Nun habe ich doch schon soo viel gebacken in meinem Leben, aber komischerweise war nie eine Bisquitrolle dabei! Deshalb stand sie nun schon länger auf meiner To-Do-Backliste.
Einen ersten Versuch starteten meine Tochter Tessa und ich vor einigen Wochen —- der Erfolg war dann doch eher bescheiden 🙁 . Geschmacklich gut, aber optisch…naja!
Aber wie ich denn nun mal so bin, lasse ich mich von so etwas ja nicht unterkriegen, sondern nun war mein Ehrgeiz geweckt. Also machte ich mich neulich Abend (der Gatte war außer Haus) in aller Ruhe an die Arbeit. Ich hatte auf ledelicieux.com ein Rezept entdeckt, dass spannend klang und meiner Karamelllust (mit 3 L!) und den Zutaten, die ich im Haus hatte, entgegen kam. Ich habe das Rezept ein wenig abgewandelt und diesmal hat’s dann auch geklappt mit der Rolle! Und nicht nur das – es hat auch total Spaß gemacht mit Karamell zu experimentieren.
Die Karamelldeko ist natürlich nicht wichtig für den Geschmack des Kuchens, aber hübsch sieht’s schon aus, oder? Wie gesponnenes Gold, oder vielmehr – wie Bernstein, wie mein Mann fand.
Die Bisquitrolle selbst besteht aus einem fluffigen Schokoladenteig mit Kakao bestäubt. Gefüllt ist die Rolle mit Karamell und einer karamellisierten Meringue Buttercreme. Buttercreme klingt vielleicht im ersten Moment immer schwer und mächtig, ist sie aber nicht! Lasst euch ruhig mal drauf ein!
Schokoladen Biskuitrolle mit Karamell
Teig:
- 3 Eier Gr. L
- 80 g brauner Zucker
- 1 Teel. Vanilleextrakt
- 1 Teel. Öl
- 1 Teel. Milch
- 60 g Mehl
- 1 gehäuft. El. Kakao + etwas zum Bestäuben
- 1 Prise Salz
Den Backofen auf 180 Grad vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen und eine Backrahmen in der Größe 25 x 35 cm daraufstellen. Den Teig einfüllen, glattstreichen und ca. 10 – 15 min. backen.
Er ist fertig wenn der Teig etwas vom Formrand geschrumpft ist und sich auf Druck fluffig und elastisch anfühlt.
Während des Backens bereitet ihr ein Stück Backpapier vor, welches ihr mit Kakao bepudert.
Direkt aus dem Backofen befördert ihr den fertig gebackenen Bisquit ‚auf dem Kopf‘ auf die gepuderte Fläche und zieht vorsichtig das Backpapier ab. Unter Zurhilfenahme des bepuderten Papiers rollt ihr den heißen Kuchen von der schmalen Seite eng zu einer Rolle auf und lasst ihn auf der ‚Saumseite‘ abkühlen. Wie ihr seht, zeigt er jetzt schon seine hübsche kakaobepuderte Außenansicht.
Karamell-Meringue-Buttercreme
- 75 g Zucker
- 2 Teel. heller Sirup
- 2 Teel. Wasser
- 2 Eiweiß Gr. M
- 75 g Butterwürfel in Raumtemperatur
Gebt den Zucker, den Sirup und das Wasser in einen Kochtopf und vermischt die Zutaten. Dann erhitzt ihr die Masse (ohne zu Rühren!) auf ca. 160 Grad. Dabei sollte ein goldener Karamell entstehen.
In der Zwischenzeit schlagt ihr das Eiweiß zu Eischnee und während der Mixer läuft gießt ihr das heiße Karamell in feinem Strahl nach und nach ins Eiweiß. Dabei möglichst nicht die Mixstäbe treffen. Weiter mixen bis die Masse heruntergekühlt ist und sich gut verbunden hat. Wenn sie ca. 30 Grad erreicht hat rührt ihr nach und nach die Butterwürfel unter.
Das kann eine heikle Angelegenheit, die man etwas mit Gefühl handhaben muss. Übermixt die Masse nicht, wenn sie gut ausschaut hört auf. Tipp: Den Topf mit dem Karamell schon mal mit heißem Wasser einweichen, dann lässt er sich nachher gut reinigen. (Oder einfach der Spülmaschine überlassen ;-))
Jetzt kommt der Endspurt, indem ihr euren Teig entrollt und mit ca. einem knappen halben Glas fertigem Karamell bestreicht. Dies könnt ihr nach diesem Rezept klick selber machen oder und ihr kauft ein Glas fertige Karamellcreme oder habt es ,wie ich, noch im Schrank stehen ;-).
Darauf verteilt ihr die Buttercreme. Bitte lasst, anders als ich, einen Abstand von ca. 5 – 8 cm. vom Rand , sonst quetscht die Füllung beim Einrollen zu sehr heraus! Ich weiß wovon ich rede! 🙁
Ich habe die Buttercreme noch mit Raspelschokolade bestreut und den Teig dann vorsichtig und locker wieder eingerollt.
Jetzt sollte eure wunderschöne Bisquitrolle noch ein kleines Schönheitsschläfchen im Kühlschrank halten. Mindestens bis zum nächsten Tag, damit sie schön durchzieht. Ich könnte mir auch vorstellen, beim nächsten Mal den Teig mit etwas Likör zu tränken. Das wäre sicher lecker. Kann ja jeder nach Geschmack machen 🙂
Genauso ist die Dekoration Geschmackssache. Die Rolle sieht in meinen Augen sowieso schon samtig schön aus. Da ich aber Lust auf Karamellexperimente hatte kamen dann lauter Spiralen und Gitter in goldenem Karamell dabei heraus. Dafür habe ich, wie oben beschrieben, einfach nur Zucker mit wenig Wasser gekocht, bis er golden war und dann auf einer Silikonmatte in verschiedene Muster gegossen. In meinem Karamellkochbuch steht, man solle sich möglichst nicht irgendwelche Muster vornehmen zu machen – es käme eh etwas anderes dabei heraus. Dies kann ich nur bestätigen –lach-! Lasst einfach das Karamell entscheiden 😀
Yeah, und das ist er nun, der Kuchen mit 4 ‚L‘ – Rock the Karamellroll !
Liebste Grüße
Eure Maren ♥♥♥
Barbara sagt
Das sieht aber oberlecker aus. Karamell (nur mit 2 L) mag ich auch sehr gerne.
Liebe Grüße,
Barbara
frauknusper sagt
Liebe Maren,
die sieht ja super aus! Ich hatte Dich vollkommen falsch verstanden *kopfschüttel*… wie konnte ich glauben, dass Du es nicht noch ein zweites Mal versucht hast… ich habe auch schon lange vor mal wieder eine Bisquitrolle o.ä. zu machen. Als nächstes wird es bei mir allerdings erst einmal eine Meringue Roulade … oh ich sag Dir sooo lecker. 😉
Viele liebe Sonntagsgrüße
Sarah
Maren Lubbe sagt
Uiihh, da freu ich mich schon drauf!! Hach, wenn man doch nur mehr Zeit zum Backen hätte….
frauknusper sagt
… und mehr Anlässe. 😉