Auf dieser Seite zeige ich Backbücher aus meinem Bücherregal mit Rezension
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Mit * versehene Links sind Werbe- bzw. Affiliatelinks!
Melissa Forti’s Weihnachts-Backbuch¹
Melissa Forti erschienen im Prestel Verlag
Einen Blick auf die ersten Seiten des Buches könnt ihr HIER werfen. In Stimmung kommt man mit dem Video des Buchtrailers 🙂
Meine Buchbesprechnung findet ihr HIER.
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Fou de Pâtisserie
Julie Mathieu & Muriel Tallandier erschienen im Christian Verlag
Das Buch Fou de Pâtisserie¹ beinhaltet eine Sammlung von 85 Rezepten der 40 besten Patissiers Frankreichs, zusammengestellt von Julie Mathieu und Muriel Tallandier. Es hat 400 Seiten und ist im Christian Verlag erschienen.
Den Titel könnte man am besten mit „Verrückt nach Pâtisserie“ übersetzen. Also maßgeschneidert für mich 😉.
Fou de Pâtisserie war mir bisher als Pâtisserie Magazin bekannt, welches seit einigen Jahren in Frankreich erscheint. Dort ist das Konzept mehr als erfolgreich, denn die Franzosen verehren ihre Pâtissiers wie Stars. Diese wiederum lassen sich nicht lumpen und teilen bereitwillig ihre wunderbaren Rezeptkreationen mit ihren Bewunderern.
Der Christian Verlag ermöglicht nun mit einer deutschsprachigen Ausgabe allen, die nicht der französischen Sprache mächtig sind, sich an die Zubereitung dieser Köstlichkeiten zu versuchen.
Die 85 Rezepte im Buch sind unterteilt in 17 typische Klassiker der französischen Patisserie:
- Baba au Rhum
- Käsekuchen
- Eclair
- Flan
- Schwarzwälder
- Erdbeertorte
- Blätterteig
- Mont Blanc
- Torte Opera
- Paris-Brest
- Religieuse
- Saint-Honoré Torte
- Succès
- Schokoladentarte
- Zitronentarte
- Tarte Tatin
- Vacherin
Jedes dieser Klassiker ist noch einmal unterteilt in 5 verschiedene Rezeptvarianten der jeweiligen Kategorie mit jeweils unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden.
Beispielsweise ist die Rubrik Käsekuchen unterteilt in: Cheesecake Granatapfel & Buchweizen Törtchen, Erdbeer-Shiso Käsekuchen, Yuzu-Minze Käsetörtchen und einen Cheesecake Pfirsich & Feta für die, die es schnell und unkompliziert möchten.
Die Rubrik Schwarzwälder reicht von einer High class Schwarzwälder Kirsch Torte , über einen schickes „Black Jack“ Törtchen, eine Brownietorte mit einem Herz aus Kirschkaramell, einem wunderschönen „Holzscheit“ mit „Pilzen“ à la Schwarzwälder Kirsch und einem Ruckzuck Black Forest Törtchen.
Die Kategorie Erdbeertorte beginnt mit der Fraisier Torte von Yann Couvreur. Desweiteren findet mann eine Erdbeertorte mit Marzipanauflage, Erdbeertörtchen, eine Beeren Dacquoise und ein Rezept für eine „stressfreie Erdbeertorte“.
Jedem Rezept ist mindestens eine Doppelseite gewidmet. Dem jeweils ersten jeder Kategorie sogar eine bebilderte Step by Step Anleitung, einigen Erläuterungen zu wichtigen Zutaten und hilfreichen Hilfsmitteln, sowie einem kleinen Interview mit dem Patissier dieser Kreation. Dazu gibts Erläuterungen zur Historie des Klassikers und seiner modernen Entwicklung bis heute. Kleine Randnotizen mit Profitricks sind für mich immer das Salz in der Suppe.
Nicht minder wichtig ist natürlich die Umsetzbarkeit der Rezepte. Ich habe bisher drei Rezepte aus dem Buch nachgebacken, die allesamt köstlich und außergewöhnlich für unseren deutschen Gaumen waren.
Brownietorte mit Kirschkaramell
Paris-Sesam
Schoko-Limettentarte mit Crumble
Und so klappte es mit der Umsetzung:
Vorne in den Hinweisen zum Buch wird darauf aufmerksam gemacht, dass Teige und Massen aus Effizienzgründen oft in größeren Mengen in den Rezepten angegeben sind, als tatsächlich gebraucht wird. Sollten große Reste bleiben, sei das vermerkt. Diesen Vermerk habe ich allerdings nirgends gefunden. Trotzdem gut zu wissen und mit etwas Erfahrung, kann man recht gut abschätzen, ob man Reste behält.
Bei der Schoko-Limettentarte waren Teig und Crumble nämlich sehr reichlich bemessen. Man kann so einen Teig aber prima einfrieren oder leckere Kekse daraus backen 🙂 . Wir waren begeistert von der Tarte.
Die Mengenangaben bei der Brownietorte mit Kirschkaramell war eigentlich für zehn kleine Backformen ausgelegt. Das Foto im Buch zeigte aber eine Torte und so habe ich einfach eine 18er Springform verwendet und das kam sehr gut hin. Allerdings wäre das Kirschkaramell nie im Leben fest geworden, wenn ich keine Gelatine hinzugefügt hätte. Gleichwohl war diese Torte einfach außergewöhnlich und ausgesprochen lecker.
Die Mengenangaben für die Paris-Sesam Windbeutel im Buch waren für 6 Personen angegeben. Ich habe die Menge halbiert und daraus die typischen Kränzchen gemacht, die wir zu viert nicht ganz geschafft haben. Aber der Appetit ist ja auch bei jedem unterschiedlich. Wir konnten nicht genug davon bekommen. Das Sesampraliné wird sicher auch noch in anderen Rezepten eingesetzt werden.
