
Liebste Grüße Maren
Eva sagt
Diese Tarte trifft meinen Geschmack zu 100%. Die List wird und wird nicht kürzer… 😉
Und was das Neuauflegen angeht, warum nicht? Habe ich auch schon das ein oder andere Mal gemacht. Warum sollte man mit Dingen leben, mit denen man nicht zufrieden ist?
Schönen Sonntag und ganz liebe Grüße (und weiter so!!!),
Eva
Maren Lubbe sagt
Danke, liebe Eva! Ja, die Liste wird immer länger und trotzdem kann ich mich manchmal nicht entscheiden, welches Projekt ich in Angriff nehme 😉 .
Schön, dass dir auch meine Neuauflage der Tarte gefallen hat.
Liebe Grüße … das Wochenende naht!!
Maren
ichmussbacken sagt
Liebe Maren,
da geht es uns wohl ähnlich mit den ersten Beiträgen und dem Dazulernen 🙂 ! Ich finde auch, dass man ruhig dazu stehen kann, dass man nicht als Super-BloggerIn begonnen hat, sondern sich weiterentwickelt.
Das Problem mit der fehlenden Geduld kenne ich. Es ist nicht immer einfach, die eigenen klugen Tipps selbst zu befolgen 🙂 !
Die Torte klingt richtig gut. Ich mag ja Cranberries mit ihrem herben Geschmack richtig gerne. Die passen sicher toll zu Äpfeln und Marzipan <3 !
Liebe Grüße
Eva
Maren Lubbe sagt
Ganz genau, Eva! Die klugen Tipps selbst befolgen — das hast du gut gesagt 😀 !! Ich werde wohl weiter daran arbeiten müssen 😉
Ganz liebe Grüße und viel Spaß und Erfolg bei deinem Kurs
Maren
evchenkocht sagt
Hallo liebe Maren,
ohje… ich erschrecke schon jetzt, wenn ich meine allerallerersten Posts in meinem Blog sehe! Und dabei ist mein Blog noch um einiges jünger als deiner! Aber dazu kann und sollte man auch stehen! Das gehört doch zur eigenen (Blog)entwicklung. Wobei ich schon sagen muss, dass deine Bilder mega was hermachen! Man bekommt IMMER Lust auf ein Stückchen!
Liebe Grüße,
Eva
Maren Lubbe sagt
Das hast du wirklich süß gesagt, Eva! Ganz lieben Dank! Wir Blogger geben uns doch alle Mühe unsere Werke so chic und appetitlich, wie sie auch schmecken, darzustellen. Ein gewisser Lernprozess gehört dabei zur Entwicklung.
Ganz liebe Grüße Maren