Die Beschreibung der Rezepte ist in der Regel recht gut. An nur wenigen Stellen werden Zutaten verwendet, die in Deutschland nicht überall zu finden sind. So musste ich die Schokoladenganache in der Schokotarte in Ermangelung von Pectin 58 etwas abändern. Alles in allem kann man aber die allermeisten Zutaten im Supermarkt oder Onlinehandel kaufen.
Im Glossar gibt es zudem eine sehr schöne Beschreibung verschiedenen Zutaten. Zum Teil mit Anleitung für die Zubereitung. Sehr ansprechend und übersichtlich finde ich auch das Register mit Fotos jedes einzelnen Rezeptes und deren Seitenzahl.
Alles in allem ist Fou de Pâtisserie ein wirklich tolles, inspirierendes und umfangreiches Nachschlagwerk der französischen Klassiker der Konditorkunst und deren moderne Varianten. Sowohl für HobbybäckerInnen, wie auch für Profis ist etwas dabei. Ein Attribut, das ich sehr schätze.
Das Buch Fou de Pâtisserie kostet 59,99 Euro und kann im Buchhandel*, Amazon* oder beim Verlag erworben werden. Dort kann man auch einen Blick ins Buch werfen.
Fotos: Christian Verlag.
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Törtchen – Kunstvolle Konditorei im Kleinformat
von Bernd Siefert – erschienen im Matthaes Verlag
Törtchen – Kunstvolle Konditorei im Kleinformat – Treffender hätte Bernd Siefert, der Herausgeber dieses wunderschönen Buches, den Titel nicht wählen können. Tatsächlich fühlt man sich, als würde man einen Kunstband durchblättern.
Bernd Siefert hat sich für sein Buchprojekt vier Berufskollegen ins Boot geholt, um mit ihnen gemeinsam sein Anliegen, die klassische Konditorei in eine neue Ära einzuleiten, umzusetzen. Er sieht es als dringend notwendig an, die seiner Meinung nach letzte Bastion der Konditoren, die Torten und Törtchen, aus der gewohnten langweiligen 30er Springform zu holen und in zeitgemäßere Formate zu übertragen: In kleine Portionsgrößen mit Chic.
Und so erwarten uns in seinem Buch 62 außergewöhnliche Törtchenrezepte, zum Teil mit Step by Step Fotos, immer mit Aufbaugrafik und von Matthias Hoffmann umwerfend ästhetisch fotografiert. Jedes einzelne Törtchen mutet wie ein kleines Kunstwerk an.
Dieses sind die Konditoren, die Bernd Siefert mit ihren innovativen Törtchenkreationen unterstützen: Norman Hunziger, ein höchst talentierter junger Schweizer ; Bettina Schliephake-Burchardt, vielen von uns aus der Sendung „Das große Backen“ bekannt; Matthias Ludwigs, Patisserie Chef der TörtchenTörtchen Cafés in Köln und selber mehrfacher Buchautor, sowie Felix Vogel, einem in Frankreich ausgebildetem „aufsteigenden Stern“, wie Siefert bemerkt, der sich dem Thema Schokolade gewidmet hat. Nicht zuletzt hat auch Bernd Siefert, der Herausgeber, 13 Klassiker entstaubt und daraus sensationelle Neukreationen entwickelt.
Die Rezepte sind nicht eben mal an einem Vormittag für den Nachmittagskaffee umzusetzen. Nein, die kleinen Kunstwerke sind anspruchsvoll und verlangen Zeit, Hingabe und zuweilen die ein oder andere, in unserer heimischen Küche, nicht ganz so gängige Zutat. Bernd Siefert richtet dieses Buch sicher hauptsächlich an alle Konditoren, Pâtissiers und Pastry Chefs. Doch ich denke, auch ambitionierte Hobbybäcker kommen hier voll auf ihre Kosten!
Ich selber habe mittlerweile drei verschiedene Rezepte aus diesem Buch zum Teil leicht adaptiert verwirklicht:
Mit ein wenig Phantasie, Erfahrung und Flexibilität können auch Hobbybäcker viele der Rezepte aus dem Buch umsetzen oder zumindest Komponenten daraus zu eigenen Kreationen ummodeln . Besonders hervorheben möchte ich die Step by Step Fotos. Hier kann man wirklich tolle Techniken lernen, wie z. B. die dekorativen Schokoladengitter, mit denen ich die Fürst Pückler Törtchen garniert habe.
Wer also eine große Liebe zur feinen Patisserie hegt, wer nicht vor anspruchsvollen Backprojekten zurückschreckt und wer in wunderschönen Fotografien schwelgen möchte, dem kann ich das zugegeben hochpreisige Buch „Törtchen – Kunstvolle Konditorei im Kleinformat“ nur ans Herz legen. Für Profis. aber auch für fortgeschrittene Hobbykonditoren ein inspirierender Kurs in moderner Konditoreikunst.
Törtchen- Kunstvolle Konditorei im Kleinformat von Bernd Siefert ist im Matthaes Verlag erschienen – 240 Seiten – 79,90 Euro .
Das Buch kann z.B. beim Verlag, beim Buchhändler oder Amazon* erworben werden. Hier gibt es auch einen Blick ins Buch klick.
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dilekerei – Torten – Törtchen – Tartes
von Dilek Topkara – erschienen im HEEL Verlag
Hier geht’s zur Buchbesprechung: KLICK
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Backen in der Winterzeit
von Theresa Baumgärtner – erschienen im Brandstätter Verlag
Die Rezension dieses Buches findet ihr hier: KLICK
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Ich machs mir einfach – einfach lecker
von Patrick Rosenthal – erschienen im Frechverlag
Die Rezension des Buches lest ihr hier KLICK 🙂
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Mini Sweets (Rezension)
von Fiona Pearce – erschienen im Hädecke Verlag
Der Subtitel des hübschen, in rosa und mint gehaltenen, Büchleins, das ich heute vorstelle, lautet: Kekse, Kuchen und Gebäck auf einen Biss. Und in der Tat finden sich auf 128 Seiten 40 Rezepte für kleine, nein, kleinste Köstlichkeiten im Miniformat. So klein, dass sie tatsächlich in einen Teelöffel oder zumindest in einen Esslöffel Platz finden.
Das Buch schrieb Fiona Pearce, eine australische Bloggerin mit zweiter Heimat in London. Dort gibt sie Kurse in Tortendekoration und ist eine große Vintageliebhaberin, was ein wenig beim Buchdesign anklingt. Jedes der 40 Rezepte nimmt eine Doppelseite ein, wobei auf der einen Seite ein ganzseitiges Foto abgebildet ist und auf der anderen das Rezept mit der originalgroßen Abbildung des betreffenden Küchleins. Die Rezepte sind in folgende Kategorien aufgeteilt: Biskuits, Baisers, Schokolade, Mürbe- und Blätterteig, Brandteig, Kekse und Plätzchen, Cupcakes und herzhaftes Gebäck. Jede Kategorie beginnt mit den Grundrezepten, auf die sich die dann folgenden Rezepte aufbauen. An dieser Stelle gibt die Autorin auch wertvolle Tipps und Ratschläge, damit die kleinen Backkunstwerke auch gelingen. Fiona Pearce hat dabei sehr viele Klassiker auf Miniformat geschrumpft, wie z. B. Eclairs, Paris-Brest, Madeleines, Macarons, Käse-Grissini und, und, und. Alles in miniklein!
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Folgende Rezepte findet ihr in dem Buch:
Biskuits: Mini Schichttorte, Petit Fours in Pastell, Earl-Grey Madeleines mit Honig-Orangen Glasur, festliche Schokotörtchen, Zitronen Brioches mit Pink Grapefruit Sirup.
Baisers: Granatapfel-Honig Pavlovas, süße Baiserküsschen, Zimt-Baiser Pilze, Nussbaiser Türmchen, Mini Macarons mit Veilchen u. grünem Tee.
Schokolade: Karamell Shortbread, Schokoladen Brownies mit Karamellfrosting, Schokoschälchen mit Mangomousse, Pistazienflorentiner mit weißer Schokolade.
Mürbe- und Blätterteig: Blätterteigschnittchen mit Holunderblütensahne, Herz-Pasteten mit Himbeercoulis, aromatisierte Schweineöhrchen, Himbeer Tartelettes, Zitrus Juwelen, Mini Tartes mit Schokolade.
Brandteig: Süße Windbeutelpyramiden, Schokoladen-Eclairs, rosa Nonnen, Karamell-Amaretto Kringel.
Kekse und Plätzchen: gebackene Kaffeebohnen, bunte Flammenplätzchen, Mini-Spitzbuben, Terrassenplätzchen, Kokoskekse, gepunktetes Zitronen-Buttergebäck.
Cupcakes: Erdnussbutter-Schokladen Cupcakes, White Russian Cupcakes, Mojito Cupcakes, Weiße Schokoladen-Mudcakes, Kokos Cupcakes.
Herzhaftes Gebäck: Spinat-Feta Ecken, Ceasar-Salad Happen, Pesto Windräder, Blini-Türmchen mit Räucherlachs, Blätterteigmuscheln mit konfierten Zwiebeln und Ziegenkäse, Windbeutel mit Blauschimmelkäsemousse, Käse Grissini mit Paprika.
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Besonders gut gefällt mir, dass Rezepte und Anweisungen fundiert und ausführlich beschrieben wurden. Die Autorin hat größte Mühe darauf verwendet, dass auch bei Backanfängern kein Frust aufkommt. Zwar gibt es keine Step by Step Fotos der einzelnen Arbeitsschritte, doch sind Teig- und Cremeherstellung gut verständlich beschrieben. Fabelhaft ist die große und vielfältige Auswahl an Rezepten. Da ist wirklich für jeden etwas dabei und so fiel mir schwer, eine Auswahl zu treffen.
Die kleinen Köstlichkeiten in Pralinengröße sind ein zauberhafter Snack für vielerlei Anlässe. Sei es, wenn die beste Freundin (die, die immer Diät hält 😉 ) zum Kaffee kommt, sei es zum Geburtstag kleiner ‚Prinzen oder Prinzessinnen‘ oder als kleines herzhaftes Fingerfood zu einem Glas Wein.
Aber Achtung: Wer jemals Kinderbekleidung genäht hat weiß auch, dass Dinge, die klein sind, nicht weniger Arbeit machen. So auch hier! Da es aber Rezepte mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden gibt, werden auch ungeduldige und grobmotorische Bäcker/-innen Erfolg haben. Ob ich allerdings jemals Brandteig Eclairs, die so klein sind wie die Finger eines Zweijährigen oder Windbeutelpyramiden, auch bekannt als Croquembouche, kleiner als ein Eierbecher, backen werde, wage ich zu bezweifeln. Da würde ich die große Variante vorziehen. Das wäre selbst mir zu fummelig. 😉
Die Rezepte, die ich bereits nachgebacken habe, haben jedenfalls tadellos funktioniert. Die Mengenangaben kamen hin und Geschmack und Optik waren sehr schön. Hier die von mir bereits nachgebackenen Rezepte: Mini Schokotörtchen und Granatapfel-Honig Pavlovas.
Wer also Spaß am Backen von winzigen Küchlein hat, wer vor etwas Fummelarbeit nicht zurückschreckt, wer seinen Gästen etwas wirklich Besonderes kredenzen möchte oder Ideen für Kindergeburtstage sucht, ist mit diesem Buch gut beraten. Mir hat es sehr viel Spaß gemacht diese hübschen Küchlein nachzubacken und ich denke, da werden noch weitere Mini Sweets daraus folgen 🙂 .
Das Buch kann direkt beim Verlag oder HIER* bestellt werden.
Ich bedanke mich beim Hädecke Verlag für die kostenlose Bereitstellung dieser Rezensionsausgabe. Meine Meinung über das Buch wurde dadurch nicht beeinflusst.
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Torten & Törtchen (Rezension)
von Matthias Mittermeier
Das Buch, Torten & Törtchen, erschienen im MATTAES Verlag, das ich euch heute vorstelle, fällt ein wenig aus dem Rahmen der alltäglichen Backbücher. Ich würde es wohl eher in die Sparte der Fach- und Inspirationsbücher für Konditoren und ambitionierte Hobbybäcker einsortieren. 60 bezaubernde, innovative Rezepte zeigen die Trends der modernen Pâtisserie und Konditorei, zum Teil mit ungewöhnlichen Zutaten, wie Oliven, Spargel und Grünen Tomaten, aber auch mit modernen Abwandlungen von Klassikern, wie der Sacher- oder der Schwarzwälder Kirschtorte.
Der Autor des Buches, Matthias Mittermeier, ein großartiger Pâtissier oder, wie er sich selber nennt, „Food-Designer“ mit Konditorwurzeln, hat sich für dieses Buchprojekt fünf kreative Berufskollegen mit ins Boot geholt. Dies sind Stefanie Bengelmann, Oliver Endle, Antonia Majunke, Fabian Sänger und Bernd Siefert. Einige Namen mögen euch bekannt sein.
Aber warum hat Matthias Mittermeier nun dieses Buch nicht allein geschrieben?
Zunächst einmal war es M. Mittermeier wichtig, dem Leser eine breite Vielfalt an Stilrichtungen und Philosophien innerhalb eines Buches zu bieten. Überhaupt ist er ein Verfechter der Vielfalt und der Innovation in seinem Handwerk, der Pâtisserie. Er beklagt, dass viele Konditoren sich auf den Lorbeeren ihrer früheren Erfolge ausruhen und nicht auf die Fülle der neuen Techniken und Hilfsmittel zugreifen. Damit meint er z. B. die Verwendung von fertigen (puren) Fruchtpürees, Produkte wie beispielsweise Alginat, Pektine und Xanthan als Bindemittel, sowie den Einsatz von z.B. Silikonformen.
Dem Vorwurf „So etwas habe man früher auch nicht gebraucht!“ , begegnet er mit der Antwort: „Warum haben wir denn heute einen PC in Büro? Früher ging es doch auch ohne!“ Und so wundert es auch nicht, dass sich die Autoren in den Rezepten häufig dieser Hilfsmittel bedienen, die uns Hobbybäckern oft noch gar nicht so geläufig sind. – Dies sollte uns nun aber nicht abschrecken, denn M. Mittermeier liegt daran, dass die Rezepte und Kreationen nicht ganz genauso nachgebacken werden sollen, sondern dass sie uns vielmehr als Inspiration und Lernmöglichkeit dienen sollen.
Blättern wir also einmal durch das Buch:
Nach seiner Vorstellung und die der fünf ‚Mitkonditoren/innen‘, erklärt Matthias Mittermeier seine Philosophie und sein Anliegen zum vorliegenden Buch. Danach folgt jeweils ein eigenes Kapitel der sechs Konditoren/innen, in dem diese/r ihre/seine 10 Kreationen vorstellen. Zunächst sind diese auf ganzseitigen Fotos auf schlicht schwarzem Untergrund zu bewundern.
Ohne Schnickschnack wirken sie wie essbare Kunstwerke, was sie meiner Meinung nach auch sind. Die Garnituren sind überaus kunstvoll. Mal schlicht, mal opulent. Es fällt auf, dass viele Torten und Törtchen keine ‚Namen‘ tragen, sondern einfach nur nach ihren Hauptzutaten benannt werden.
Fabian Sängers Kreation Pumpernickel-Walderdbeere-Vollmilch (Foto unten rechts) habe ich hier KLICK nachgebacken. Man sieht den Unterschied 😉 , aber ich bin trotzdem zufrieden.
Auf zwei bis drei Seiten folgen dann die Rezepte. Aufgeteilt in die einzelnen Bestandteile, wie Teig, Mousse oder Creme sind die Zutaten aufgeführt. Hier begegnen dem Hobbybäckern bereits die ersten Stolpersteine. Denn, wie ich oben schon anmerkte, sind diese Zutaten für uns nicht einfach im Supermarkt erhältlich. Meist kann der ambitionierte „Backlehrling“ diese aber, dank der genauen Angaben des Autors, im einschlägigen Fachhandel oder Onlineshop bestellen. Genauso wie Back- und Silikonformen.
Die Reihenfolge der Zutaten und deren Arbeitsschritte ist leider für den Arbeitsablauf nicht immer logisch aufgebaut. Da darf man das Gehirn nicht ausschalten 😉 . Überhaupt merkt man, dass die Autoren bei der Zielgruppe dieses Buches einiges an Grundkenntnissen voraussetzen. Zwar werden manchmal einzelne Arbeitsschritte im Foto dargestellt, jedoch sollte man beispielsweise wissen, was es bedeutet eine Creme ‚zur Rose abzuziehen‘. Genauso schadet es nicht, wenn man weiß wie man eine Konditorcreme zubereitet oder einen Biskuit macht 😉 .
Sehr gelungen finde ich, dass es zu jedem Rezept eine anschauliche Grafik des Aufbaus gibt. Das ist sehr hilfreich fürs Verständnis.
Beim Backen der beiden Testobjekte nach Rezepten von Fabian Sänger, gab es ein paar geringe Schwierigkeiten. Bei der Pumpernickeltorte hatte ich z. B. zu wenig Karamell-Vollmilchcreme, bei den ‚Schokoladen-Passionsfrucht-Sputniks‘ , die das Titelbild des Buches zieren, wusste ich leider nicht was Mandelmasse 1:1 (Carma) ist, bzw wie ich sie ersetzen kann. Dadurch wurde der Teig nicht so wie er wohl gehört, was allerdings dem Endprodukt in Schönheit und Geschmack keinen Abbruch tat. Ich war, zugegeben, stolz darauf und lecker waren die Teile sowieso!
Alles in allem ist dieses Buch ein Schatz, der die Fantasie anregt und auf neue Techniken und Zutaten aufmerksam macht. Was mich angeht, hat Matthias Mittermeier sein Ziel erreicht. Wer, wie ich, versucht etwas genau nachzubacken, muss als Laie eine kleine Herausforderung annehmen. Aber wer das mag, ist mit diesem Buch gut bedient und lernt dazu. Die Rezepte der Cremes, Teige oder Mousses, sowie die unglaublich interessanten Kombinationen, auf die ich nie gekommen wäre, sind genial und können und sollten auch für eigene Kreationen und Kombinationen mit Phantasie genutzt werden. Genauso wie die fabelhaften Dekorationen aus Schokolade, Früchte oder Zucker. Allein, es ist ein traumhaftes Bilderbuch, wenn auch für einen stolzen Preis. Da es gewissermaßen sechs Autoren hat, bekommt man einen wunderbaren Querschnitt durch deren Stilrichtungen. Doch Achtung! Das Niveau ist hoch und nix für Sonntagsbäcker 😉 !
Das Buch kann direkt beim Verlag oder HIER* bestellt werden.
Ich bedanke mich beim MATTHAES Verlag für die kostenlose Rezensionsausgabe. Meine Meinung über das Buch wurde dadurch nicht beeinflusst.
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LAKRITZ (Rezension)
von Elisabeth Johansson – Landwirtschafts Verlag Münster
Lakritz ist für mich eine Süßigkeit, die mich von Kindheit an begleitet hat. Ist mein Vater ’schuld‘? Lag es also schon von Anbeginn in meinen Genen, diese Liebe zu Lakritz? Meine Mutter macht sich allerdings gar nichts daraus. Wie auch immer, für mich gilt nach wie vor:
Ein Leben ohne Lakritz ist möglich, aber nicht sinnvoll 😉 .
Ihr könnt euch also vorstellen, dass das im September 2014 im LV Verlag erschienene Buch, LAKRITZ – süße & herzhafte Rezepte mit dem schwarzen Gold von Elisabeth Johansson, sofort meine Aufmerksamkeit und meine Begierde weckte. Mein erstes Backexperiment mit Lakritz kennt ihr ja bereits, die Macarons mit Lakritz . Sie waren für mich eine echte Überraschung und was mich noch mehr überraschte war die Tatsache, dass ich diese Vorliebe mit sehr vielen anderen teilte. Das hatte ich nicht erwartet. Mit diesem außergewöhnlichen Kochbuch soll sich nun zeigen, ob sich meine Lakritzliebe nun auch auf Kuchen, Torten und mehr ausweiten wird.
Der Inhalt des Buches ist drei Kategorien unterteilt:
1. Fakten:
Hier stellt sich die Autorin zunächst vor und erzählt von ihrer ersten Begegnung mit dem spannenden Lakritzgewürz, bis hin zu der, uns in Buchform vorliegenden, Hommage an das schwarze Gold. Es folgen Informationen über die Lakritzpflanze, das Süßholz, deren Anbaugebiete und gesunden Inhaltsstoffe, sowie den verschiedenen, daraus gewonnenen, Produkte, wie z. B. Rohlakritz in verschiedenen Formen, flüssigem Lakritzextrakt oder Lakritzgranulat. Auch an ihrem Reisebericht nach Kalabrien, einem der wichtigsten lakritzerzeugenden Gebieten, lässt E. Johansson den Leser teilhaben und macht dabei Lust auf die Besichtigung der Amarelli Lakritzfabrik. Dort in Italien soll man sogar Kaffee mit Lakritzgeschmack serviert bekommen.
Selbst Hobbygärtner bekommen Tipps zum Anpflanzen einer eigenen Lakritzplantage 😉 und zu guter Letzt wird die Anwendung von Lakritz im gesundheitlichen Bereich aufgezeigt.
2. Rezepte
Dieser umfangreichste Teil des Buches wird wiederum unterteilt in:
Süßigkeiten – Hier geht das Herz jedes Lakritzliebhabers auf, gibt es doch endlich eine Anleitung zur Herstellung jeglicher Form der geliebten Süßigkeiten. Von Lakritzkaramellbonbons mit oder ohne Schokoladenüberzug, über Lakritztrüffelpralinen, Salzlakritzpralinen und Lakritzkonfekt weich oder hart, bis hin zu Lutschern mit Lakritz und Anis.
Eis – Hier findet ihr sechs verschiedene Eisrezepte. Lakritzeis pur am Stiel oder in Kombination mit Früchten (z. B. Lakritzjoghurteis mit schwarzen Johannisbeeren) sowie Lakritzsoßen zur Ergänzung von z. B. Waffeln oder Vanilleeis.
Gebäck – dieser Rezeptteil startet gleich mit der Torte, die ich euch hier KLICK vorstellte. Aber auch die Anleitungen für einen Lakritzgugelhupf mit Orange, Baisers, Macarons, Hefeschnecken mit Lakritz und Cantuccini mit dem schwarzen Gold gibt es u. a. hier zu entdecken.
Desserts – im Dessertbereich findet man eigentlich noch einmal eine Kombination der beiden zuvor genannten Punkte. Lakritzkaramelltörtchen à la Snickers, eine tolle Eistorte mit Nektarinen,Passionsfrüchten und Lakritz, belgische Lakritzwaffeln und weiße Schokoladenmousse mit Lakritz.
Kochen – Meeresfrüchte bzw. Fisch scheinen eine gute Kombi zu Lakritz abzugeben, denn im Kochbereich findet ihr viele spannende Rezepte aus diesem Gebiet: Jacobsmuscheln mit Lakritzbalsamico, mit Lakritz marinierter Seehecht, aber auch Entenbrust mit Lakritzglasur und lakritzmariniertes Lamm mit Rotweinsoße. Sogar Lakritzpasta, Lakritzknäckebrot und -Marmelade lassen uns erstaunen.
Getränke – ihr ahnt es: Hier werden Rezepte für Lakritzschnäpse und -liköre in verschiedenen Variationen, wie beispielsweise mit Zitrone, Rosmarin oder auch als Cocktail gemischt verraten.
3. Tipps
Im abschließenden Teil dieses interessanten Buches erklärt uns die Autorin, welches Getränk am besten zu welchem Lakritzrezept passt. Zwei Beispiele: Prosecco serviert man am besten zu süßem Lakritz, dagegen einen kräftigen Rotwein zu Fleischgerichten mit Lakritz.
Andere Hinweise,wie z. B., dass der übermäßige Verzehr von Lakritz Bluthochdruck u.a. verursachen kann, die Geschichte von Lakritz als Süßigkeit u.a. findet ihr unter der Rubrik ‚Tipps‘.
Hier angelangt fragt sich der Leser spätestens: Woher bekomme ich bloß diese ganzen Lakritzprodukte? Auch darauf bietet Frau Johansson eine Antwort. Sie listet vier verschiedene Onlineshops auf, die über die Zutaten für die im Buch vorliegenden Rezepte verfügen. Auch die Adresse ihrer persönlichen, schwedischen Website und die eines deutschen ‚Lakritz Blogs‘ findet ihr dort.
Bleibt noch etwas zur Optik des Buches zu sagen. Insgesamt sind alle Fotos in dem Buch eher dunkel gehalten und sind wunderschön fotografiert und arrangiert (nach meinem Geschmack 🙂 ) . Eine Seite ist bebildert, die andere zeigt den Text. Die Rezepte sind sehr übersichtlich dargestellt. Was ich sehr schön finde: Zu jedem Rezept hat die Autorin einen kleinen, manchmal hilfreichen, Kommentar geschrieben. Das gibt dem Ganzen einen zusätzlich persönlichen Touch.
Fazit:
Das Buch LAKRITZ von Elisabeth Johansson ist eines der wenigen Kochbücher, das ich tatsächlich von Anfang bis Ende durchgelesen habe. Und das nicht nur weil ich eine Rezension schreiben wollte 😉 . Nein, ich fand es wirklich interessant etwas Hintergundwissen über meine geliebte Lakritze zu erfahren. Doch vor allem war ich über die überraschende Vielfalt der Verwendungsmöglichkeiten des schwarzen Golds erstaunt. Besonders die persönliche Note, sprich die Erzählform des Buches gefällt mir sehr gut. Vielleicht weil es mich an das Lesen eines Blogs erinnert 😉 ? Die Rezepte klingen allesamt machbar, einzig die Beschaffung der Lakritzprodukte könnte ein kleines Hindernis darstellen. Wenn die Apotheke nicht helfen kann, müsste man auf einen Onlineshop zurückgreifen. Ich habe mir einige Rezepte zum Ausprobieren vorgenommen. Diese werde ich dann unter diesem Text verlinken. Alles in allem kann ich sagen, dass dieses außergewöhnliche Kochbuch ein Muss für jeden Lakritzliebhaber ist.
Bereits nachgebacken habe ich: Schokoladen-Lakritz Torte
Das Buch kann direkt beim Verlag oder HIER* bestellt werden.
Ich bedanke mich beim Landwirtschafts Verlag für die kostenlose Bereitstellung eines Rezensionausgabe. Dies hat aber keinerlei Einfluss auf meine Meinung zu diesem Buch.
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Törtchen und Tartelettes (Rezension)
von Matthias Ludwigs – Christian-Verlag
100 große und kleine Torten lautet der Untertitel dieses Buches vom Meister-Patissier Matthias Ludwigs.
Die 190 Seiten des Softcover Buches teilen sich auf in Grundrezepte, Tartelettes, Törtchen, Cupcakes, Törtchen am Stiel und Torten. Wenn ihr auf das Foto des Buches klickt werdet ihr auf die Homepage des Verlages geleitet auf dem ihr durch das Buch blättern könnt.
Die Grundrezepte beinhalten verschiedene Mürbeteigvarianten, Brownieteig und Bisquitteigvariationen. Dazu gibts Tipps vom Meister-Patissier. Zudem sind vier verschiedene Fruchtglasuren, sowie zwei Schokoladenglasuren aufgeführt. Die Basisrezepte hält der Autor für das Wichtigste bei der Zubereitung der Köstlichkeiten. Dem kann ich nur zustimmen! Diese Rezepte sind alle bebildert.
Der Abschnitt Tartelettes setzt sich aus z. B. klassischen Zitronentartelettes, Himbeer-Mascarpone-T., Pekannuss-Karamell-T., Rhabarbertartelette mit Baiserhaube, Apfeltartelettes zusammen, bis hin zu ausgefallenen Rezepten wie Bananen-Tamarinden-T. und Limetten-Basilikum-Tartelettes. Im Anschluss des Kapitels findet man einen Workshop fürs Blindbacken.
In dem Abschnitt Törtchen findet man solche, die in Dessertringen aufgebaut werden, wie z. B. die auf dem Titel abgebildeten Cassis-Schoko-Tropfen und Minztörtchen mit Apfelgelee und solche, die in Silikonformen in Kuppelform hergestellt werden wie z. B. Brombeer-Whiskey Törtchen und Sanddorn-Kokos-Törtchen. Insgesamt 22 Törtchen-Rezepte. Im Anschluss daran wird der Umgang mit Formen und Ringen erklärt.
Es folgt das Kapitel der Cupcakes mit 7 schön dekorierten Rezepten wie z. B. Apfel-Zimt-Cupcake, Erdnuss-Karamell-C. und Karotten-Cupcake mit Orange. Das backen der Cupcakes, sowie das Aufdressieren der Cremes wird wiederum am Ende erklärt.
Törtchen am Stiel heißt das nächste Kapitel. Hier findet man Cake-Pops, Himbeer-Spiralen und Mini-Cupcakes am Stiel. Wie man Kuvertüre fachgerecht temperiert, damit sie Glanz bekommt wird im Anschluss beschrieben.
Das letzte Kapitel gehört den Torten. Elf außergewöhnliche Rezepte findet man hier. Von der Aprikosen-Pistazien-Torte, über die Waldfrucht-Schokoladen-Tarte, bis hin zur Windbeutel-Kirsch-Torte. Man weiß gar nicht welche man zuerst ausprobieren soll! Sogar eine doppelstöckige Fruchttorte mit Workshop ist dabei.
Fazit:
Ihr merkt schon: Ich bin begeistert! Es ist eines der wenigen Bücher, aus dem ich mir vorstellen kann, eine Vielzahl an Rezepten nachzubacken. Die Zutaten sind eigentlich durchweg relativ einfach beschaffbar. Der Aufwand von einfach bis anspruchsvoll. Trotzdem muss man sagen, dass es sich hier doch wohl eher um ein Backbuch für den eher fortgeschrittenen Hobbybäcker handelt. Soweit ich es bisher beurteilen kann kommen die Mengenangaben gut hin. Was mir besonders gefällt ist, dass hier auch der/die Hobbybäcker/in Rezepte und Anleitungen an die Hand bekommt, die es ihnen ermöglicht Backwerk herzustellen, das wie vom Konditor aussieht und dann auch noch genial schmeckt. Für jeden, der abseits von Marmorkuchen und Schwarzwälderkirschtorte, neue Backwege beschreiten möchte, eine inspirierende Anschaffung. Für mich eine klare Empfehlung :-).
Ich werde in nächster Zeit immer mal ein Rezept aus diesem Buch nachbacken und hier vorstellen:
- Waldfrucht-Schokoladen-Tarte
- Limetten-Basilikum-Tartelettes
- Aprikosen-Pistazientorte
- Joghurt-Erdbeertörtchen
Das Buch kann direkt beim Verlag oder HIER* bestellt werden.
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Shortbread (Rezension)
Über das kleine Büchlein Shortbreads von Lucia und Theresa Baumgärtner bin ich eher per Zufall gestolpert. Und ich habe einen kleinen Schatz gefunden!
Es ist im Thorbecke Verlag erschienen und wenn ihr mal kurz hineinblättern möchtet dann könnt ihr das hier: Klick.
Das taschenbuchgroße Buch ist in Hardcover gebunden, mit hübschem Einband und durch das Schottenkaro des Inneneinbands wird man gleich in Stimmung versetzt.
Eingeleitet wird das Büchlein mit einem sympathisches Vorwort der beiden luxemburgischen Autorinnen, Mutter und Tochter, die uns ein bisschen was von der Herkunft des leckeren britischen Shortbreads und von ihrer Backleidenschaft erzählen.
Im Buch findet man 28 verschiedene Shortbread-Rezepte. Von den traditionellen Shortbreadfingers und Scottish Petticoat Tails bis hin zu Earl Grey Tea Biscuits, Crisp Coconut Weges, Cranberry Orange Bites und Lavender Hearts. Aber auch Tarterezepte und das leckere Millionaires Shortbread ist dabei. Sogar salzige Varianten wie Blue Stilton Shortbraed und Parmesan Bites sind dabei. Jedes Rezept ist auf einer Doppelseite gedruckt mit sehr ansprechendem Foto und guter Beschreibung.
Die Zutaten sind durchweg leicht zu beschaffen und shortbreadtypisch übersichtlich. Klassische Shortbreads bestehen nur aus Butter, Mehl, Zucker und Salz. Für mich ungewohnt war das Reismehl, das in einigen Rezepten enthalten ist und welches dem Gebäck die feinkrümelige Konsistenz geben soll. Man bekommt es im Bioladen oder gut sortierten Supermärkten. Auf dem Blog von Theresa Baumgärtner : http://theresa.lu (übrigens sehr empfehlenswert!) findet man 10 tolle Shortbread Tipps damit das Gebäck perfekt gelingt: http://theresa.lu/recipes/patisserie/80-shortbread-backtipps. Hier muss ich anmerken, dass es schön gewesen wäre, diese Tipps in das Buch einzubinden.
Fazit: Für Liebhaber des britischen Gebäcks, so wie ich, ist dieses kleine Buch ein Leckerbissen. Und als kleines Mitbringsel für Backfeen allemal ein kleines, feines Geschenk.
Bereits nachgebacken habe ich:
True Highland Shortbreads
Crisp Coconut Wedges
…und es werden nicht die letzten gewesen sein, denn sie schmecken sensationell!
Mit diesen Rezensionen nehme ich an der 2. Blogger-Themenwoche JEDEN TAG EIN BUCH teil, veranstaltet von Arthurs Tochter kocht.
Das Buch kann direkt beim Verlag oder HIER* bestellt werden.
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Desserts – Eine Kochschule (Rezension)
Ich habe einen neuen Schatz gefunden! Nein, nicht was ihr denkt – meinen Mann gebe ich nicht mehr her ;-). Ich meine mein neues Backbuch.
Dabei handelt es sich eigentlich nicht um ein Backbuch, sondern um ein Buch über Desserts. Und so heißt es denn auch: DESSERTS – Die Kochschule,von Vincent Boué, Hubert Delorme, Didier Stéphan, erschienen im Christian Verlag. Es ist 2013 auf dem deutschen Markt erschienen und damit bei uns noch relativ frisch im Buchhandel.
Wie der Titel schon sagt, handelt es sich gewissermaßen um ein Lehrbuch mit dazugehörigen Rezepten. 300 Techniken – 150 Rezepte – 700 Fotos werden vom Verlag angekündigt.
Das Buch ist mit über 2 kg ein echtes Schwergewicht . Es ist sehr wertig verarbeitet – Hardcover mit zwei Lesebändchen und hübschem Titelfoto, so wie auch im ganzen Buch vorhandenen wunderbaren Fotos.
Gleich zu Beginn wird uns auf einer Doppelseite der Gebrauch des Buches erklärt. Alle Rezepte sind mit Sternchen für den Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet, Fachbegriffe werden im Glossar erklärt und es gibt immer den einen oder anderen nützlichen Tipp vom Fachmann. Bei den Grundrezepten in der Kochschule findet man dann auch Verweise zu den Rezepten, in denen dieses Produkt im Rezeptteil Verwendung findet. Als kleines Bonbon verfügen 20 Grundrezepte über einen QM Code, den man z. B. mit einem Smartphone scannen kann, um sich danach im Internet kleine Videosequenzen anzusehen, die die Vorgehensweise für die Herstellung des Gebäcks oder der Creme veranschaulichen sollen. Es folgen Vorworte von Joël Bellouet und Christophe Michalak.
Der 480seitige Inhalt ist in zwei Sparten eingeteilt: Die ersten 250 Seiten nimmt die Kochschule in Anspruch. Hier werden mit vielen Fotos zahlreiche Anleitungen zur Herstellung von z. B. Teigen und Cremes, Zucker- und Schokoladenverarbeitung gezeigt. Die Kochschule ist wiederum unterteilt in : Teige und Massen – hier wieder Unterteilungen in Feste Teige, weiche Teige, Hefeteig und Rührmassen. Danach kommt das Kapitel Biskuit- und andere Böden, Kleingebäck mit Rezepten für sämtliche Biskuitteige, Financiers, Makronen, Tuiles , Baisers und Brownies. Es folgen Cremes, Mousse und Füllungen für Süßspeisen, wie z. B. Mandelcreme, Buttercreme, Mousseline Creme, Chiboust-Creme, Flan, usw. Danach kommt ein Abschnitt mit tollen Workshops für’s kunstvolle Dekorieren und Anrichten, wie z. B. Torten glasieren und überziehen, Fruchtchipsherstellung,Marmorieren, Karamellisieren, Torten beschriften und verzieren und vieles mehr. Danach folgen die Kapitel Confiserie und Schokolade. Hier wird Nougat gekocht, Schaumzucker hergestellt, Lutscher und Bonbons hergestellt, sowie Blasenzucker zur Dekoration. Das Temperieren von Schokolade, sowie deren Einsatz zur Herstellung wunderschöner Schokodekoration und Pralinen schließt an. Als nächstes folgen die Kapitel über geeiste Süßspeisen, also Eiscremes und Sorbets und Garmethoden, wie Kandieren, Blindbacken und in Papierhülle garen. Im folgenden Praktischen Ratgeber wird Warenkunde betrieben und Patisserie- bzw. Backmaterial vorgestellt. Saisonkalender für Früchte, Tabellen verschiedener Zuckersorten, Umrechnungstabellen und Beschreibung traditioneller Patisserie Spezialitäten runden den Kochschulenbereich ab.
Vor jedem Kapitel des REZEPTE Teils kommt ein Patissier zu Wort und stellt sein Rezept vor. Es beginnt mit Warmen Desserts wie z. B. Grapefruitgratin mit Cidre, Bretonischem Butterkuchen, Churros und flüssig gefülltem Schokoküchlein. Gefolgt von den Kalten Desserts, wie Mangosushi, Schneeeiern, Erdbeermousse in Zuckerkugel und Quarkcreme mit Heidelbeeren. Das Kapitel Torten und Törtchen ist ein Augenschmaus. Hier findet man Rezepte für Pfirsich-Orangen-Rolle, Cassistorte mit Mandelbaiser, Litschi-Rosen-Traum, aber auch Schwarzwälder Kirschtorte. Das Kapitel Klassiker und neue Favoriten beinhaltet zumeist französisches Gebäck wie Baba, Croquembouche, Himbeere Millefeuille und Saint-Honoré-Torte, allesamt wunderschön in Szene gesetzt.Aber auch die Abschnitte Kekse und einfache Kuchen sind beileibe nicht schlicht, sondern alle mit Pfiff. Die Tartes und Tartelettes , wie Pariser Flan-Tarte, Elsässer Reneklodentarte und Tartelettes mit karamellisierten Nüssen oder Zitronencreme machen Appetit auf mehr. Das letzte Kapitel bilden die Geeisten Süßspeisen. Hier werden auch wieder die in der Kochschule gelernten Herstellungsweisen in Rezepten, wie Macarons mit Erdnusseis, Geeistes Soufflé mit kandierten Früchten oder Eis am Stiel angewandt. Zum Schluss wird im umfangreichen Glossar alle Fachbegriffe für den Laien erklärt.
Dieses Buch ist sowohl ein Nachschlagewerk, ein Lehrbuch, ein Schmöker für Süßschnäbel und ein Augenschmaus in einem! Besonders gefällt mir, neben der Übersichtlichkeit, dass es sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Man findet neben aufwändigen Kreationen, auch wirklich einfach, leicht herstellbare Rezepte, ganz zu schweigen von den zahlreichen Grundrezepten auf die man aufbauen kann und aus denen eigene Kreationen entstehen können.
Zum jetzigen Zeitpunkt würde ich sagen : Klare Kaufempfehlung! Vorerst ohne etwas daraus hergestellt zu haben; einzig wegen der offensichtlichen Übersichtlichkeit, gefällt es mir jetzt schon besser, als Die hohe Schule der Patisserie von Christophe Felder, das Mari in Ihrem Blog: Kazuo gerade fleißig durchbackt.
Nachgebackene Rezepte aus dem o. g. Buch:
Schokoladentarte Black & White
Meringue-Buttercreme
Das Buch könnt ihr z. B. HIER* bestellen.